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Sternenstürme

Sternenstürme

Titel: Sternenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Bericht auf einem Schiff sein müsse, das am nächsten Tag zur Sektor-Kapitale abflog, und wieso er noch nicht übermittelt worden sei?
    Tatsächlich registrierte ihr optisches Teleskop am nächsten Morgen, dass ein Schiff aus der Bahn des Planeten ausscherte und in Richtung eines von drei Sternentoren beschleunigte, die sich weit außerhalb von Gamma befanden. Ein paar Tage später sprang dieses Schiff dann durchs Sternentor und verschwand auf Nimmerwiedersehen. Die Gravitationswellen-Detektoren der New Hope meldeten das Verschwinden in dem Moment, als die Infrarotdarstellung des Schiffs mit der des Sternentors verschmolz und dann erlosch.

    »Also, Leutnant, was haben wir herausgefunden?«
    »Weniger, als ich mir gewünscht hätte, Captain«, entgegnete Lisa Captain Harris einen Monat nach ihrer Ankunft im Gamma-System. »Anscheinend wird der Stern oder Planet in der Sprache der Einheimischen ›Harlasanthenar‹ genannt, und die Spezies bezeichnet sich selbst als ›Dastanthanen‹, was unsere Transliteration des Namens ist. Die eigentliche Bezeichnung enthält ein paar Laute, für deren Wiedergabe der menschliche Sprechapparat nicht ausgelegt ist.
    Der Umstand, dass 99 % aller abgefangenen Sendungen im lokalen Dialekt sind, hat es uns erheblich erschwert, ihre Kommunikation zu verstehen. Der Sprachcomputer hat die Bilder und Tonspuren digitalisiert und die Bedeutung von kaum zweihundert Laut-Gruppen präsentiert – bei den meisten ohne Gewähr. Ein Großrechner auf der Erde würde ein Jahr oder noch länger brauchen, um allen Aufzeichnungen
einen Sinn zu verleihen, und dann würden wir die Sprache vielleicht immer noch nicht verstehen.«
    »In Ordnung«, sagte Captain Harris. »Wir werden ihre Sprache also auf absehbare Zeit nicht verstehen. Aber was wissen wir überhaupt ?«
    »Unsere wichtigste Entdeckung ist die, dass diese Welt direkt von den Broa beherrscht wird. Es gibt mindestens ein Dutzend Residenturen, vielleicht auch noch mehr. Durch ihre Anwesenheit ist dieses System für einen Erstkontakt denkbar ungeeignet, und die Freisetzung eines Trojanischen Pferds verbietet sich hier ebenfalls.« ›Trojanisches Pferd‹ war der umgangssprachliche Name für die kleinen Sternenschiffe, die die Menschheit in ausgewählten Systemen aussetzen wollte, um die Kenntnis vom Sternenantrieb zu verbreiten.
    Es gab noch keine verbindlichen Einsatzbestimmungen für Trojanische Pferde. Dennoch sollte keins der ›Schiffswracks‹ in Systemen ausgesetzt werden, von denen man wusste, dass Broa dort residierten. Wenn die Einheimischen nämlich ein unbekanntes und mit hoher Geschwindigkeit ins System eindringendes Radarecho auffingen, würden sie die Sichtung sofort dem örtlichen Meister melden. Das Gelingen oder Scheitern des ganzen Plans hing davon ab, die Broa so lange in Unkenntnis über den Sternenantrieb zu lassen, bis ihre Diener-Spezies erkannt hatten, was sie in den kleinen aufgegebenen Scouts gefunden hatten.
    »Deshalb hat man uns hierher geschickt, Leutnant. Um den Plan umzusetzen, Zwietracht in der Souveränität zu säen, müssen wir erst das Terrain sondieren.«
    »Jawohl, Sir. Ich befürchte aber, das wird sehr viel Arbeit für uns bedeuten.«
    Harris zuckte die Achseln. »Wir haben alle gewusst, dass es nicht leicht werden würde. Wenn Sie eine ruhige Kugel
schieben wollten, wären Sie nicht in die Weltraum-Marine eingetreten. Was wissen wir sonst noch über die Dastanthanen?«
    »Wir verfügen über aussagefähige Aufzeichnungen der nicht kommunikationsbezogenen Emissionen, Sir. Das ermöglicht uns eine Einschätzung ihrer industriellen Leistungsfähigkeit. Ungefähr die gleiche wie auf Klys’kra’t. Ich kann Ihnen jetzt schon sagen, dass ihre jährliche Güterproduktion in etwa der der Erde entspricht, obwohl sie nur ein Fünftel der Erdbevölkerung umfassen.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«, fragte Captain Harris.
    »Durch die Intensität und die Verteilung ihrer Energieemissionen, Captain. Wir sind zwar ziemlich weit entfernt, aber wir haben ein paar unscharfe Scans von der Oberfläche ihres Planeten bei Nacht. Wir sind in der Lage, ihre Bevölkerung aufgrund der Lumen-Werte zu schätzen, die sie von den verschiedenen Landmassen emittieren.«
    »Und es gibt eine Million dieser Welten, von denen die meisten der entsprechen, die wir beobachten?«
    »Ja, Sir.«
    »Das ist eine höchst ernüchternde Vorstellung.«
    »Wir wussten doch schon über die Größe der Souveränität Bescheid, bevor wir diese

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