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Sternenstürme

Sternenstürme

Titel: Sternenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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fast den Löffel abgegeben, und es dauerte viele Umdrehungen des Planeten, bis er wieder genesen war.
    Als Sar-Ganth schließlich einen neuen Versuch starten wollte, war der Zeitpunkt fast gekommen, da Diejenigen Die Herrschen im Rathaus in der Altstadt zu ihrer dreimal pro Zyklus stattfindenden Sitzung zusammenkamen. In einer Beziehung wurde Sar-Ganths Problem dadurch entschärft. Weil der Rat bald tagen sollte, vermochte er eine Audienz bei allen drei Räten gleichzeitig zu arrangieren und eine dienstliche Veranlassung von Sar-Dva vorzuschieben.
    Nun war der Tag gekommen, und er vermochte nicht mehr zu tun, als ruhig zu warten und den inneren Aufruhr zu unterdrücken, während das Chronometer der Markierung des höchsten Sonnenstands zustrebte. Trotz seines fortgeschrittenen Alters fühlte er sich wie ein Junges, das zum ersten Mal eine fremde Welt besuchte.
    Und schon war es Zeit für das Gespräch mit den Ratsherren.
    Er forderte sein Flugauto an und ging dann langsam von seinem Büro den schmuckvoll gestalteten Gang entlang zum Landeplatz. Das Auto landete gerade, als er ins Licht hinaustrat.
Die Tür öffnete sich, und er nahm auf dem Rücksitz Platz. Dabei fühlte er sich so gut wie lange nicht mehr.
    Das lange Warten war zu Ende. Nun wurde endlich gehandelt.
    Die ganze Altstadt war aus roten Granitblöcken erbaut worden und glühte rosig, als Faalta hinter den Gipfeln der fernen Vedans-Berge unterging. Das rosige Licht wirkte wie ein Weichzeichner für die Konturen des Orts, der einmal eine Festung am Ufer eines Flusses gewesen war, den man schon lange einer anderen Verwendung zugeführt hatte.
    Als das Flugauto auf einem Landeplatz auf dem Dach einer ehemaligen Geschützstellung landete, schaute Sar-Ganth auf das geduckte Ratsgebäude mit dem kastellartigen Dach und den hoch aufragenden Wachtürmen. Die Fenster aus buntem Glas zeigten Szenen berühmter Schlachten.
    Als das Auto auf dem Stein aufsetzte, stieg Sar-Ganth aus und ging auf Knöcheln zur steinernen Rampe, die zum Haupthof hinunterführte. Die Altstadt war für angetriebene Fahrzeuge gesperrt, und die Wachen, die den Eingang des Rathauses flankierten, trugen archaische Kampfmonturen. Ihre Strahlenwaffen waren jedoch hochmodern und offensichtlich gut in Schuss.
    Sie hoben die Arme zum Gruß, als er durch die hohen Türen das Innere betrat. Während das jahrhundertealte Gebäude äußerlich unverändert war, befand sich die Inneneinrichtung auf dem neusten Stand. Sar-Ganth ging zu einer Gleitrampe und wurde in den dritten Stock hinaufbefördert.
    Die dritte Etage des Rathauses war der regierenden Aristokratie von Ssasfal vorbehalten – den in der Stadt lebenden Clans, die sich damals zu einem Bündnis zusammengeschlossen hatten, um die barbarischen Horden zu schlagen, von denen sie umzingelt waren. Der Sar-Dva-Clan
hatte auch zu diesen Barbaren-Horden gehört. Sar-Ganth hatte kein Problem damit, dass seine Vorfahren mit Gewalt in die Zivilisation eingegliedert worden waren. So schlimm es für die Verlierer der Großen Eroberung auch gewesen war, alle nachfolgenden Generationen hatten von der Zivilisation profitiert. Er vermochte sich nur nicht damit abzufinden, dass dieses historische Datum ihn und seinen Clan für alle Ewigkeit in die zweite Reihe verbannte.
    Als er das Reich der Gründer betrat, keimten wieder die alten Ressentiments in ihm auf. Wenn er und seine Gefährten auch noch so erfolgreich waren, wenn sie auch noch so viel Vermögen und Macht erlangten: diese heilige Stätte war ihnen für immer verschlossen. Mühsam verdrängte er den Ärger und konzentrierte sich wieder auf den Anlass seines Besuchs. Nachdem er kurz innegehalten und das innere Gleichgewicht wiedergefunden hatte, ging er weiter durch den mit Dekor überfrachteten Bereich des Gebäudes, in dem sich die geräumigen Büros der Zel-Sun-Do befanden.
    Sar-Dva erschien auf die Minute pünktlich und kündigte sich an, indem er den kleinen, in einer Eisenhalterung steckenden Metallspeer als Anklopfer benutzte. Er schlug damit gegen das massive Holz der Tür, achtete aber darauf, nicht die antiken eisernen Intarsien im Holz zu treffen, damit der Schaft des antiken Türklopfers nicht beschädigt wurde.
    Nach einer protokollarisch angemessenen Zeit wurde die Tür geöffnet. Ein Lakai grüßte ihn ehrerbietig und fragte nach seinem Begehr. Er sagte es ihm und wurde eingelassen.
    Das ganze Brimborium war jedoch überflüssig, denn Sar-Ganths Termin war schon vorab elektronisch

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