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Sternenwind - Roman

Sternenwind - Roman

Titel: Sternenwind - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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waren wir alle auf den Beinen. Ich hörte Akashis Stimme, zugleich von Ehrfurcht und Wut erfüllt. »Ein Gleiter. Ich dachte, sie wären alle vernichtet worden.«
    Kayleen wollte losrennen, hinaus in die Dunkelheit, aber Paloma rief: »Kayleen, alles in Ordnung! Es kann nur Jenna sein.«
    Akashi lief auf den Hangar zu, und wir folgten ihm, holten ihn mühelos ein. Liam lief voraus, dann kamen Kayleen und ich nebeneinander. Liam hielt an der kleinen Tür an, neben dem Haufen aus Sattelzeug, und suchte nach den Führungsleinen. »Holt die Tiere heraus. Sie wollen bestimmt hier hinein.«
    Die Gebras standen verängstigt hinter einer der Raumfähren. Die großen Tiere wirkten neben der Flugmaschine winzig. Wir liefen durch das Zwielicht und riefen sie. Liam schaltete die großen Deckenlampen ein, was die Gebras zusätzlich erschreckte. Sie zogen sich noch weiter zur Wand zurück, als der Lärm lauter wurde. Jetzt veränderte sich die Tonhöhe, zweifellos ein Zeichen, dass das, was sich näherte, langsamer wurde. Aus den Kehlen von Tinte und Stern drangen tiefe ängstliche Laute.
    Jeder von uns hielt zwei Tiere, und Liam griff nach dem Kopfgeschirr von Sprinter, als das große Tor, das für die Fähren gedacht war, knarrend aufrollte. Dann ging die Beleuchtung im gesamten Gebäude an und ließ für einen Moment alle innehalten, Menschen wie Gebras. Sprinter huschte um Liam herum und rannte auf die Tür zu. Ich kämpfte mit Tiger und Stern, die es fast geschafft hätten, mich von den Beinen zu reißen, als sie Sprinter folgen wollten. Akashi ging auf Sprinter zu und ruderte mit den Armen, um das große Tier zu beruhigen, aber Sprinter wich nach links aus und flüchtete durch die große Hangartür, kurz bevor die Lichter des Gleiters genau auf uns fielen. Der Lärm ließ den Boden und die Wände erzittern, und ich war viel zu sehr mit Tiger und Stern beschäftigt, um mich umzublicken. Ich versuchte sie aus dem Weg zu zerren, so weit weg vom Gleiter wie möglich. Gleichzeitig bemühte ich mich, ihnen meine Angst nicht zu zeigen, sondern ruhig zu bleiben, um sie zu beruhigen.
    Dann Stille. Das große Tor schloss sich wieder. Die Gebras entspannten sich ein wenig.
    Der Gleiter schimmerte im gleichen glänzenden Silber wie die Neue Schöpfung . Ein flacher Zylinder mit zwei nach hinten zeigenden Stummelflügeln auf fünf Rädern. Er war nur ein Viertel so groß wie die Raumfähren und sah neu und schlank im Vergleich zu den größeren und älteren Fluggefährten aus.
    Jemand schaltete die Lichter des Gleiters aus.
    Was war, wenn gar nicht Jenna, Joseph und Alicia an Bord waren? Wenn Hunter ihn in der Hinterhand behalten hatte, genauso wie die anderen von ihm konfiszierten Artefakte der Modifizierten?
    Auf der Oberseite öffnete sich eine Tür. Die zwei Hälften klappten wie kleine eckige Flügel auf. Joseph streckte den Kopf hindurch und schrie: »Wir haben es geschafft! Wir sind geflogen!«
    Ich klinkte die Führungsleinen aus, ließ sie auf dem Boden liegen und lief auf Joseph zu. Ich erreichte ihn, als er gerade heruntergeklettert war, und schlang die Arme um ihn. »Mann!«
    Mit einer solchen Maschine könnten wir … überallhin fliegen, wir könnten die Umgebung erkunden, vielleicht sogar bis nach Islandia gelangen!
    Joseph riss sich los, nahm meine Arme und grinste mir ins Gesicht. »Jenna hatte ihn versteckt. Sie konnte nicht damit fliegen.« Er lachte. »Aber ich kann es. Ich bin damit geflogen, Chelo! Vater liebte Gleiter, erzählte sie mir – und ich liebe diese Maschine, das Fliegen hat unglaublich Spaß gemacht. Man konnte alles sehen. Selbst die Neue Schöpfung sah winzig aus.«
    Alicia sprang herunter und trat neben Joseph.
    Kayleen kam herbeigelaufen, Liam und Akashi im Gefolge. »Du bist damit geflogen?«, fragte Kayleen.
    Joseph strahlte, ähnlich wie nach der Jagd, aufgeregt und mit Adrenalin vollgepumpt. »Das müsst ihr auch versuchen. Es ist so … so schnell! Ich habe Orte gesehen, wo wir noch nie waren, die man zu Fuß niemals erreichen könnte.«
    Jenna kam ebenfalls heruntergesprungen und trat neben Alicia und Joseph. Auch ihr Auge strahlte begeistert. Sie blickte sich um. »Ungewöhnliches Ambiente für einen Gebrastall.«
    Sprinter! »Habt ihr gesehen, wohin Sprinter gerannt ist?«, fragte ich.
    Akashi brummte. »Er wird zurückkommen, wenn seine Angst verflogen ist. Hier ist seine Herde.« Er sah Jenna an. »Wo zum Teufel hast du dieses Ding versteckt? Und warum hast du es jetzt

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