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Sternenwind - Roman

Sternenwind - Roman

Titel: Sternenwind - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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mit dem gleichen Blick zu antworten. »Danke.«
    Ruth, Hunter und Nava wandten sich um und ritten zwischen Stile und Ken hindurch, die ihnen einen Vorsprung von mehreren Metern ließen, während sie uns beobachteten.
    Ich blickte zu Paloma. »Komm, lass uns gehen.«
    Sie drehte sich mit Sand herum, dann machten sie und ich uns auf den Rückweg.
    Akashi beobachtete weiterhin die anderen, um uns Rückendeckung zu geben. Nach etwa zehn Minuten schloss er zu uns auf. »Alle kehren zurück«, sagte er.
    Also waren sie jetzt zum zweiten Mal gekommen, um mich zu holen, und mit leeren Händen zurückgekehrt. Würde es bei einem dritten Mal zum gleichen Ergebnis kommen? »Hätte ich mit ihnen gehen sollen?«, fragte ich.
    Wie üblich gab Akashi keine direkte Antwort. »Es war deine Entscheidung.«
    »Ich weiß. Habe ich überhaupt etwas bewirkt? Hat es irgendwie geholfen, mit ihnen zu reden?«
    Paloma meldete sich zu Wort. »Sie hätten dich zur Rückkehr gezwungen, wenn Joseph bei dir gewesen wäre. Sie haben Angst vor ihm.«
    »Das sehe ich genauso«, stimmte Akashi ihr zu. »Wenn Joseph dabei gewesen wäre, hätten sie Gewalt eingesetzt. Wir sollten heute Nacht lieber gut Wache halten.«
    Ich runzelte die Stirn. »Zumindest hat Jenna ihren zusätzlichen Tag bekommen.«
    Akashi sah mich mit einem ironischen Lächeln an. »Ich hoffe, dass sich das als etwas Positives erweist.«
    »Ich auch.« Ich trieb Tiger zu einem Galopp an. Vielleicht hatte Joseph inzwischen etwas von Liam gehört. Vielleicht würde ich heute Nacht tatsächlich nach Artistos reiten. Ich war todmüde und hatte es satt zu reden, ohne dass man mir zuhörte. Ich hatte sehr viel von diesem Treffen erwartet, meine gesamte Aufmerksamkeit auf die Lösung konzentriert, die mir am wenigsten Angst machte. Ich hätte einen Alternativplan haben sollen. Jenna hatte immer Alternativpläne. Wenn wir hier keine Fortschritte machten, blieb uns nur noch die Möglichkeit, Fremont zu verlassen. Ich konnte mich immer mehr mit dieser Vorstellung anfreunden.

Kapitel 26
    EIN RITT IN DIE STADT
     
     
     
     
     
     
     
     
    Als wir zum Raumhafen zurückritten, war niemand da, um uns zu begrüßen. Der leichte Wind, der während des Gesprächs mit Nava eingesetzt hatte, wirbelte nun immer mehr Asche auf, die uns blinzeln ließ. Sprinter und Schmalstirn, die noch im Gehege waren, riefen Tiger, Sand und Blitz, als wir näher kamen. Keine Spur von Menschen. Asche wehte über die Betonfläche wie hartnäckiger Rauch, was zu meiner Stimmung passte.
    Jenna hatte doch bestimmt jemanden zurückgelassen, der Wache hielt. Ein gründlicher Rundumblick ließ nicht die geringste Bewegung erkennen. Ich sah Akashi an. Seine Stirn lag in Falten, und seine Augen suchten die Umgebung ab. Ich seufzte. »Ihr beiden bleibt hier, aber steigt nicht ab. Ich gehe zu Fuß – so bin ich schneller.«
    Paloma und Akashi sahen sich an. Während des Ritts hatte sie die Schiene vom Fuß genommen, aber sie konnte immer noch nicht allzu schnell oder weit laufen. Er würde hierbleiben.
    Ich schwang mich von Tiger herunter und band sie in der Nähe der anderen Gebras fest, aber außerhalb des Geheges. Dann lief ich zum Wachhaus. Asche sammelte sich in einer langen Linie an der windseitigen Wand und verschmutzte die Fensterscheiben. Das Häuschen war leer. Ich rannte zum Hangar hinüber und rief, während ich die Tür aufdrückte. Keine Antwort.
    Als ich hinter das Gebäude lief, entdeckte ich Kayleen im Windschatten. Sie hockte auf dem Boden, den Kopf auf einen Arm gestützt, den sie über die angezogenen Knie gelegt hatte. Sie trug immer noch das Stirnband. Obwohl diese Stelle geschützt war, hatte sie sich im Wind aufgehalten, denn ihr dunkles lockiges Haar war zerzaust und grau von der Asche.
    Sie rührte sich nicht, als ich zu ihr ging und mich hinabbeugte. »Kayleen?«, flüsterte ich und suchte nach Anzeichen, dass sie atmete. Ihr Rücken hob und senkte sich. Zumindest war sie am Leben. Aber sie reagierte nicht auf mein Flüstern …
    Ich schüttelte sie.
    Sie schlug die Augen auf und blinzelte im hellen Licht des Spätvormittags. »Was …? Oh! Du bist zurück.«
    Erleichterung durchströmte mich. »Alles in Ordnung mit dir? Solltest du nicht eigentlich Wache halten?«
    Sie nickte und setzte sich aufrechter hin. »’tschuldigung … Ich hab mich hier hingesetzt, um nicht ständig Asche in die Augen zu bekommen, und plötzlich hatte ich einen guten Zugang zum Netzwerk und zur Alarmanlage. Ich dachte

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