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Sternenwind - Roman

Sternenwind - Roman

Titel: Sternenwind - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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könnte meine Worte zurücknehmen. »Entschuldigung, so habe ich das nicht gemeint. Ich … mache mir nur große Sorgen um ihn.«
    Jenna nickte. »Ich werde auf ihn aufpassen.«
    »Auch auf Kayleen?«
    »Ja.«
    Ich legte einen Arm um sie und drückte sie leicht an mich. Sie leistete keinen Widerstand, erwiderte die Umarmung aber auch nicht. Aber … sie entspannte sich ein wenig. Ich zog mich zurück und redete flüsternd auf sie ein. »Danke. Ich werde versuchen, dir genügend Zeit zu verschaffen, aber ich kann dir nichts versprechen. Zumindest werden wir für etwas Ablenkung sorgen.«
    Sie nickte, und dann kam sie zu mir und legte ihren Arm um mich. Ich erwiderte die Geste und schlang die Arme fest um ihre schlanke, kräftige Taille, wobei ich die Härte der Muskeln ihres Oberkörpers spürte. Fest. Sie fühlte sich fest an.
    Kayleen zupfte an meinem Ärmel. »Ich wäre vielleicht in der Lage, den Gleiter zu fliegen.«
    Sie hatte tatsächlich nur einen einzigen Satz gesagt! »Im Moment kannst du dich kaum auf den Beinen halten und so viele Daten gleichzeitig verarbeiten. Bleib hier und lerne. Hilf Jenna und Joseph. Pass auf, dass er sich nicht vor Sorge verzehrt.« Wenn Kayleen völlig überfordert war, wie schwierig war es dann für Joseph? Er war stärker als sie, aber noch vor drei Tagen war er blind für die Netze gewesen, und nun hatte er auf alles Zugriff. Und er war dabei, sich zum Raumschiffpiloten ausbilden zu lassen. Und zwischendurch hatte er einen Gleiter geflogen. Ich blickte zum Hangar, auf den Haufen mit unseren Sachen, die gesattelten Gebras, das lautlose Schiff voller herumwuselnder Roboter und grüner Pflanzen. Ich musste mir bewusst machen, dass all das real war.
    Akashi führte Blitz und Tiger bereits zum Wasser. Auch ich brauchte Jenna, aber sie konnte genauso wenig wie Joseph an zwei Orten gleichzeitig sein. Ich schüttelte den Kopf und war erneut erschüttert, wie wenige wir waren. Aber ich musste Liam, Bryan und Alicia zurückholen. Irgendwie.
    Joseph kam zu mir zurück und sah mich mit ernster Miene an. »Liam hat die Botschaft erhalten. Ich … möchte dir danken, Chelo. Ich wünschte, ich könnte von hier weg.«
    »Ich auch.« Mir wurde klar, dass ich sehr müde war. Meine acht Stunden Schlaf hatte ich am vergangenen Tag bekommen, nicht in der vergangenen Nacht. Ich seufzte. »Ich sollte jetzt gehen. Je früher wir in der Stadt sind, desto besser. Du kannst problemlos mit uns kommunizieren?«
    Joseph griff in seine Hosentasche und reichte mir einen Ohrempfänger. »So etwas brauche ich nicht mehr. Ich kann überall mit dir in Verbindung treten, wo du ein Empfangssignal hast.«
    Erneut starrte ich ihn verblüfft an. Natürlich. Hatte er nicht gerade auf dieselbe Weise Kontakt mit Liam aufgenommen? Langsam gewöhnte ich mich an Wunder. Würde ich ihn in einem Monat oder einem Jahr überhaupt noch wiedererkennen? Wenn er abflog … wenn er Zugang zu einer Welt bekam, die für uns gemacht war … »Pass bitte gut auf dich auf. Ich werde anrufen, wenn wir Hilfe brauchen und wenn du uns mit dem Gleiter abholen sollst.«
    Er lächelte. »Ich werde dich im Auge behalten.«
    »Nicht pausenlos. Du hast hier eine Menge Arbeit. Ich rufe an, wenn ich dich brauche. Wie mache ich das?«
    »Sag einfach meinen Namen. Ich installiere ein Programm im Netz, das darauf reagieren wird.«
    »Hast du wieder die Verbindung zwischen Artistos und den Satelliten gekappt?«
    Er nickte. »Mit Ausnahme von Gianna. Ich habe ihr einen passwortgeschützten Zugang eingerichtet. Ich brauche sie … als Übersetzerin.«
    »Gut.« Damit blieb nur die Frage, wie lange Gianna ihn schützen würde. Wie viele Informationen würde sie dem Stadtrat vorenthalten? Das ließ sich nicht einschätzen. Ich konnte nur hoffen. »Könntest du …« Ich bat ihn nur sehr ungern um einen weiteren Gefallen. »Könntest du herausfinden, wo sich Bryan befindet und wie es ihm geht, und es mir mitteilen?«
    Er nickte. »Ich werde es versuchen. Das Kliniknetz wurde gesichert. Ich kann es knacken, aber ich glaube, sie verstecken etwas vor mir, und sie haben Angst, dass ich es finde.«
    »Habe ich es wirklich richtig verstanden? Für Artistos sind die Netze tot, aber nicht für dich?«
    Er schluckte. »Die Alarmanlage ist abgeschaltet. Aber nicht sämtliche Kommunikationssysteme. Sie können sich untereinander mit Ohrempfängern verständigen und einzelne Knoten mit Datenmonitoren ansprechen. Ich habe dafür gesorgt, dass ein Teil des Netzes

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