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Sternenwind - Roman

Sternenwind - Roman

Titel: Sternenwind - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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aus dem Gesicht und wirbelte Aschewolken auf, die die Füße der Gebras verhüllten. Navas Augen beobachteten unsere Gruppe und nahmen schweigend alle Details in sich auf. Niemand sprach.
    Ich war mir nicht sicher, was ich als Nächstes sagen sollte. Ich wusste, was wir wollten, und ich musste mit der Erklärung beginnen, dass wir nichts Falsches getan hatten. War es bei ihnen angekommen? Nicht, wenn ich mir Hunter ansah, der mich ruhig und mit dem gleichen herablassenden Gesichtsausdruck wie zuvor musterte. Ruth beobachtete uns nur mit leicht zusammengekniffenen Augen. Ihr Mund war eine dünne Linie in ihrem schmalen Gesicht.
    Navas Stimme wurde offizieller, ihr Blick härter. »Ihr alle müsst zurückkommen. Chelo, Joseph, Kayleen und Alicia.« Sie sah Paloma an, und ein flüchtiges Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Kayleen darf bei Paloma bleiben, wenn sie mag, Joseph und Chelo bei mir.« Dann sprach sie mich direkt an. »Aber ihr müsst in der Stadt bleiben, und ihr dürft euch nicht zusammentun. Ihr dürft keinen Widerspruch gegen unsere Entscheidungen einlegen. Wir erwarten von dir, Chelo, dass du deine Arbeit in der Wissenschaftlergilde wieder aufnimmst, und von Joseph, dass er wieder an der Verbesserung der Netze arbeitet, aber nur auf unseren Befehl. Er darf keine eigenmächtigen Aktionen mehr unternehmen.«
    »Und Alicia, Liam und Bryan?«, fragte ich.
    Nava zögerte kurz, bevor sie fortfuhr. »Alicia darf sich entscheiden, ob sie bei mir in Artistos leben oder zu ihrer Sippe zurückkehren möchte.« Sie warf Ruth einen Seitenblick zu. »Mehr Freiheit kann sie nicht erwarten.«
    Alicia und Nava würden wie Öl und Wasser sein, und sie würde auf keinen Fall zerknirscht zur Ostsippe zurückkehren. Außerdem war sie in diesem Moment dabei, ihren eigenen Weg zu gehen, der nicht abzusehende Konsequenzen nach sich ziehen würde. »Und Bryan?«, fragte ich.
    Nava wischte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und bedachte Akashi mit einem misstrauischen Blick. Ich erinnerte mich, wie an der Gabelung beide eine Betäubungswaffe in der Hand gehalten hatten und bereit gewesen waren, sie zu benutzen. Nava schluckte. »Liam kann bei Akashi bleiben.«
    Akashi erwiderte ihren Blick mit demselben misstrauischen Ausdruck. »Und Bryan?«
    Wieder schluckte Nava. »Wir werden entscheiden, was mit Bryan geschehen wird, nachdem er sich erholt hat. Vielleicht wirkt sich das Verhalten von euch allen auf diese Entscheidung aus.«
    Also wollte sie Bryan als Geisel benutzen.
    Ruth war ein Stück zur Seite gerückt. Ich blickte zu Stile und Ken. Auch sie hatten sich aufgefächert. Also ging es hier nicht nur um ein Gepräch, auch wenn ich vermutlich als Einzige gefährdet war. »Ruf bitte Ruth, Ken und Stile zurück. Sie sollen wieder auf Positionen gehen, wo ich sie sehen kann.«
    Nava wirkte verblüfft, reagierte aber nicht.
    Ich sah Hunter an. »Wir sind drei gegen fünf, und mindestens drei von euch sind bewaffnet. Es ist gut, dass keiner von euch eine Waffe gezogen hat. Ich schlage vor, dass ihr es auch weiterhin nicht tut.« Ich bereute es, die Mikrowellenwaffe in die Tasche gesteckt zu haben, da ich sie nun nicht mehr ohne Schwierigkeiten ziehen konnte. Andererseits hätte der Anblick der Waffe sie vielleicht zu Gewaltaktionen provoziert, die ich immer noch zu vermeiden hoffte. Ich öffnete die Hände. Es fiel mir schwer, meine Stimme nicht zittern zu lassen. »Ich trage keine Betäubungswaffe. Es gibt keinen Grund für euch, dieses Gespräch nicht fortzusetzen.«
    Hunter gab ein Handzeichen, und Ruth kam wieder zu ihm und Nava geritten.
    »Die anderen auch«, sagte Akashi.
    Ich blickte zu Paloma hinüber. Sand tänzelte unter ihr. Palomas Gesicht war blass geworden, und an ihren Händen, mit denen sie die Zügel umklammert hielt, traten die Knöchel weiß hervor. Doch in ihren Augen standen Entschlossenheit und Zorn. Sie sagte nichts.
    »Haltet für einen Moment an!«, rief Hunter laut genug, dass Stile und Ken es hören konnten. Sie blieben stehen, waren aber immer noch zu weit voneinander entfernt, um sie im Auge behalten zu können.
    »Wo ich sie beide zusammen sehen kann.« Ich lächelte Hunter an und hoffte, dass mein Lächeln meine zitternden Hände ausglich. »Du erinnerst dich besser an den Krieg als ich, und auch ich möchte ihn nicht wiederholen.«
    Er seufzte und nickte mir zu. Jetzt war nichts Herablassendes mehr in seinem Blick. »Kommt näher, beide – bleibt hinter uns!«
    Stile und Ken brachten ihre

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