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Sternenzitadelle

Sternenzitadelle

Titel: Sternenzitadelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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    »Ich weiß zwar nicht, warum dich die Wachposten haben
passieren lassen, aber das wird dir noch leidtun!«, sagte der Zweite.
    »Los, mach schon! Zieh endlich deine Hosen runter!«, bellte der Dritte.
    Whu konzentrierte sich. Sein Todesschrei würde ihn weit weniger Kraft kosten als eine verbale Auseinandersetzung. Er spürte, wie sich der warme Strom des Xui in seinem Solarplexus sammelte.
    Die Wächter verhöhnten ihn weiter auf unverschämte Weise, weil sie sich ihrer Überlegenheit sicher waren, bis die seltsame Ruhe dieses Besuchers ihnen ein unerklärliches Gefühl der Angst einflößte. Eine angespannte Stille herrschte nun im Raum.
    Obwohl Whu den Männern den Rücken zukehrte, wusste er genau, wo sich seine Gegner befanden. Er sah in diesem entrückten Stadium nicht nur ihre Bewegungen, sondern erkannte auch ihre Vorhaben. Er war ihnen immer einen Schritt voraus.
    Unsicher geworden, sahen die Männer einander fragend an.
    Sofort nützte Whu dieses Zögern aus. Er ging einen Schritt zur Seite, um aus der Schusslinie zu sein, drehte sich um und legte seine ganze Kraft in seinen Todesschrei. Zwei Männer stürzten sofort zu Boden, während der dritte über einem Tisch zusammenbrach.
    Whu ging zu der Flügeltür, die in Jankl Nanuphas Büro führte. Auf der Wendeltreppe, die ins obere Stockwerk führte, hörte er Schritte und Stimmen. Der Lärm hatte das Stammpersonal der Organisation alarmiert.
    Da der Code nicht aktiviert war, konnte Whu das Büro ungehindert betreten. Kurz überlegte er, ob Jankl seine Leute bei dem Raubzug begleitet hatte. Er schloss die Tür
und verriegelte sie per Knopfdruck. Es roch nach kaltem Zigarettenrauch. Er ging zum Schreibtisch und gab eine Zahlenreihe in die dort integrierte Tastatur ein, wobei er hoffte, der Capo möge den Code nicht geändert haben. Kurz darauf öffnete sich unter einem Fenster automatisch eine Falltür und gab den Weg zu einer Gravitationsröhre frei. Die Bürotür wurde mit Schlägen traktiert, die dumpf im Raum widerhallten.
    Whu überschlug in Gedanken, dass seine Verfolger etwa fünf Minuten brauchten, um in den Raum einzudringen. Wahrscheinlich würde er für seine Recherchen nicht genügend Zeit haben.
    Er programmierte den automatischen Verschluss der Bodenklappe und sprang auf die emporsteigende Plattform, noch ehe sie sich stabilisiert hatte. Leicht schwankend glitt sie in den Keller. Über ihm schloss sich die Klappe und es wurde dunkel. Doch gleichzeitig schalteten sich die schwebenden Lichtkugeln ein und beleuchteten ein riesiges, von Pfeilern gestütztes Gewölbe.
    An einer Wand standen alte schwarze und runde Deremats, mehr als vier Meter hoch, deren Einstieg sich seltsamerweise oben befand. Die daran lehnenden Leitern waren durch häufigen Gebrauch abgenutzt. Die Kunden des Netzwerks gaben die exakten Ortskoordinaten an, wohin sie ihre »Ware« geliefert haben wollten, und nachdem sie den Kaufpreis durch eine interstellare Banküberweisung entrichtet hatten, transferierten Mitarbeiter die Jungen und Mädchen, die sie zuvor unter Drogen gesetzt hatten, auf den gewünschten Planeten.
    Diese Deremats konnten sowohl von außen als auch von innen programmiert werden.
    Whu ging zu einem zwei Meter hohen Metallturm, der
mit unzähligen Leseschlitzen versehen war. Das Kellergewölbe war derart gut isoliert, dass außer dem leisen Summen des Geräts kein Laut zu hören war. Der Bildschirm des Holovisionapparats war grau.
    Whu öffnete die Schublade, in der die Disketten nach Kategorien geordnet lagen. Er brauchte zwei Minuten, um die richtige zu finden. Er steckte die Diskette »Unter Denkmalschutz stehende Gebäude des Ang-Imperiums« in den Leseschlitz und hoffte, das Gebäude aus seiner Vision darauf zu finden. Obwohl er auf dem Gebiet der Architektur keine besonderen Kenntnisse hatte, entschied er sich für das Erste Zeitalter und drückte auf die entsprechende Taste. Der Bildschirm informierte ihn, dass er die Wahl zwischen Syracusa, dem Marquisat und dem Sternenhaufen Neorop habe, die einzigen Welten, in denen es eine Bestandsaufnahme der Gebäude dieser Periode zwischen den Jahren 2500 und 4500 nach dem Kalender der Konföderation von Naflin gebe.
    Kratzende und knisternde Geräusche durchbrachen die Stille.
    Whus Verfolgern war es gelungen, in das Büro einzudringen und die Falltür zu öffnen. Ein Lichtstrahl fiel auf den Boden.
    Er entschied sich für Syracusa.
    Ein erstes holographisches Bild erschien, doch es zeigte nicht das

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