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Sternenzitadelle

Sternenzitadelle

Titel: Sternenzitadelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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dicht
vor sich, rosa, mit scharfem, gebogenem Schnabel und einer schwarz-weißen Halskrause.
     
    Fracist Bogh brauchte länger als seine Gefährten, um die Kunst des psychokinetischen Reisens zu erlernen. Die kreuzianischen Dogmen hatte er zum großen Teil verinnerlicht, deshalb konnte er sich den Vibrationen des Antra nicht hingeben.
    Yelle hatte nur ein paar Minuten gebraucht, schon transferierte sie sich auf einen anderen Kontinent und kehrte mit einer unbekannten Blume zurück. Nach ein paar Stunden war es Whu gelungen, vom Dorf zum Exod-Vulkan zu reisen. Phoenix und San Francisco konnten nach einem Tag eine Distanz von dreihundert Metern überwinden.
    Doch Fracist Bogh plagte sich von früh bis spät. Nie erschienen diese ätherischen Korridore, von denen alle sprachen, nie gelang es ihm, sich in jener inneren Stille zu versenken, die Whu mit dem See des Xui verglich.
    In der Morgendämmerung hatte Jek mit einer Axt das Dickicht aus Sträuchern entfernt, das den flammenden Busch des Narren umgab.
    Dort, vor dem ewig blühenden Gewächs hatte Aphykit  – in eine weiße Robe gekleidet – ihre Tochter, den Ritter, den ehemaligen Muffi und die beiden Jersaleminer das Antra gelehrt.
    Ein strahlender Tag war angebrochen, und die Vögel hatten mit ihrem Gesang das Aufgehen des Sonnengestirns begrüßt. Diese Stimmung hatte Aphykit an jene glücklichen Zeiten erinnert, als das Dorf voller Pilger war, als der junge Shari vor dem Busch den Pfad zur Arche suchte und stundenlang über den göttlichen Ursprung der Menschen sprach. Was war aus all diesen Menschen geworden?
Wo waren sie geblieben, die Zeiten, als Tixu von seinen Abenteuern erzählte, die ihm den Namen Sri Lumpa eingebracht hatten?
    Es war nicht verwunderlich, dass sich die Initiierten bald darauf zerstreuten und sofort die neuen Möglichkeiten erprobten, die ihnen das Antra bot.
    Dass Yelle so schnell diese neue Kunst beherrschte, erstaunte niemanden, denn sie war die Tochter Sri Lumpas, des Mannes, der diese Art des Reisens wiederentdeckt hatte. Auch der unmittelbare Erfolg Whus hatte nichts Ungewöhnliches, wenn man in Betracht zog, dass er die Kunst des Xui beherrschte. Phoenix’ und San Franciscos Fortschritte waren normal. Ungewöhnlich war nur, dass beide gleichzeitig zu demselben Resultat gelangten, obwohl sie sich für ihre Versuche getrennt hatten.
    Als die Nacht hereinbrach, war Fracist Bogh bitter enttäuscht. Außerdem hatte er starke Kopfschmerzen. Die Fröhlichkeit seiner Gefährten deprimierte ihn noch mehr, obwohl sie sich ihre Erfolge nicht anmerken lassen wollten. Er konnte sich mit seinem Versagen nicht abfinden und genoss nicht einmal mehr den Aufenthalt an der frischen Luft und die Sonne. Als er seinen Colancor und die Söldneruniform am Tag zuvor ausgezogen hatte, fühlte er sich zum ersten Mal seit seiner Kindheit in Duptinat frei. Nackt hatte er nachts eine Weile draußen gesessen, ehe er zu Bett gegangen war. Als er erwachte, lagen eine Hose und eine Tunika, sorgsam gefaltet, auf einem kleinen Tisch. Wie wohl er sich in diesen einfachen Kleidern fühlte, die auf Syracusa gerade für Tiermenschen als angemessen betrachtet worden wären.
    Wenn er den Julianischen Ring an Yelles Hand sah, dieses Symbol absoluter, wenn auch zeitlich begrenzter
Macht über die Kirche des Kreuzes, verspürte er kein Bedauern. Dieses Kleinod war in den besten Händen. Und seine kurze Herrschaft kam ihm jetzt wie ein Albtraum vor, wie ein Abstieg zur Hölle.
    Die Sonne war schon längst hinter dem Hymlyas-Gebirge verschwunden, als er Aphykit auf dem Rückweg begegnete. Sie sah ihm sofort an, dass er sich quälte.
    »Du darfst nicht an den Transfer denken«, sagte sie. »Lass dich einfach vom Antra tragen, kapp die Fesseln, die dich an die gegenständliche Welt binden. Dein Verstand hindert dich: Er will erst das Phänomen begreifen, ehe er es ausprobiert. Er will sehen, damit er glauben kann. Doch die Reise mittels der Gedanken verlangt das genaue Gegenteil.«
    Fracist Bogh konnte sich noch schlecht an das Duzen gewöhnen  – ein Muss nach der Initiation, hatte Aphykit gesagt, ein Zeichen unserer unverbrüchlichen Freundschaft.
    »Würde ich nicht daran glauben, hätte ich nicht die Inddikischen Grapheme zum Schutz und zur Heilung auswendig gelernt«, protestierte er. »Ich wäre nicht wie ein Feigling aus dem Bischöflichen Palast geflohen.«
    »Es wäre feige gewesen, das Oberhaupt der Kirche zu bleiben! Du hast unendlich viel Mut bewiesen, indem du

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