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Sternhagelverliebt

Sternhagelverliebt

Titel: Sternhagelverliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine McKenzie
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an der frischen Luft kommt. Ich würde mir gern kaltes Wasser ins Gesicht spritzen, aber das würde Greers Werk zunichtemachen.
    Reiß dich zusammen, okay? Dann siehst du Henry eben wieder – na und?
    Ich wasche mir die Hände und trockne sie mit einem Papierhandtuch aus dem Spender ab. Und da ist er – ein Drink. Allem Anschein nach ein Gin Tonic, der fast noch nicht angerührt und verlassen auf der marmornen Anrichte steht. Die Eiswürfel beginnen gerade zu schmelzen.
    Ich halte Ausschau nach der Besitzerin des Drinks, doch niemand ist hier. Tatsächlich bin ich ganz allein auf der Damentoilette.
    Nach einem kurzen Zögern nehme ich den Drink in die Hand. Das Glas fühlt sich kühl und einladend an. Ich kann das Chinin auf meiner Zunge schon schmecken.
    Was machst du da?
    Ich fühle mich schuldig, schuldig, schuldig, weil ich das Glas überhaupt angefasst habe.
    Das solltest du auch.
    Ja, aber weißt du was? Ich habe genug von den Schuldgefühlen, vielen Dank.
    Ich setze das Glas an und trinke es mit drei großen Schlucken aus.
    Schuldgefühle, darf ich bekannt machen: der Schuldgefühle-Killer.
     
    Oh, wie ich dieses Kribbeln nach dem ersten Drink liebe. Es ist einerseits ein »Ich kann nichts falsch machen«- und andererseits ein »Ich sollte etwas falsch machen«-Gefühl. Ich bin lustiger, die Welt ist strahlender, und alles, was mich sonst belastet, kümmert mich überhaupt nicht mehr.
    Ich begebe mich zu Amber, Greer und den Partygirls vor das Restaurant, als der Gin anfängt zu wirken. Während wir auf die Taxis warten, die uns den kurzen Weg zum
Round the Corner
bringen sollen, fange ich einen Blick von Greer auf, als ich gerade über einen von Olivias gehässigen Kommentaren lache.
    Ups. Ich bin zu jemandem geworden, auf den ein Ausflug auf die Toilette persönlichkeitsverändernd wirkt.
    »Geht es dir gut?«, fragt Greer mich im Taxi. Eva spricht laut in ihr Handy und versucht, jemanden zu überreden, uns in der Bar zu treffen.
    »Ja, alles toll.« Ich hole ein Päckchen Kaugummis aus meiner Handtasche und stecke mir einen Streifen in den Mund. Der Minzgeschmack vermischt sich mit dem Gin Tonic.
    »Worüber hast du mit Amber gesprochen?«
    »Über nichts.«
    Sie beugt sich zu mir rüber. »Du hast es ihr nicht gesagt, oder?«
    »Nein.«
    »Wirst du es noch tun?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Sie ist nett.«
    Jetzt verdirb mir nicht meinen kleinen Rausch!
    »Ich weiß.«
    »Vielleicht
solltest
du es ihr sagen.«
    »Mmh … Also, meinst du, dass es dort süße Typen gibt?«
    »Das will ich hoffen«, meldet sich Eva zu Wort, als sie das Telefonat beendet.
    Sie weist den Taxifahrer an, zum VIP -Eingang auf der Rückseite zu fahren, wo Amber und die anderen uns bereits erwarten. Ein großer Mann mit einem blonden Bürstenhaarschnitt führt uns zu einem kleinen Lift, der ächzend hinauf bis ins Dachgeschoss fährt. Wir steigen aus und befinden uns in einem zur Bar umgebauten Penthouse mit einer Terrasse mit spektakulärem Rundumblick und einer großen viereckigen Tanzfläche. Der Türsteher bringt uns zu einem Platz mit drei weißen Ledersofas, die neben der Glasbrüstung stehen.
    Es ist eine schöne Nacht, und die Lichter der Stadt ersetzen die Sterne. Eine Songzeile über hübsche bunte Lichter aus
Ft. Worth Blues
von Steve Earle schießt mir durch den Kopf.
    Ein kleines Heer von Kellnern erscheint mit zwei Flaschen
Grey Goose
-Wodka in Edelstahlkühlern, Gläsern, Mischgetränken und Eis. Die Partygirls mixen sich Drinks (viel von dem
Grey Goose,
wenig von den Mischgetränken), während Amber einem der Kellner abwesend ihre Kreditkarte reicht, wobei sie gleichzeitig die Menge absucht. Ich stelle mir einen antialkoholischen Drink aus Orangen- und Preiselbeersaft her, mit einem Schuss Sprudelwasser, und Greer schließt sich mir überraschenderweise an; sie murmelt dabei etwas von »kürzertreten«.
    Nach einem großen Schluck von ihrem Drink legt Olivia ihre langen Beine auf den Glastisch vor der Couch. Während sie sich umsieht, kommentiert sie die Anwesenden. »Seht ihr den Tisch da drüben? Das ist die Besetzung dieser Ärzte-Serie. Sie sind gerade für eine weitere Staffel verpflichtet worden. Der Hauptdarsteller ist süß, allerdings ein totales Arschloch.« Sie sieht nach links. »Und da hinten ist die Besetzung des neuen Will-Smith-Films – sie haben heute abgedreht.«
    »Ich kann Will nicht entdecken«, sagt Greer.
    »Nein, er feiert nie ohne seine Frau. Das macht ihn irgendwie …

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