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Sternhagelverliebt

Sternhagelverliebt

Titel: Sternhagelverliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine McKenzie
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das Licht an. Ich sehe zum Regisseur, als er aufsteht, um zu gehen. Der Blick, den er mir zuwirft, könnte einen hundertjährigen Baum zum Verwelken bringen.
    »Was hat er für ein Problem?«, fragt Amber.
    »Ich schätze, er hatte Zweifel, ob Kate und Leopold am Ende doch noch zusammenkommen würden.«
    Sie lacht. »Er sehnt sich offenbar nach Unterhaltung. Ich weiß mit
Sicherheit,
dass er im wirklichen Leben niemals freiwillig eine romantische Komödie ansehen würde.«
    »Vielleicht ist er von jetzt an offener?«
    »Vielleicht. Ich wette, er wird in seinem nächsten Film trotzdem keine der Rollen mit mir besetzen, dieses Arschloch.«
    Plötzlich wird mir etwas klar. »Ist das der Grund für deine Verkleidungen während der Gruppentherapie? Machst du es, damit er dich bemerkt?«
    »Zum Teil«, gibt sie zu. »Aber es scheint nicht zu funktionieren, und allmählich gehen mir die Einfälle aus.«
    »Hast du denn keine Angst, dass alle dich für …«
    »Für irgendein Hollywood-Luder halten?«
    Da hat sie den Nagel auf den Kopf getroffen.
    »Ja.«
    »Mir ist es egal, was andere über mich denken.«
    »Und wenn jemand sich an die Boulevardpresse wendet?«, sage ich, ohne nachzudenken.
    Mir gefriert das Blut in den Adern. Bin ich vollkommen verblödet?
    Sie zuckt die Schultern. »Tja, ich vermute, damit muss ich derzeit rechnen.«
    Ist es möglich, aus dieser Entfernung das Herz seines Gegenübers schlagen zu hören?
    »Es ist dir egal?«
    »Manchmal … Ich nehme an, ich habe mich daran gewöhnt.« Amber steht auf, streckt die Arme über den Kopf und gähnt. »Ich glaube, ich lege mich jetzt hin.«
    Ausnahmsweise bin ich froh, sie gehen zu sehen. Diese ganze Unterhaltung hat meinen Blutdruck in ungeahnte Höhen getrieben. Doch wenn ich so darüber nachdenke, könnte ich vielleicht noch ein paar Sympathiepunkte sammeln …
    »Hey, Amber.«
    »Ja?«
    »Versuch es beim nächsten Mal doch mit einem Hund.«
    Ein breites Lächeln erstrahlt auf ihrem Gesicht. »Warum bin ich da nicht von selbst draufgekommen?«
     
    Ich wache auf, weil mein Herz wie wahnsinnig hämmert. Mein erster Gedanke ist, dass Amy wieder in eines dieser K-Holes gefallen sein könnte, aber im Zimmer ist es seltsam still. Zu still.
    Ich sehe zu Amys Bett und lausche auf ihr Atmen. Doch ich höre nichts. Und als meine Augen sich endlich an das Dunkel gewöhnt haben, sehe ich nur ihre zerwühlte Decke.
    Ich mache das Licht an und werfe einen Blick auf die Uhr. 1 : 37  Uhr – eine Zeit, zu der jeder in seinem Bett liegen und fest schlafen sollte.
    Irgendwie fühlt es sich nicht richtig an, dass sie nicht da ist. Vielleicht sollte ich nach ihr suchen?
    Was kümmert es dich? Um sie geht es bei diesem Auftrag nicht.
    Aber sie war echt nett zu mir. Und sie hat diese unheimlichen Narben an den Armen … möglicherweise steckt sie in Schwierigkeiten.
    Wenn du meinst.
    Ich klettere aus dem Bett und schleiche leise über den kalten Fußboden zur Tür. Nachts wird in regelmäßigen Abständen geprüft, ob alle Patienten in ihren Betten liegen, und ich habe das ungute Gefühl, dass es eine strafbare Handlung ist, zu dieser Zeit außerhalb des Bettes erwischt zu werden. Wahrscheinlich sind Extrasitzungen bei Saundra die Strafe für dieses Vergehen.
    Ich halte den Atem an und lausche auf Geräusche im Flur. Da ich nichts hören kann, drehe ich sanft den Türknauf und sende ein Stoßgebet zu den Göttern der nächtlichen Dummheiten, die mich bisher vor größeren Schwierigkeiten bewahrt haben. Wenn sie mich schon davor beschützt haben, entdeckt zu werden, als ich mich aus dem Haus meiner Eltern geschlichen habe, sollten meine uneigennützigen Motive von heute Nacht ausreichen, um auf der sicheren Seite zu sein, oder?
    Ich sehe den Flur hinunter. Die Lampen im Korridor sind gedimmt, doch unter der Badezimmertür fällt ein helles Licht hervor.
    Wahrscheinlich liegt es nur an meinem zu dieser unchristlich frühen Stunde seltsam arbeitenden Hirn (das in der Vergangenheit zu ebendieser Zeit die tollsten Ideen hervorgebracht hat), aber irgendetwas sagt mir, dass hier etwas nicht stimmt.
    Guckst du jetzt mal nach oder willst du einfach hier herumstehen, bis du erwischt wirst?
    Ich dachte, du wolltest nicht, dass ich nach ihr sehe?
    Es ist besser, dumm zu sein als unentschlossen.
    Halt den Mund.
    Mit einigen schnellen Schritten bin ich bei der Badezimmertür und öffne sie.
    Verdammte Scheiße.
    Amy kauert auf dem Boden vor einer der Duschkabinen und hält jemandes

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