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Sternhagelverliebt

Sternhagelverliebt

Titel: Sternhagelverliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine McKenzie
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E-Mail an Bob und antworte kurz auf eine Nachricht von Greer. In den letzten Tagen haben wir uns regelmäßig geschrieben. Sie hat mir Links zu lustigen Clips auf YouTube geschickt wie zum Beispiel den über die Spinne auf Drogen (unbedingt anschauen!). Irgendwie scheint sie zu wissen, wann ich Ablenkung oder Aufmunterung nötig habe.
    Von Rory habe ich nichts mehr gehört. Nicht einmal, nachdem ich ihr eine seitenlange E-Mail geschickt habe, in der nur immer wieder »Es tut mir leid!« stand. Noch nie habe ich so lange nichts von ihr gehört oder mit ihr gesprochen. Es fühlt sich an, als würde ein Teil von mir fehlen.
    Ich lege den iTouch zur Seite und widme mich wieder dem
Hamlet.
»Ob’s im Geiste edler ist, die Geschosse und Pfeile des wütenden Geschickes zu erdulden, oder die Waffen gegen ein Meer von Plagen zu erheben …«
    Wie würde Shakespeare eine Entziehungskur beschreiben, frage ich mich.
    »Was ist los?«, erkundigt Amy sich, als sie mit glühenden Wangen und in ihren Laufklamotten das Zimmer betritt.
    Ich schiebe den iTouch unter mein Bein.
    So lenkst du nur die Aufmerksamkeit darauf, du Dummkopf.
    »Nicht viel.«
    Amy scheint nichts bemerkt zu haben. Puh.
    »Fühlst du dich besser, wenn du das liest?«, will sie wissen und deutet mit einem Kopfnicken auf mein Buch.
    »Ich fühle mich tatsächlich klüger.«
    »Das ist ja schon mal was.«
    Sie legt sich auf den Boden und beginnt mit ihren Dehnübungen.
    »Wie schaffst du es, noch so gut auszusehen, nachdem du trainiert hast?«
    »Um das Aussehen sollte es nicht gehen.«
    »Du hast leicht reden.«
    Sie verzieht das Gesicht. »Sag nicht, dass du eine von denen bist.«
    »Eine von
denen?
«
    »Von den Frauen, die nicht wissen, wie hübsch sie sind.«
    Ich lache. »Dann bin ich
ganz bestimmt
eine von denen.«
    Ich setze mich zu ihr auf den Boden, strecke ein Bein nach vorn und winkle das andere an. Es tut weh, ist jedoch irgendwie gut. Glaube ich zumindest.
    »Du solltest ab und zu auch mal nach draußen gehen«, sagt Amy.
    »Du hast recht.«
    »Ist das der Katie-Ausdruck für ›Fuck off, ich mache sowieso, was ich will!‹?«
    »Manchmal. Aber heute nicht.«
    »Die Außenanlagen sind wirklich wunderbar.«
    »Ich weiß. Ich bin hier in der Gegend aufgewachsen.«
    »Hast du dich deshalb für diese Klinik entschieden?«
    »Ich denke schon.«
    »Du bist so mitteilsam, wenn es um persönliche Dinge geht.«
    »Tut mir leid. Das fällt mir nicht leicht.«
    Sie sieht mich mitfühlend an. »Dann muss es hier drin ziemlich hart für dich sein, oder?«
    »Ich komm schon zurecht. Besser als Amber jedenfalls.«
    »Das will nicht viel heißen.«
    Amy beugt sich über ihr Bein und berührt mit der Stirn ihr Knie. Ich versuche, es ihr gleichzutun. Ist es normal, dass mein Rücken dabei so komische Geräusche von sich gibt?
    »Glaubst du, dass sie versucht, rausgeworfen zu werden? Indem sie sich in der Gruppentherapie so aufführt?«
    Sie zuckt die Achseln. »Vielleicht. Ich habe allerdings gehört, dass ihr Aufenthalt hier gerichtlich angeordnet ist. Also kann sie gar nicht weg.«
    »Was bedeutet das genau?«
    »Dass ein Richter bestimmt, dass man eine Entziehungskur machen muss, statt ins Gefängnis zu gehen. Die Einrichtung kann festlegen, wie lange man hierbehalten wird, und gibt dem Gericht eine Empfehlung, wie lange der Aufenthalt dauern sollte.«
    »Muss man Klage einreichen, um diese richterliche Anordnung zu erwirken?«
    »Natürlich.«
    »Ist das ein öffentliches Verfahren?«
    Sie setzt sich auf und blickt mich fragend an. »Warum interessiert dich das so?«
    Hoppla.
    »Äh … So sehr interessiert mich das nun auch wieder nicht.«
    Amy springt auf, und ich erhebe mich ebenfalls – allerdings sehr viel unbeholfener.
    Gott. Ich fürchte, ich habe mir irgendwas im Rücken gezerrt. Und ich nehme an, dass man während eines Entzugs keine Schmerzmittel bekommt. Super.
    Amy sieht mich sorgenvoll an. »Katie, darf ich dir einen Rat geben?«
    »Was?«
    »Amber bedeutet nichts als Ärger. An deiner Stelle würde ich mich nicht zu einem Teil ihres kleinen Dramas machen lassen.«
    »Keine Sorge.«
    »Nichts für ungut, doch ich kenne Mädchen wie sie, und ihr werdet niemals echte Freundinnen sein. Sie gibt dir vielleicht das Gefühl, dass es so wäre, aber so ist es nicht.«
    Eine Welle der Wut durchströmt mich. Wer sagt, dass ich mich nicht mit DM V N anfreunden kann? Auf der Highschool war ich sehr beliebt, verdammt noch mal.
    »Wenn du das sagst.«
    »Das hat

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