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Sternhagelverliebt

Sternhagelverliebt

Titel: Sternhagelverliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine McKenzie
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etwas Dauerhaftes. Etwas, das immer da ist. Es kann nichts Flüchtiges sein.«
    »Tja, das ist auf jeden Fall das, was ich als meine höhere Macht benutzen werde«, erkläre ich trotzig.
    »Dann liegt noch einiges an Arbeit vor uns«, erwidert Saundra sanft.
     
    Nach dem Mittagessen gehe ich in die Bibliothek und hoffe inständig, dass wie durch Zauberhand etwas in den bodentiefen Bücherregalen erschienen ist, das nicht ganz so anspruchsvoll und deprimierend ist wie
Hamlet.
    Eine trügerische Hoffnung.
    Nüchternheit, Der Moment der Klarheit, Erarbeiten der Schritte
 – so geht es weiter und weiter, kein einziger Unterhaltungsroman darunter. Ich weiß, man erwartet von uns, an uns selbst zu arbeiten (darum quäle ich mich ja mit dem Laufen, stimmt’s?), doch das geht zu weit. Eines von diesen Büchern zu lesen würde mich nur stressen und mich stattdessen dazu bringen, nur noch mehr zu trinken. Kein Wunder, dass die meisten dieser Bücher so aussehen, als wären sie noch nie aufgeschlagen worden.
    »Wahrscheinlich ist es egal, welches man nimmt«, erklingt hinter mir die Stimme eines Mannes. »Ich bin mir sicher, dass in allen das Gleiche steht.«
    Ich drehe mich um. Der potenzielle Mörder, den ich vorhin beim Laufen getroffen habe. Er trägt eine Khakihose und ein blaugraues Oxford-Hemd, das zu seinen Augen passt. Unter seinem Arm klemmt ein Buch.
    »Und das wäre?«
    Seine Augen funkeln vergnügt. »Trink nicht. Nimm keine Drogen.«
    »Da ist was dran. Was liest du da?«
    Er zeigt mir das Cover des Buches.
Krass!,
Augusten Burroughs’ wirklich trostlose Erzählung über seine schlimme Kindheit. Es ist voll von schwulem Sex, Drogen und ödipalen Gefühlen. Ich wette, es macht Spaß, mit ihm feiern zu gehen.
    »Das hast du auf keinen Fall aus dieser Bibliothek.«
    »Das Werk eines koksenden und saufenden Autors? Natürlich nicht.«
    »Ist er beim Schreiben seines nächsten Buches nicht clean geworden?«
    »Tatsächlich? Wie enttäuschend.«
    Wir lächeln uns an und gehen zu den gemütlichen blauen Sesseln, die in einer Ecke des Raumes stehen. Als wir uns setzen, nehme ich einen Hauch von seinem Aftershave wahr. Es riecht würzig und teuer.
    »Also, wie war das Joggen?«, fragt er und trommelt mit den Fingern seiner linken Hand erwartungsvoll auf sein Knie.
    O nein, er hat mich also doch vorher gesehen.
    Er lächelt. »Es wird einfacher, wenn du dranbleibst.«
    »Das scheint der Leitgedanke dieser Einrichtung zu sein.«
    »Genau. Aber für das Joggen stimmt es wirklich.«
    »Und für den Rest?«
    Ein düsterer Ausdruck huscht über sein Gesicht. »Wer weiß das schon? Ich hoffe es.«
    Wer ist dieser Typ? Er kann kein Patient sein.
    »Darf ich dich was fragen?«
    »Klar.«
    Ich nehme all meinen Mut zusammen. »Also … Ich weiß, dass es vermutlich …
seltsam
klingen wird, doch als ich lief, hatte ich dieses komische Gefühl in meinen Schultern …«
    Er nickt. »Als würde irgendetwas auf dir hocken?«
    Oh, Gott sei Dank.
    »Ja, genau. Was ist das?«
    »Vielleicht haben deine Muskeln nicht genug Sauerstoff bekommen?«
    »Das hat Saundra auch gesagt.«
    »Wer ist Saundra?«
    Wieso weiß er nicht, wer Saundra ist? Jetzt bin ich endgültig verwirrt.
    »Du bist kein Patient, oder?«
    »Nein.«
    Ich lege meinen Kopf schräg. »Aber wenn du zum Personal gehören würdest, wüsstest du ganz sicher, wer Saundra ist …«
    »Ist sie hier die Chefin?«
    Ich lächele. »Irgendwie ja. Sie leitet die Gruppe, und sie ist meine Einzeltherapeutin.«
    »Das klingt nach jeder Menge Therapie. Wird das nicht langweilig?«
    »Manchmal, obwohl es ziemlich unterhaltsam sein kann, den anderen Patienten zuzuhören.«
    Toll. Ich habe gerade erklärt, dass ich mit Freuden anderen Menschen dabei zuhöre, wie sie über die schmerzvollsten Erfahrungen ihres Lebens berichten. Ich bin ein schlechter, schlechter Mensch.
    »Ich würde es hassen«, entgegnet er.
    »Anderen Menschen zuzuhören oder über sich selbst zu reden?«
    »Letzteres.«
    Ich strecke meine Füße und versuche, meine Unterschenkel zu dehnen. »Das klingt ziemlich bestimmt.«
    »Wenn man sich selbst erkennt, kennt man sich.«
    »Woher die Erleuchtung?«
    Er wirft mir ein betrübtes Lächeln zu. »Na ja … Wenn jedes Mädchen, mit dem man ausgeht, dasselbe sagt, kann man es entweder akzeptieren oder den Kopf in den Sand stecken.«
    »
Jedes
Mädchen?«
    »Jepp.«
    »Aber mögen Frauen den starken, schweigsamen Typ denn nicht?«
    Er zuckt die Achseln. »Offensichtlich

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