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Sternhagelverliebt

Sternhagelverliebt

Titel: Sternhagelverliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine McKenzie
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nicht so sehr.«
    »Vielleicht solltest du einfach mal mit jemandem ausgehen, der Zeit in dieser Einrichtung verbracht hat. Nachdem man zwölf narzisstischen Menschen jeden Tag dabei zugehört hat, wie sie ihr Herz ausschütten, lernt man es zu schätzen, wenn jemand auch mal den Mund halten kann.«
    »Heißt das, dass ich mich beim Daten eher auf Frauen konzentrieren sollte, die schon mal Zeit in einer Entzugsklinik verbracht haben?«
    Hey, Dummerchen, du bist eine Frau, die schon mal Zeit in einer Entzugsklinik verbracht hat.
    »Nein … ich denke, nicht«, stammele ich und werde rot.
    Steif stehe ich auf. Weniger als fünf Minuten Sport lassen meinen Körper an Stellen schmerzen, von deren Existenz ich nicht mal gewusst habe.
    Er erhebt sich ebenfalls, und wir schauen uns an. Ein unsicheres Schweigen liegt über uns.
    »Tja«, sagt er schließlich. »Es war nett, mit dir zu plaudern … äh …«
    »Kate. Oder Katie. Wie auch immer.«
    Er reicht mir die Hand. »Okay, Kate, Katie, wie auch immer. Hat mich gefreut, dich kennenzulernen.«
    Ich ergreife seine Hand. Ein Schauder rieselt über meinen Rücken.
    »Hat mich auch gefreut …«
    »E.«, sagt Amber, die hinter uns aufgetaucht ist.
    Er lässt meine Hand los. »Hallo, Amber.« Er nickt mir zu. »Wir sehen uns, Kate.«
    Damit geht er an uns vorbei und verlässt die Bibliothek, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    »Was war das denn gerade?«, frage ich Amber.
    »Ich kann nicht glauben, dass er
ihn
mit in die Entzugsklinik gebracht hat. Der kleine Scheißkerl.«
    »Amber? Kannst du mir bitte erklären, was los ist?«
    Sie blinzelt langsam. »E. ist Connors persönlicher Assistent.«
    »Hat er auch ein Drogenproblem?«
    »E.? Ha! Nie im Leben. Connor, das verdammte Riesenbaby, kann ohne ihn nur nicht leben.«
    »Ich durfte nicht einmal mein Handy mitnehmen, ganz zu schweigen von einer ganzen anderen Person.«
    »Connor bekommt immer, was er will«, erwidert sie resigniert.
    »Aber geht es in der Entziehungskur nicht genau darum, allein mit seinem eigenen Scheiß klarzukommen?«
    Sie verzieht das Gesicht. »Willkommen im Leben der Reichen und Berühmten.«
    Ein Blick auf die Uhr an der Wand zeigt mir, dass die Gruppentherapie in fünf Minuten anfängt.
    »Mist, es ist fast drei Uhr. Wir sollten uns jetzt besser auf den Weg zur Gruppensitzung machen.«
    Amber murmelt zustimmend, und wir gehen zusammen zum Gemeinschaftsraum. Dort setzen wir uns auf unsere angestammten Klappstühle neben Mary und der gerade aus dem Krankenflügel zurückgekehrten Candice, die munter auf die gelangweilt aussehende Mary einredet. Die straff gebundenen weißen Verbände an ihren Handgelenken machen mir Angst.
    Amber lässt sich auf den Stuhl neben mir fallen und starrt aus dem Fenster. Einen Augenblick später tritt Saundra an ihren Platz im Kreis und räuspert sich, um unsere Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. »Heute möchte ich mit Ihnen über den Moment sprechen, als Ihnen bewusst wurde, dass Sie Hilfe brauchen, als Sie spürten, dass Sie ganz unten angekommen waren.« Sie dreht sich zu mir um. »Katie, ich glaube, von Ihnen haben wir noch nichts über diesen Moment gehört. Würden Sie mit uns teilen, was Sie hierhergeführt hat?«
    Himmel. Teile ich in den Therapiesitzungen nicht schon genug mit ihr? Muss ich diesen Scheiß jetzt auch noch vor Publikum weiterspinnen?
    »Mir ist heute nicht nach teilen, Saundra.«
    »Bei der Gruppentherapie mitzumachen ist ein wichtiges Element, um wieder gesund zu werden, Katie.«
    »Mann, warum lassen Sie sie verflucht noch mal nicht einfach in Ruhe?«, knurrt Amber und wendet ihren Blick vom Fenster ab.
    »Eine andere Ausdrucksweise, Amber, bitte.«
    Amber setzt sich gerade hin und sieht Saundra eindringlich an. »Sie wollen jemanden, der mitmacht? Gut, ich werde verdammt noch mal mitmachen. Okay? Sind Sie jetzt glücklich?«
    »Was möchten Sie uns erzählen, Amber?«
    »Ich werde Ihnen das erzählen, was alle unbedingt wissen wollen. Wie wäre das?« Amber sieht in die Runde. Die Aufmerksamkeit aller ist ihr sicher. »Wollt ihr nicht alle wissen, was
mich
hierhergebracht hat?«
    Äh, ja. Also ich will es wirklich, wirklich wissen.
    »Was hat Sie hierhergebracht, Amber?«
    »Der junge James Bond war es«, erwidert sie laut. »Ganz genau. Der große Star, der hier gerade irgendwo entgiftet,
kann diesen Ruhm ganz allein für sich beanspruchen.
« Die letzten Worte hat sie halb gesungen, halb geschrien – vielleicht in der Hoffnung, dass Connor

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