Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternhagelverliebt

Sternhagelverliebt

Titel: Sternhagelverliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine McKenzie
Vom Netzwerk:
wegen Drogen? Vielleicht auch wegen beidem – Sex und Drogen. Amber bekommt ernsthafte Schwierigkeiten, wenn sie erwischt wird. Dieses Mal könnte sie, trotz des Gerichtsbeschlusses, sogar rausgeschmissen werden.
    Was kümmert es dich? Bring ihr einfach die Nachricht wie ein guter, kleiner Helfer und lass dich nicht ertappen.
    Genau, gutes Argument.
    Ich stecke den Zettel in das Bündchen meiner Shorts und verlasse leise mein Zimmer, wobei ich mit den Füßen über den blankpolierten Holzfußboden rutsche, damit meine Schritte keine Geräusche machen. Am Ende des Korridors drücke ich mich eng an die Wand und spähe um die Ecke. Die Luft ist rein. Ich haste in den nächsten Flur und bleibe vor der zweiten Tür stehen.
    Plötzlich höre ich ein Geräusch. Es klingt so, als wäre es im Nebenflur, doch es könnte auch näher sein. Ich hebe meine Hand, um zu klopfen, entschließe mich dann aber, einfach das Risiko einzugehen und hineinzuschlüpfen. Behutsam drehe ich den Türknauf und schleiche mich ins Zimmer. Jemand mit langem Haar liegt auf der Seite im Bett und schläft. Die Decke ist um die schmalen Schultern gelegt. Das kann nur Amber sein.
    »Amber«, flüstere ich.
    Sie reagiert nicht. Ich mache einen Schritt auf das Bett zu und lege meine Hand auf ihre Schulter. Vollkommen unvermittelt und blitzschnell streckt sie den Arm aus und packt mein Handgelenk.
    »Was zum Teufel willst du in meinem Zimmer?«, zischt sie.
    »Amber, ich bin’s. Katie.«
    Sie lockert ihren Griff ein bisschen. Ein klitzekleines bisschen.
    »Wer?«
    »Katie. Die Katie, mit der du zusammen in der Cafeteria gesungen hast.«
    Die Katie, die hier ist, um dein Leben für ihren persönlichen Vorteil auszunutzen.
    »Katie?«
    »Ja.«
    Sie lässt mein Handgelenk los und setzt sich auf. »Was machst du in meinem Zimmer?«
    »Ich habe eine Nachricht für dich. Von Connor.«
    Stumm sitzt sie im Bett. Im Dunkeln kann ich ihren Gesichtsausdruck nicht erkennen, doch die Haltung ihrer Schultern zeigt, wie angespannt sie ist.
    »Darf ich das Licht anmachen?«, frage ich.
    »Ja, klar.«
    Ich entdecke ein Handtuch, das über dem Schreibtischstuhl hängt, und benutze es, um die Ritze zwischen Tür und Boden abzudichten. Dann mache ich das Licht an. Amber trägt einen Flanellpyjama, und ihr Haar fällt ihr in sanften Wellen über die Schultern. Sie sieht aus, als käme sie gerade fertig zurechtgemacht aus der Maske.
    Sie streckt die Hand aus. »Kann ich die Nachricht haben?«
    Ich ziehe sie aus dem Bündchen meiner Shorts und reiche sie ihr. Nervös beobachte ich, wie sie den Zettel auseinanderfaltet. Was ist, wenn ich ihn nicht richtig zusammengefaltet habe? Vielleicht haben sie eine spezielle Faltung, eine Art Code? Das wäre dumm. Sehr, sehr dumm.
    Einen Moment lang starrt sie auf die Notiz und wirft sie dann auf ihr Bett.
    Ein bisschen Spannung fällt von mir ab. »Was will er?«
    »Ich soll ihn im Wald treffen.«
    »Wirst du hingehen?«
    »Bin mir nicht sicher. Hat er dir den Zettel gebracht?«
    »Nein, das war Henry.«
    Sie schnaubt verächtlich. »Ich hätte es wissen müssen. Selbstverständlich überbringt er seine eigenen Nachrichten
nicht
selbst – Gott bewahre!«
    Obwohl jede Faser meines Körpers darauf drängt, sie nach weiteren Informationen auszufragen, halte ich es in diesem Moment für geschickter, zu verschwinden.
    »Wie dem auch sei … Ich sollte jetzt zurück in mein Zimmer.«
    »Bleibst du noch ein bisschen bei mir?«
    »Klar.« Ich setze mich zu ihr auf das breite Bett.
    »Wie spät ist es?«
    Ich werfe einen Blick auf die Uhr. »Zehn vor zwölf. Was, glaubst du, will er?«
    »Was er immer will.«
    Sex? Drogen? Rock ’n’ Roll?
    Mir fällt auf, dass ihre Hände zittern. Sie bemerkt meinen Blick und ballt die Hände zu Fäusten.
    »Ja, ich weiß. Immer wenn ich an ihn denke, will ich etwas einnehmen.«
    »Dann solltest du vielleicht nicht hingehen.«
    »Das sagt mein Kopf mir auch.«
    »Und dein Herz?«
    Sie sieht mich niedergeschlagen an. »Mein Herz? Mein Herz sagt … Connor Parks wartet auf dich …«
    Connor Parks wartet auf dich.
Connor Parks.
Selbst ich bin versucht, hinzugehen – und ich weiß, dass er nicht auf mich wartet.
    »Also … wirst du gehen?«
    »Ja.«
    Sie steht auf und tritt an ihre Kommode. Sie nimmt eine schwarze Jeans und ein dunkles T-Shirt heraus. Die Klamotten wirft sie aufs Bett und zieht sich den Pyjama aus, wobei sie ihre ziemlich großen, nackten Brüste zeigt. Und obwohl es ihr offensichtlich

Weitere Kostenlose Bücher