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Sterntaler: Thriller (German Edition)

Sterntaler: Thriller (German Edition)

Titel: Sterntaler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ohlsson
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eine Verbindung oder eine Beziehung?«
    Fredrika hoffte, dass man ihr das Erstaunen über Alex’ direkte Einleitung der Vernehmung nicht ansah.
    »Ich glaube, ich verstehe Ihre Frage nicht.«
    »Wir möchten wissen, ob Sie sich auch aus anderen Gründen getroffen haben als nur zwecks Ihrer Mentorenschaft.«
    »Ja, das haben wir.«
    Die Vernehmung kam zum Stillstand, noch ehe sie richtig begonnen hatte. Fredrika wusste: Nicht nur sie war über Valter Lunds Aufrichtigkeit erstaunt. Alex ging es genauso.
    »Können Sie uns davon erzählen?«
    Valter Lund strich mit der Hand über die Tischplatte. »Das kann ich durchaus. Aber ich möchte mich vorerst versichern, dass Sie die Informationen, die ich Ihnen gebe, mit Diskretion behandeln.«
    »Das ist sehr schwer zu versprechen, ehe ich weiß, was Sie uns berichten wollen.«
    »Verstehe.«
    Fredrika räusperte sich. »Unter der Voraussetzung, dass das, was Sie aussagen, nicht relevant für unsere Ermittlung ist, können wir natürlich dafür sorgen, dass es nicht zusammen mit dem Protokoll der Voruntersuchung veröffentlicht wird.«
    Das schien die einzige Versicherung zu sein, die Valter Lund benötigte. »Wir hatten eine kurze Beziehung«, sagte er.
    »Rebecca und Sie?«, fragte Fredrika.
    »Wir merkten sehr schnell, dass wir uns zueinander hingezogen fühlten. Eins kam zum anderen, und im Dezember 2006 habe ich sie eingeladen, mit mir auszugehen. Dann haben wir uns einige Male getroffen, bis wir Anfang Januar beschlossen, dass wir uns nicht weiter sehen sollten.«
    »Es war also eine sehr kurze Beziehung.«
    »Das kann man wirklich sagen.«
    »Sie haben sie mit nach Kopenhagen genommen«, warf Alex ein.
    »Das stimmt. Das war allerdings, nachdem wir aufgehört hatten, uns zu treffen. Wir nahmen unterschiedliche Flieger und schliefen in getrennten Hotelzimmern. Leider musste ich feststellen, dass Rebecca glaubte, die Reise wäre ein Versuch meinerseits, unsere Beziehung neu zu beleben. Sie war enttäuscht, als ich ihr sagte, dass dies nicht der Fall war.«
    Valter Lunds Stimme erfüllte den Raum, und seine gesamte Person strahlte eine solide Ruhe aus. Es faszinierte Fredrika, wie er das Verhör bestimmte.
    »Es ist wohl kaum verwunderlich, dass sie diese Art von Einladung falsch verstanden hat«, sagte Alex. »Mein Gott, ein romantisches Weekend in Kopenhagen macht doch jedem weiche Knie.«
    Valter Lund musste lächeln. »Heute weiß ich natürlich, dass ich einen Fehler gemacht hatte. Ich wusste, dass sie traurig war, weil ich Schluss gemacht hatte, aber ich wollte ihr zeigen, dass ich meine Mentorenschaft nach wie vor ernst nahm. Es war dumm von mir zu glauben, dass sie den Unterschied aus meiner Handlungsweise heraus erkennen und verstehen würde.«
    »Was geschah nach Kopenhagen?«
    »Nicht viel. Sie rief mich noch ein paarmal an, und einmal verabredeten wir uns auch zu einem After-Work-Treffen, doch daraus wurde dann nichts.«
    »Weil sie verschwand?«
    »Ja.«
    Alex sah auf seine vernarbten Hände und schielte dann zu Fredrika hinüber.
    »Sie waren ein Gutteil älter als Rebecca«, bemerkte er.
    Mehr als zwanzig Jahre, rechnete Fredrika aus. So wie der Altersunterschied zwischen ihr und Spencer.
    »Was ein wesentlicher Grund dafür war, dass ich Schluss machen wollte. Wir hatten einfach keine Gemeinsamkeiten.«
    Das sagte er, als wäre es einfach und selbstverständlich, doch Fredrika begriff, dass Rebecca das wohl anders gesehen hatte und verzweifelt gewesen sein musste.
    So wäre es mir gegangen.
    »Haben Sie jemandem von Ihrer Affäre erzählt?«, fragte Alex.
    »Nein.«
    »Hat sie das getan?«, fragte Fredrika.
    »Nicht dass ich wüsste.«
    »Wussten Sie, dass sie schwanger war?«
    Die Frage blieb in der Luft hängen. Zum ersten Mal sah Fredrika, dass sie etwas gesagt hatten, womit Valter Lund nicht schon von Anfang an gerechnet hatte.
    »Schwanger?« Er flüsterte das Wort. Mit einer raschen Bewegung fasste er sich an die Stirn, ehe er die Hand wieder senkte. »Mein Gott.«
    »Sie wussten es also nicht?«
    »Nein. Nein, wirklich nicht.«
    »Aber das Kind könnte von Ihnen gewesen sein?« Sie wussten, dass dies nicht der Fall war, aber Fredrika fragte dennoch.
    »Das glaube ich nicht. Sie sagte, sie würde die Pille nehmen.« Valter Lund sah auf einmal ehrlich betrübt aus. »Sie war doch so jung«, sagte er leise.
    Alex ließ ihn sich wieder fangen. »Haben Sie oft über ihre Seminararbeit gesprochen?«, fragte er dann.
    »Nein.«
    Fredrika sah, wie er wieder

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