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Sterntaler: Thriller (German Edition)

Sterntaler: Thriller (German Edition)

Titel: Sterntaler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ohlsson
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von der Arbeit kam. Spencer saß in der Bibliothek und las ein Buch. Durchs Fenster fiel Licht auf sein Haar und ließ es wie Silber glänzen.
    Sie blieb auf der Schwelle stehen. »Tut mir leid, dass ich so spät bin.«
    Spencer sah auf und zog eine Augenbraue hoch. »Bekanntermaßen war ich selbst nie gut darin, Zeiten einzuhalten.«
    Sie ging zu ihm und setzte sich auf die Lehne seines Sessels. Einen Arm um seine Schulter, die Nähe zu einem Mann, den sie nie aufhören könnte zu lieben.
    »Was liest du?«
    »Das Buch eines Kollegen. Ziemlich langweilig, wenn ich ehrlich sein soll.«
    Natürlich sollst du ehrlich sein.
    Zitternd atmete sie aus. Sollte sie Rebecca Trolle ansprechen?
    »Wie war es bei der Arbeit?«, fragte er.
    »Stressig. Wie war es hier bei euch?«
    »Wir waren schaukeln und sind in dem schönen Wetter spazieren gegangen.« Er verstummte.
    »Was Neues von der Uni?«
    Er erstarrte.
    »Von dieser Studentin, die sich über deine Betreuung beklagt hat?«
    Spencer knurrte und stand auf. Nahm den Stock und stellte sich ans Fenster. »Nein, ich habe nichts gehört.«
    Er wirkte müde und traurig. Fredrika wusste nicht, was sie sagen sollte.
    »Ist es gut für dich, mit Saga zu Hause zu sein? Oder hast du das Gefühl, dass es dich zu sehr anstrengt? Dann…« Ihre Stimme erstarb. Wenn es zu anstrengend für Spencer wäre, wie sollte dann alles weitergehen? Würde sie aufhören müssen zu arbeiten?
    »Es ist gar kein Problem.«
    Fredrika beobachtete ihn, wie er da am Fenster stand. Mit einem Mal schien er ihr zu entgleiten, in ein Problem versunken, das er nicht mit ihr teilen wollte.
    »Rebecca Trolle«, hörte sie sich selbst sagen, und Spencer wandte sich zu ihr.
    »Die Frau, die ihr in Midsommarkransen gefunden habt?«
    »Genau.«
    Sie zögerte zu fragen, wollte selbst nicht hören, wie sie in der Sache herumbohrte.
    Aber sie musste es wissen.
    »Kanntest du sie?«
    »Nein. Warum fragst du?«
    Weil ich deinen Namen in ihren Papieren gefunden habe, Spencer, und jetzt frage ich mich, was zum Teufel für eine Verbindung du zu ihr hattest.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Nur so«, sagte sie schließlich. »Sie hat doch Literaturwissenschaft studiert, und da dachte ich, vielleicht seid ihr euch mal in einem Seminar oder so begegnet.«
    Spencer sah sie an, als hätte sie den Verstand verloren. »Nein, nicht dass ich mich erinnern könnte.«
    Na also. Die Sache war geklärt.
    Saga wachte auf, und Fredrika eilte hinüber ins Kinderzimmer. »Hallo, mein Schatz«, sagte sie und nahm die Kleine hoch. Saga aalte sich auf ihrem Arm, sie wollte schmusen und rieb ihre Stirn an Fredrikas Hals. »Hast du Mama heute vermisst?«, fragte Fredrika und küsste das Kind auf den Kopf. »Ja, hast du das?«
    Saga schmiss ihren Schnuller weg und wollte ihm auf den Boden folgen. Fredrika ging in die Hocke und ließ die Tochter loskrabbeln.
    Sie beneidete das Kind oft darum, dass es noch das Privileg hatte, die Welt als völlig unkompliziert und spannend zu betrachten. Jeden Tag neue Entdeckungen zu machen, die sie vor Freude juchzen ließen. Es war, als könne sie niemals Alltag und Ödnis erleben, sondern sei immer auf dem Weg zu einem neuen Abenteuer.
    Saga kroch mit einem großen Legostein in der Hand auf Fredrika zu, zog sich an ihrem Bein hoch und lachte übers ganze Gesicht.
    »Jetzt kann sie jeden Tag anfangen zu laufen.« Spencer hatte sich hinter sie an den Türrahmen gelehnt.
    »Scheint so, ja«, sagte Fredrika.
    Mutterglück durchflutete ihren Körper, die Arbeit war in weite Ferne gerückt.
    Bis ihr Handy klingelte.
    Es war der Kollege, der mit ihr in dem Pornoladen auf Söder gewesen war. Fredrika vermied es, Spencer anzusehen, als sie ranging.
    »Wir konnten die IP -Adresse der Universität zuordnen«, sagte der Kollege. »Der Name selbst hat nichts ergeben.«
    »Rebeccas Profil wurde von einem Uni-Rechner aus angelegt, habe ich das richtig verstanden?«
    »Ja, von einem der Studentenrechner, die jeder benutzen kann.«
    Eine neue Hoffnung.
    »Dieselbe Situation hatten wir, als wir voriges Jahr im Mord an den Eheleuten Albin ermittelt haben«, sagte sie. »Frag mal, ob sie Benutzerlisten führen. Dann könnten wir sehen, wer den besagten Computer benutzt hat…«
    »Ich hab schon angerufen. Sie bewahren die Listen nicht auf.«
    »Mist.« Sie wollte schon entmutigt auflegen, da fiel ihr noch etwas ein. »Kannst du mir die Bilder an meine private E-Mail-Adresse schicken?«
    Der Kollege zögerte. »Was willst du denn

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