Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stets Zu Diensten, Mylady

Stets Zu Diensten, Mylady

Titel: Stets Zu Diensten, Mylady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
Vom Netzwerk:
eingesetzt.”
    Bereits nach der ersten Erklärung begann Lady Jersey herzhaft zu gähnen. “Ach das!”, meinte sie gelangweilt. “Wie kann man mit so etwas seine Zeit vergeuden? Sagen Sie mir lieber, ob der ausgesprochen gut aussehende Herr neben Rebecca Rowallan der Mitgiftjäger ist, den sie kürzlich geheiratet hat. Wenn ja, dann kann ich es ihr nicht verdenken! Ich muss unbedingt dafür sorgen, dass wir einander vorgestellt werden.”
    Lady Jersey und Emily Cowper waren nicht die einzigen Damen, die sich unmissverständlich um Will Shafto bemühten.
    Rebecca fiel selbst auf, wie unvernünftig die Verstimmtheit war, mit der sie Wills Beliebtheit in der Damenwelt beobachtete. Eifersucht kann das doch nicht sein, beruhigte sie sich selbst, dafür ist er mir einfach nicht wichtig genug, oder? Warum ärgert es mich dann so, wenn ich sehe, wie diese dummen Puten ihn mit Augenaufschlägen und Fächergewedel umgarnen und jedes Wort von seinen Lippen geradezu einsaugen?
    In diesem Augenblick trat der Duke of Durness mit Tante Petronella zu ihnen.
    “Habe Sie beide noch gar nicht richtig gewürdigt”, sagte er leutselig. Mit seinen blitzblanken lebhaften Vogelaugen schaute er Rebecca aufmerksam an. “Erschöpft”, stellte er fest. “Nicht wahr, Petronella? Sie sehen erschöpft aus, mein Kind. Ist das Eheleben so anstrengend?” Anzüglich zwinkernd und laut lachend stieß er Will den Ellbogen in die Rippen.
    Tante Petronella schnappte hörbar nach Luft. “Also wirklich, John”, wies sie den Duke zurecht. “Wir leben im Jahre 1813 und nicht mehr zu deinen wüsten Jugendzeiten! So etwas sagt man einfach nicht.”
    “Nicht?”, fragte er unschuldig. “Wollte doch nur den Jungen ermahnen, es nicht zu übertreiben. Das kann doch nicht so schlimm sein, oder?”
    Will bemerkte amüsiert, dass seine sonst allzeit gefasste Gemahlin tief errötet war und die zahlreichen Umstehenden hinter vorgehaltener Hand kicherten.
    “Ich werde Ihren Hinweis beherzigen, Euer Gnaden”, antwortete er wie ein artiger Schulbub, “und dafür Sorge tragen, dass Mrs Shafto genug Ruhe bekommt.”
    “Aber nicht im Bett, eh?”, meinte der Duke vergnügt zwinkernd, während Tante Petronella entgeistert die Augen verdrehte. “Aber ich sehe, die Pflicht ruft. Muss mich um meine Gäste kümmern”, erklärte der alte Herr nicht ohne Bedauern. “Wo hast du die bloß alle aufgetrieben, Petronella? Und denken Sie an meine Worte, Junge!”
    Damit wandte er sich einer anderen Gruppe zu, von der schon bald herzliches Gelächter herüberschallte.
    Gefolgt von den amüsierten Blicken der Umstehenden, nahm Will seine Gemahlin am Arm und führte sie in den Ballsaal.
    “Prachtvoll”, flüsterte er ihr ins Ohr. “Einfach hervorragend. Einen größeren Dienst konnte er uns gar nicht erweisen.”
    “Das ist nicht Ihr Ernst, Will”, flüsterte Rebecca zurück. “Er hat uns zur Attraktion des Abends gemacht.”
    “So ist es. Wir brauchen uns gar nicht mehr selbst anzustrengen. Der Duke hat gesprochen. Er hat der ganzen Welt erklärt, dass ich ein unersättlicher Satyr bin, und Sie meine hilflose kleine Nymphe, und dass wir beide uns bis zur Erschöpfung der lustvollen Leidenschaft hingeben. Was wollen wir mehr?”
    Er legte den Kopf ein wenig zur Seite und schaute sie an. “Übrigens, Beck, Sie sehen wirklich etwas mitgenommen aus. Woran mag das liegen? Entbehren Sie etwas im Leben, das ich Ihnen vielleicht verschaffen könnte? Damit unseres Gastgebers Rede an die Nation nicht ganz ohne Wahrheitsgehalt bleibt …”
    Wie gelingt es ihm bloß immer, mich in den unglaublichsten Situationen zum Lachen zu bringen, fragte sich Rebecca, die es einfach nicht schaffte, bei Wills Äußerung ernst zu bleiben.
    Das geht nicht an, dachte sie und sie setzte gerade zu einer scharfen Antwort an, als sie ihm unglücklicherweise geradewegs in die vergnügt blitzenden Augen schaute – was allem Bemühen um würdevolle Gesetztheit ein Ende machte. Erneut brach sie in fröhliches Lachen aus.
    “Geben Sie es zu, Beck”, meinte Will gerade. “Das ist der beste Witz seit Langem. Alle Welt hält uns genau für das Gegenteil dessen, was wir wirklich sind! Lächeln, meine Liebe, lächeln. Und nun bitte ein verliebter Blick. So ist’s recht. Jetzt heben Sie bitte Ihren Fächer ein wenig, um Ihr Erröten zu verbergen. Derweil steuere ich uns in Richtung der kühlen Getränke, die hoffentlich helfen werden, unsere unbezähmbare Leidenschaft zu dämpfen.”
    Beck hat sich

Weitere Kostenlose Bücher