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Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Titel: Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Isaacson
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war der integrierte Ansatz – wie in seinem iTunes/iPod-Paket – zwar erfolgreicher, aber, so gab er zu, die getrennte Vermarktung von Hard- und Software hatte sich auf dem Heimcomputermarkt als besser erwiesen. Nebenbei stellte er eine interessante Frage: Welcher Ansatz sei wohl der bessere für Handys?
    Dann schloss er mit einem erkenntnisreichen Punkt. Dieser Unterschied in der Designphilosophie habe ihn und Apple, so sagte er, bei der Zusammenarbeit mit anderen Firmen letztlich behindert. »Weil Woz und ich die Firma so konzipiert haben, dass wir alles selbst machen, waren wir nicht so gut darin, Partnerschaften einzugehen«, so Jobs. »Und inzwischen glaube ich, dass ein bisschen mehr von dieser Fähigkeit Apples DNA sehr zugutegekommen wäre.«

Kapitel 35 Das iPhone : Drei revolutionäre Produkte in einem
    Ein iPod , mit dem man auch telefonieren kann
    Das Jahr 2005 brachte einen enormen Verkaufsanstieg beim iPod auf erstaunliche 20 Millionen, das Vierfache des Vorjahresabsatzes. Der iPod wurde für die Bilanz der Firma immer wichtiger und brachte in diesem Jahr 45 Prozent des Gesamtumsatzes; außerdem besserte er das »hippe« Image von Apple wieder auf und kurbelte so auch den Mac-Verkauf an.
    Jobs machte sich wegen dieser Abhängigkeit Sorgen. »Er grübelte ständig darüber nach, was uns schaden könnte«, erinnerte sich Board-Mitglied Art Levinson. Schließlich erklärte Jobs dem Board: »Was uns die Butter vom Brot nehmen kann, ist das Handy.« Neue Telefone, die mit Kameras ausgestattet waren, dezimierten gerade den Digitalkameramarkt, und das Gleiche konnte auch dem iPod passieren, wenn Handys eines Tages auch Musik speichern und abspielen konnten. »Ein Handy hat jeder und der iPod würde einfach überflüssig.«
    Seine erste Strategie beinhaltete etwas, das, so hatte er Bill Gates gegenüber zugegeben, seine Firma nicht in der DNA hatte: eine Partnerschaft mit einem anderen Unternehmen. Er begann Gespräche zu führen mit seinem Freund Ed Zander, der 2003 CEO von Motorola geworden war, über ein Begleitmodell zu Motorolas beliebtem RAZR, einem Handy mit Digitalkamera. Das neue Gerät, der ROKR, würde zusätzlich einen eingebauten iPod haben.
    Leider kam etwas dabei heraus, das weder den eleganten Minimalismus eines iPod noch die praktische Schlankheit eines RAZR aufwies. Der ROKR sah hässlich aus und konnte nur mickrige 100 Songs speichern – und selbst das war schwierig. Er war ganz offensichtlich das Produkt eines Komitees, also des Gegenteils von Jobs’ bevorzugter Arbeitsweise. Anstatt dass Hardware, Software und Content aus einer Hand geboten wurden, waren diese von Motorola, Apple und dem Mobilfunkbetreiber Cingular zusammengestückelt worden. »Das soll das Telefon der Zukunft sein?«, spottete die Zeitschrift Wired auf ihrem November-Titel.
    Jobs war wütend. »Ich habe diese Idiotenfirmen wie Motorola wirklich satt«, erklärte er Tony Fadell und anderen bei einer iPod-Produktbesprechung. »Wir machen es jetzt selbst.« An den auf dem Markt befindlichen Handys war ihm etwas Seltsames aufgefallen: Sie stanken allesamt, genau wie früher die tragbaren Musik-Player. »Wir sprachen viel darüber, wie wir unsere Handys hassten«, erzählte er. »Sie waren viel zu kompliziert. Manche Funktionen waren unmöglich zu verstehen, inklusive des Adressverzeichnisses.Geradezu byzantinisch.« Der Anwalt George Riley erinnerte sich, wie er bei Meetings über Rechtsfragen referierte und Jobs, der sich schnell langweilte, Rileys Handy nahm und zu erklären begann, was daran alles »hirntot« sei. Jobs und sein Team waren bald richtig begeistert von der Aussicht, ein Handy zu entwickeln, das sie selbst gern benutzen würden. »Das ist die beste Motivation überhaupt«, sagte Jobs später.
    Eine andere gute Motivation war der potenzielle Markt. Im Jahr 2005 wurden über 825 Millionen Handys verkauft; das Spektrum der Käufer reichte vom Grundschüler bis zur Großmutter. Die meisten waren Billigprodukte, es gab also durchaus eine Marktlücke für ein hochwertiges und hippes Gerät, ähnlich wie beim MP3-Player. Zuerst unterstellte Jobs das Projekt der Gruppe, die die schnurlose AirPort-Basisstation entwickelte, weil das Handy ja ebenfalls ein schnurloses Produkt sein würde. Aber bald ging ihm auf, dass es sich eigentlich gleich dem iPod um ein Gerät der Unterhaltungselektronik handelte, also wurde es zu Fadell und seinem Team verlagert.
    Die versuchten es zunächst mit einem modifizierten iPod. Das

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