Steve Jobs - iLeadership - Mit Charisma und Coolness an die Spitze
Highschool war sie Mitglied der Blaskapelle gewesen. Sie stellte fest, dass es mehr als nur einen Weg gab, ein Unternehmen zu führen. Hier befand sie sich in einer kreativen Welt. Für sie war das eine »Offenbarung.«
»Bald arbeitete ich von frühmorgens bis spätabends«, erzählt sie, »entwickelte Informationssysteme und sorgte dafür, dass der Vertrieb lief.«
Donna begegnete Steve größtenteils in Meetings, bei denen es um Prognosen ging. Sie erinnert sich noch lebhaft an einige seiner Entscheidungen, die von der Warte ihrer geschäftlichen Ausbildung her keinen Sinn ergaben. Sie erinnert sich, dass irgendwann der Punkt gekommen war, »wo wir von 300 dpi auf 1200 dpi-Drucker übergingen – eine monumentale Veränderung. Was sollten wir mit dem alten Warenbestand anfangen? Man geht mit dem Preis runter und schmeißt sie raus. Man verdient an Kunden, die dieses Schnäppchen wollen.«
Steve sagte stattdessen: »Nehmt die alten aus dem Katalog. Die Leute sollen die neuen kaufen.«
Donna hatte eine wichtige Sache über Steve herausgefunden: Seine Entscheidung verstieß zwar gegen die grundlegenden Harvard-Geschäftsprinzipien, zeigte aber, dass es für ihn ausschließlich um das Wohl des Kunden ging. »Diese Drucker sind überholt, die Leute sollten so etwas nicht kaufen, lasst sie uns einfach loswerden.«
Über die Jahre erwies sich Apple als hervorragendes Übungsgelände. Donna wurde später CEO von Palm und Mitbegründerin von Handspring . Fortune nahm sie in seine »Innovators Hall of Fame« auf.
Ihren Erfolg führt sie teilweise auch auf »die riesengroße Menge an Dingen« zurück, die sie in ihrer Dienstzeit unter Steve Jobs gelernt hat. »Man muss tolle Leute haben. Man muss tolle Produkte herstellen. Man muss sich einem Management-Ethos verschreiben, das Spontaneität fördert und Erfolge feiert.«
Doch vielleicht die wichtigste Lektion von allen war, »was ein einzelner Mensch alles bewirken kann.«
Talenten den Hof machen
Steves vollendete Fähigkeit, die besten, talentiertesten Leute auszumachen und anzuwerben, ist Gegenstand einiger unvergesslicher Geschichten.
In der Frühphase von NeXT versuchte Steve, den Video-Entwickler Steve Mayer anzuwerben, mit dem er bei Atari gearbeitet hatte, noch bevor er und Woz Apple ins Leben gerufen hatten. Mayer stimmte einem Gespräch mit Steve zu. Er war der Meinung, dass dieser »am Boden zerstört« schien, weil er nicht mehr bei Apple war, aber gleichzeitig hatte es den Anschein, dass »er sich absolut sicher war, dass er etwas Neues, Wichtiges machen würde.«
Man muss wohl eher sagen, dass Steve (Jobs) Steve (Mayer) umwarb, anstatt ein Vorstellungsgespräch zu führen – eine Fähigkeit, die bei ihm ebenso gut ausgeprägt war. Er führte die Konversation auf einem Kurs, den Mayer als den »Stell dir mal vor«-Prozess bezeichnet. Steve spann eine dramatische, hochvisuelle Geschichte:
Stell dir vor, dass du beim Lesen eines Magazins auf eine faszinierende Werbung für einen neuen Computer stößt.
Stell dir vor, du rufst das Unternehmen an, um mehr über dieses neue Gerät herauszufinden. Du bist fasziniert, denn das Unternehmen beantwortet nicht nur deine Fragen, sondern lädt dich auch noch zu einem Besuch ein.
Stell dir vor, du biegst in die Einfahrt des Unternehmens ein, betrittst das Gebäude und wirst von jemandem, der am Empfang auf dich wartet, begrüßt.
Du wirst durch das Gebäude geführt, an den Labors vorbei zum Vorführraum, wo das verhüllte Produkt steht.
Das Produkt wird entschleiert und sieht unglaublich aus.
Dann verwandelte sich diese High-Tech-Geschichte aus 1001 Nacht in einen Dialog über die wichtigsten Charakteristika und Funktionen der Maschine.
In Wirklichkeit wurde Mayer das Produkt jedoch nicht enthüllt – erstens, weil es noch nicht existierte, und zweitens, weil Steve nicht bereit war, Modelle oder Pläne, die etwas über das mögliches Aussehen verraten könnten, irgendjemandem zu zeigen, der nicht auf seiner Gehaltsliste stand und eine Vertraulichkeitsvereinbarung unterschrieben hatte.
Für Mayer bewies dies ein wunderbares Gespür für Theatralik, die »dich in die Welt des Produkts entführt. Er lässt dich an seiner Vision, wie das Produkt benutzt werden wird, teilhaben.« Es war typisch: Steve fängt immer damit an, sich das Endprodukt vorzustellen, statt die technischen Details durchzugehen, die so oft die Geburt von Hightech-Produkten einleiten.
Bei Burt Cummings, dem Senior Manager von
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