Steve Jobs - iLeadership - Mit Charisma und Coolness an die Spitze
Apple , benutzte Steve eine andere Strategie. Als man an ihn herantrat, lehnte Cummings zunächst ab, da er gerade kurz davor war, in eine Direktorenposition befördert zu werden, die bei Apple nur eine Stufe unter der des Vice President stand. Burt hatte bei Apple das höhere Bildungsprogramm entwickelt und geleitet und bekam gesagt, Steve wolle, dass er dasselbe für NeXT mache.
»Als ich nein sagte«, so Burt, »fragte mich der Personalvermittler, ob ich nicht zuerst mit Steve reden wolle, bevor ich meine endgültige Entscheidung träfe. Klar, sagte ich.«
Und so gestaltete sich ihr Treffen:
Steve und ich unterhielten uns eine Weile, dann sagte er, dass natürlich niemand das Produkt sehen dürfe, bevor er oder sie nicht unterschrieben habe, aber er könne mir einen Teil davon zeigen.
Ich biss an. Er sagte mir, dass die Haupteinheit von Tastatur und Monitor getrennt sein würde und es nur eine Verbindung über ein Kabel gäbe. Dieses Kabel würde, wie er sorgfältig erklärte, die Verbindungen für Tastatur, Maus, Video, Audio und den Strom für den Monitor enthalten, also insgesamt fünf Kabel, in eines zusammengefasst.
Dann holte er das eigentliche Kabel, und es war wirklich clever. Er hielt es in Form eines umgedrehten U und fuhr mit den Händen daran auf und ab, so, als würde er eine Kuh melken und wies darauf hin, dass es überhaupt nicht knickte.
Dann sagte er, ich könne mit der Hand über das Kabel fahren, während er »melkte«.
Ich tat es.
Sobald er das Kabel berührt hatte, sagte Burt: »Ich bin dabei.«
Und dann fügt Burt hinzu: »Das zeigt, wie dumm ich war.« Das bedeutet, dass er hinterher meinte, Steve hätte ihn ausgetrickst – dass er durch ein wenig Steve’schen Charme und Hypnose dazu gebracht worden war, diesen Job zu akzeptieren. (Aber gegenüber Leuten wie Burt habe ich immer darauf bestanden, dass sie nicht wirklich ausgetrickst worden waren; stattdessen »hast du vom Produkt-Meister eine Lektion bekommen. Es war das Produkt, das dich gefangen hat, nicht Steve.«)
Such dir Leute mit dem Zeug zum Mannschaftsspieler und zum Piraten
1990, also etwas später in seiner Karriere, begegnete Steve auf der Suche nach Entwicklern für leistungsstarke Workstations einem jungen Mann mit einer beeindruckenden Vorgeschichte. Jon Rubinstein, bekannt als Ruby, hatte nach seinem Abschluss an der Cornell University in Elektrotechnik sein Arbeitsleben mit einem Job bei Hewlett Packard in der Entwicklung von Workstations begonnen. Als Steve von ihm hörte und ihn schließlich aufspürte, leitete Ruby die Entwicklung der Prozessoren für einen Grafik-Supercomputer. Wenn jemand bei einem so komplexen Projekt ein Team führen kann, dann deutet das auf einen geborenen Anführer hin, der die Regie übernehmen und dafür sorgen kann, dass die Dinge erledigt werden. Wenn Steve jemanden ausfindig macht, von dem er glaubt, dass er eine Schlüsselposition besetzen könnte, dann überlässt er dessen Anwerbung nicht jemandem aus der Personalabteilung oder gar jemandem von einer auswärtigen Personalvermittlung. Er rief Ruby persönlich an und dieser sagte zu.
Einer der ehemaligen Professoren Rubys an der Cornell University, Fred Schneider, hat Ruby nicht nur selbst unterrichtet, sondern auch, wie er selbst sagt, eine wichtige Lektion von seinem früheren Studenten gelernt – eine Lektion, die einen wichtigen Hinweis darauf enthält, wie Apple es schafft, Produkte zu entwickeln, die so viel besser sind als alle anderen. Ruby hat ihn gelehrt, so der Professor, dass sich die Entwicklung komplexer elektronischer Systeme in nichts von der eines Staubsaugers unterscheidet. »Es muss genauso leicht zu benutzen sein, von dem Moment an, wo du es aus der Kiste holst.« Schneider kommentiert, »Ruby und die Leute bei Apple haben einen ganz anderen geschäftlichen Ansatz 12 als jeder andere in der Computerbranche.«
Ruby sollte, wie wir noch sehen werden, eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung des iPods spielen.
Vom Erschaffen einer Atmosphäre, die Talente anzieht
Was an Apple ist es, das so viele talentierte Leute anzieht? Der Druck ist enorm und Steves Forderungen sind wie ein konstanter Fieberanfall. Aber er ist eben auch ein echter Visionär, ein perfektes Beispiel für diesen überstrapazierten Begriff. Wenn sich irgendjemand in der Technologiebranche seine Abzeichen als Innovator verdient hat, dann ist es Steve.
Es ist der kompromisslose Kampf darum, der Beste zu sein, der Apple für die Leute so
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