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Stevens, Chevy

Stevens, Chevy

Titel: Stevens, Chevy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Still Missing
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es war ein warmer Tag, und ich hatte
schwer gearbeitet, so dass mir der Schweiß in die Augen lief. Ich setzte den
Eimer wieder ab, um Luft zu schöpfen.
    Während
ich mir mit einer Hand den Rücken massierte, spürte ich einen krampfartigen
Schmerz in meinem Bauch. Ich ignorierte ihn zunächst und versuchte, den Eimer
hochzuheben. Der Schmerz traf mich erneut, dieses Mal heftiger. Ich wusste,
dass er sauer werden würde, wenn ich meine Pflichten nicht erledigte, also
holte ich tief Luft und wässerte das Beet.
    Als ich
damit fertig war, ging ich zu ihm auf die Veranda, wo er gerade ein Brett
befestigte, und sagte: »Es ist so weit.« Wir gingen hinein, doch zuvor
überprüfte er, ob alle Pflanzen genug Wasser bekommen hatten. Kaum hatten wir
die Hütte betreten, hatte ich das Gefühl zu zerfließen, ein merkwürdig
erleichterndes Gefühl des Loslassens, und dann rann warme Flüssigkeit an meinen
Beinen herunter auf den Boden.
    Der Psycho
hatte alle Bücher mit mir zusammen gelesen, also wusste er, was geschehen
würde, aber er verzog entsetzt das Gesicht und blieb wie angewurzelt an der Tür
stehen. Ich stand in einer Pfütze von etwas, das an meinen Beinen
heruntertropfte, und wartete darauf, dass er mich deswegen anschnauzen würde.
Doch als die Farbe aus seinem Gesicht wich, begriff ich, dass ich darauf wohl
lange warten konnte. Obwohl ich selbst zu Tode erschrocken war, musste ich ihn
beruhigen. Ich brauchte seine Hilfe.
    »Das ist
vollkommen normal - eine ganz gesunde körperliche Reaktion -, alles wird
gutgehen.« Er begann sich zu bewegen, einen Schritt in die Hütte hinein, dann
raus, dann wieder hinein. Ich musste ihn dazu bringen, sich zu konzentrieren.
    »Kann ich
ein Bad nehmen?« Bäder halfen bei Menstruationskrämpfen, und ich nahm an, dass
ich noch genügend Zeit hätte - die Wehen kamen noch nicht sehr schnell nacheinander.
Er blieb stehen und starrte mich mit wildem Blick an.
    »Ist das
in Ordnung? Ich glaube, es würde helfen.« Noch immer sprachlos rannte er ins
Badezimmer und ließ ein Bad für mich einlaufen. Ich hatte das Gefühl, in diesem
Moment hätte er zu allem ja gesagt.
    »Mach es
nicht zu heiß. Ich weiß nicht, ob Hitze gut ist für das Baby.« Als die Wanne
voll war, ließ ich meinen gewaltigen Körper in das warme Wasser gleiten.
    Der Psycho
lehnte sich gegen das Waschbecken, sein Blick huschte überall herum, erfasste
alles außer mir. Er ballte die Hände zu Fäusten und lockerte sie wieder, als
würden sie nach Luft schnappen. Dieser Kontrollfreak stand zitternd da und
brachte keinen Ton heraus, wie ein Teenager bei seinem ersten Date.
    Mit
freundlicher, ruhiger Stimme sagte ich: »Du musst für mich das Bettzeug vom
Bett ziehen und ein paar Handtücher darauflegen. Okay?«
    Er stürzte
aus dem Raum, dann hörte ich, wie er im Schlafbereich herumfuhrwerkte. Um mich
zu beruhigen, versuchte ich mich an alles zu erinnern, was ich in den Büchern
gelesen hatte, und konzentrierte mich auf meine Atmung anstatt auf den
Gedanken, dass ich in einer Berghütte niederkommen würde, mit keinem anderen
Beistand als einem ausgeflippten Irren. Ich konzentrierte mich auf die
Wassertropfen am Badewannenrand und zählte die Sekunden, die sie zum
Herunterlaufen brauchten. Als das Wasser lauwarm, beinahe kalt war und die
Wehen schneller aufeinanderfolgten, rief ich nach ihm - er hatte sich draußen
im Schlafbereich versteckt.
    Mit seiner
Hilfe stieg ich aus der Badewanne und trocknete mich ab. Die Wehen waren
inzwischen heftig und häufig, und ich musste mich auf ihn stützen, um nicht zu
fallen. Als wir zum Bett gingen, stolperte ich und packte seinen Arm, während ein
weißglühender Schmerz meinen Bauch zerriss. In der Hütte war es kalt, und ich
bekam eine Gänsehaut.
    »Hast du
Lust, den Ofen anzumachen, während ich mich hinlege?«
    Nachdem
ich mich vorsichtig hingelegt und ein Kissen hinter meine Schultern gestopft
hatte, erinnerte ich mich an nicht sehr viel anderes als an die heftigen
Schmerzen - den meisten Frauen werden Medikamente angeboten, und glauben Sie
mir, ich hätte sofort zugegriffen. Der Psycho benahm sich wie der Ehemann in
einer Fernsehkomödie, lief hin und her, wusste nicht, wohin mit den Händen und
hielt sich jedes Mal, wenn ich schrie, die Ohren zu - was ziemlich oft vorkam.
Während ich mich im Bett krümmte und in das verdammte Kissen biss, hockte er in
der Ecke, den Kopf zwischen die Knie geklemmt. Er verließ sogar eine Zeitlang
die Hütte, aber ich begann so laut

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