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Stevens, Chevy

Stevens, Chevy

Titel: Stevens, Chevy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Still Missing
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Aber nicht wegen des Babys - sie wachte nachts
nur einmal auf -, sondern weil ich solche Angst hatte, was er tun würde, wenn
sie ihn aufweckte, dass ich wach blieb und auf das leiseste Geräusch oder die
kleinste Unregelmäßigkeit in ihrem Atmen lauschte. Ich wurde geschickt darin,
beim ersten Anzeichen, dass sie aufwachte, so vorsichtig zum Fußende zu
rutschen, dass er nicht merkte, dass mein Gewicht die Matratze nicht länger
eindrückte. Wie eine Hündin, die ihre Welpen säugt, hängte ich meine Brust über
den Rand und stillte sie. Wenn er sich bewegte oder irgendein Geräusch machte,
lag ich mit pochendem Herzen vollkommen still und fragte mich, ob sie meinen
Puls durch meine Brust wahrnahm. Sobald sein Atem wieder gleichmäßig ging,
glitt ich wieder nach oben.
    Nachdem
ich sie hingelegt hatte und wir ins Bett gingen, untersuchte er mich und cremte
mich vorsichtig an den intimsten Stellen ein. Wenn ich zusammenzuckte, hielt er
inne, gab beruhigende Geräusche von sich und machte ein mitfühlendes Gesicht.
Er sagte, wir müssten sechs Wochen warten, ehe wir wieder »Liebe machen«
könnten. Das Eincremen war weniger schmerzhaft als Geschlechtsverkehr mit ihm,
aber beunruhigender. Manchmal konnte ich mich tatsächlich dazu zwingen, keine
Reaktion zu zeigen, obwohl es weh tat, wenn er mich eincremte, so dass er
weitermachte. Schmerzen waren für mich normal geworden.
     
    Als sie
etwas mehr als eine Woche alt war, war ich gerade am Kochen und brauchte dazu
beide Hände, also wollte ich sie in ihren Korb legen. Unvermittelt stand er vor
mir und sagte: »Ich nehme sie.« Mein Blick sprang zwischen ihm und dem sicheren
Korb - ich stand ganz dicht dran - hin und her, doch ich wagte nicht, mich ihm
zu verweigern. Nachdem ich sie ihm vorsichtig in den Arm gelegt hatte,
spazierte er mit ihr umher, und mein Herz hämmerte mir in der Kehle. Er setzte
sich ans Ende des Bettes.
    Sie begann
zu wimmern, und ich ließ fallen, was ich in der Hand hatte, und stellte mich
vor ihn.
    »Tut mir
leid, dass sie dich gestört hat - ich lege sie in ihr Bettchen.«
    »Kein
Problem.« Er ließ sie in seinen Armen auf und ab wippen und sagte: »Sie weiß,
dass ich ihr Vater bin, und wird ein braves Mädchen für mich sein, nicht wahr?«
Sie wurde ruhig, und er lächelte.
    Ich kehrte
zum Herd zurück, aber meine Hände zitterten so heftig, dass ich kaum im Topf
rühren konnte - immer wieder drehte ich mich um, um Gewürze zu holen, damit ich
ein Auge auf die beiden haben konnte.
    Zuerst
starrte er nur auf sie herunter, doch dann wickelte er sie aus der Decke und
zog ihr den Strampelanzug aus, so dass sie nur in ihrer Windel auf seinem Schoß
lag. Ich hatte Angst, dass sie womöglich anfangen könnte zu brüllen, aber sie
wackelte in der kühlen Luft nur mit den Armen und Beinen. Er inspizierte sie,
packte einen Arm und bog ihn langsam nach hinten. Obwohl er dabei nicht brutal
vorging, verkrampfte ich mich am ganzen Körper, weil ich darauf wartete, dass
ihr Weinen den Raum füllte, aber sie blieb ruhig. Er machte dasselbe mit ihrem
anderen Arm und den Beinen - es war, als hätte er nie zuvor ein Baby gesehen.
     
    Sein
Gesicht war ruhig, die Miene eher neugierig als irgendetwas anderes, und er
war vorsichtig, als er ihr etwas Sabber vom Kinn wischte. Er lächelte sogar,
aber der Drang, zu ihm zu gehen und sie ihm aus den Armen zu reißen, war
gewaltig. Nur die Angst vor den Konsequenzen hielt mich zurück. Endlich war das
Abendessen fertig, und mit weichen Knien ging ich zu ihnen, streckte die Arme
nach ihr aus und sagte: »Dein Essen ist fertig.«
    Das ließ
er sich nicht zweimal sagen, und als er sie mir zuwarf, tauchte ein Ausdruck in
seinem Gesicht auf, den ich noch nie zuvor gesehen hatte. Er ließ sie los. Den
Bruchteil einer Sekunde schien sie in der Luft zu schweben, dann fiel sie. Ich
stürzte nach vorn und fing sie auf, kurz bevor sie auf den Boden aufschlug.
Mein Herz hämmerte so heftig, dass es weh tat, als ich sie an mich drückte. Er
lächelte und stand auf, um zu essen, wobei er leise eine Melodie summte.
    Zwischen
zwei Bissen hielt er inne und sagte: »Ihr Name ist Juliet.« Ich nickte, aber
auf keinen Fall würde ich sie so nennen wie seine verrückte Mom. Insgeheim
sprach ich sie mit ihrem geheimen Namen an, und außer Ihnen habe ich keinem
Menschen erzählt, wie er sie genannt hat.
    Danach
nahm er sie öfter, üblicherweise, wenn ich etwas zu tun hatte, wie
Wäschewaschen oder Saubermachen. Er saß immer mit ihr auf

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