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Stevens, Chevy

Stevens, Chevy

Titel: Stevens, Chevy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Still Missing
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schon war es vorbei damit.
    Er ließ
uns niemals aus den Augen oder ließ zu, dass wir uns zu weit von ihm
entfernten, aber am Fluss ließ er uns gewöhnlich allein. Manchmal gelang es mir
sogar, seine Gegenwart genügend auszublenden, um mich selbst davon zu
überzeugen, dass ich mich an einem typischen Sommertag einfach nur am Fluss
entspannte und über meine Tochter lächelte, die immer mehr von der Welt um sich
herum wahrnahm. Bevor sie geboren wurde, hatte ich mich gefragt, ob sie wohl
in der Lage sein würde, all das Böse um sich herum zu spüren, aber sie war das
glücklichste Baby, das ich je gesehen hatte.
    Ich hatte
aufgehört, die Lichtung mit Blicken nach Fluchtwegen abzusuchen. Solange ich
sie tragen musste, würde ich nicht schnell genug laufen können, und ich wusste,
dass meine Befürchtungen, was er uns antun könnte, wenn er uns erwischte, im
Vergleich zur Realität noch harmlos waren.
     
    Als sie
zwei Wochen alt war, kam der Psycho zum Fluss herunter und hockte sich neben
mich. Sobald die Ente ihn sah, wich sie zurück und schwamm zur Mitte des
natürlichen Beckens. Der Psycho versuchte, sie mit Brot zu sich zu locken,
aber die Ente ignorierte ihn, und der Hals des Psychos rötete sich. Mir stockte
der Atem, und ich betete, dass die Ente das Brotstückchen nähme, aber das tat
sie nicht. Schließlich ließ der Psycho das Brot fallen und ging zurück zur
Hütte, mit der Bemerkung, er müsse etwas fürs Abendessen vorbereiten. Die Ente
kam auf der Stelle zurück.
    Ich hörte
eine ohrenbetäubende Explosion, und ihr wunderschöner Kopf wurde vor meinen
Augen weggerissen. Federn flatterten durch die Luft und landete auf mir, auf
dem Baby, auf dem Fluss. Durch das Pfeifen in meinen Ohren hörte ich Schreie
und begriff, dass es meine waren. Ich sprang auf und fuhr herum. Der Psycho
stand mit einem Gewehr in der Hand auf der Veranda. Ich hielt mir den Mund zu,
um die Schreie zu unterdrücken, und starrte ihn an.
    »Bring sie
rein.«
    Nur mühsam
gelang es mir, die Worte zu formulieren. »Warum hast du ...« Aber ich befragte
die Luft. Er hatte die Veranda bereits verlassen. Das Wimmern des Babys drückte
meine eigenen Gefühle aus, als ich in den Fluss watete und das packte, was von
der Ente übrig geblieben war. Der Kopf war völlig zerfetzt, und der blutige
Kadaver trieb umgedreht flussabwärts.
     
    An jenem
Tag lernte ich, wie man eine Ente rupfte. Den Geruch werde ich nie vergessen.
Tränen stiegen mir in die Augen und liefen mir die ganze Zeit, und egal, wie
oft er mir sagte, ich solle mit dem Heulen aufhören - und Gott weiß, dass ich
es versucht habe -, stiegen immer wieder Schluchzer in mir auf. Mit jeder
Feder, die ich aus dem Leib der Ente rupfte, wuchs mein Schuldgefühl. Wenn ich
sie nicht gezähmt hätte, wäre sie noch am Leben.
    Als wir
uns hinsetzen, um gegrillte Ente zum Abendessen zu verspeisen, saß ich
stocksteif da. Der Psycho hatte mir gegenüber Platz genommen, und zwischen uns,
auf einem großen Teller, lag meine Ente. Ich hatte einer Forderung nach der
anderen nachgegeben, doch als ich ihm dabei zusah, wie er mein Symbol der
Freiheit zerstückelte, hasste ich ihn wie nie zuvor. Meine Hand schaffte es
nicht, die Gabel zum Mund zu führen. Es dauerte nicht lange, bis es ihm
auffiel.
    »Iss dein
Abendessen, Annie.«
    Das
Einzige, was sich bewegte, waren die Tränen auf meinem Gesicht. Es war schlimm
genug, dass ich der Grund war, warum die Ente hatte sterben müssen, ich konnte
sie nicht auch noch essen. Der Psycho packte eine Handvoll Fleisch, kam zu mir
herüber, zwang meinen Mund auf und schob es hinein. Während ich keuchte und
würgte - ich hatte das Gefühl, an der Ente zu ersticken -, schrie er mich an.
    »Kau
richtig!«
    Mit der
anderen Hand hielt er meinen Hinterkopf fest, so dass ich mich nicht wegdrehen
konnte, und sobald er mir den Mund vollgestopft hatte, presste er die Hand über
meine Lippen. Ich aß meine Ente. Ich musste es tun.

Der Psycho
ging zurück und aß sein Fleisch. Ich war wie hypnotisiert von dem blitzenden
Metall seiner Gabel und des Messers, mit dem er die Ente auf seinem Teller sorgfältig
in kleine Stücke schnitt. Er wusste, dass ich ihn beobachtete, führte die
Gabel langsam zu seinem Mund und zog das Fleisch vorsichtig mit den Zähnen ab.
Er schloss die Lippen darum, die Lider senkten sich, und er seufzte behaglich.
Während er andächtig kaute, öffnete er die Augen und starrte mich an.
Schließlich schluckte er.
    Dann
lächelte er.
    In

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