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Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21)

Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21)

Titel: Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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dass das alles ist? Auch wenn das widerlich und hässlich ist, kratzt es nicht mal an der Oberfläche dessen, was dort wirklich vorgefallen ist. Ja, ich verstehe mich auf meinen Job. Und ich weiß, dass durch Mord das Widerliche und das Hässliche nicht aufzuhalten ist. Es nimmt dann nämlich einfach eine andere Gestalt an und fällt wieder über einen her.«
    »W ie hält man es dann auf? Vielleicht mit einer Dienstmarke der Polizei?«
    »D ie Dienstmarke kann diese Dinge nur verlangsamen. Nichts und niemand hält sie jemals wirklich auf.«
    Sie fühlte sich so unwirklich und so substanzlos wie ein Geist. Müde wandte sie sich ab und schleppte sich die Treppe zum Schlafzimmer hinauf.
    Er hatte ein kleines Lämpchen brennen lassen. Eine kleine, nette Geste, die ihr jedoch die Tränen der Erschöpfung über die Wangen rollen ließ.
    Sie legte ihr Waffenhalfter ab, zog ihre Dienstmarke aus ihrer Hosentasche und legte beides auf den Ankleidetisch. Ihre Symbole, hatte Roarke diese beiden Dinge irgendwann einmal genannt. Damit hatte er durchaus Recht, denn sie hatten zu ihrer Rettung beigetragen, hatten ihrem Leben einen Sinn gegeben, einen richtigen Menschen aus ihr gemacht.
    Sie hatten die Dinge nur verlangsamt, dachte sie noch einmal. Das war alles, was sie tun konnten. Doch es war nie genug.
    Sie zog sich aus, stieg auf die Plattform, schob sich neben ihm ins Bett, schlang ihm die Arme um den Bauch und ließ den Tränen freien Lauf.
    »D u bist hundemüde«, murmelte er schläfrig. »B aby, du bist total erschöpft.«
    »I ch habe Angst zu schlafen. Die Träume lauern schon auf mich.«
    »I ch bin hier. Ich bin ganz nah.«
    »A ber nicht nah genug.« Sie hob den Kopf und ihre Lippen suchten seinen Mund. »I ch brauche dich noch näher. Ich muss fühlen, wer ich bin.«
    »E ve.« Er sprach mehrmals leise ihren Namen aus, während er im Dunkeln seine Hände über ihren Körper gleiten ließ.
    Sanft, ganz sanft, denn im Augenblick war sie zerbrechlich und musste von ihm an all die Facetten erinnert werden, aus denen sie bestand. Musste von ihm gezeigt bekommen, dass er sie so liebte, wie sie war.
    Warm, denn er wusste ganz genau, wie kalt ihr oft in ihrem Innern war. Ihre Wangen waren feucht von den schimmernden Tränen, die er immer noch in ihren Augen sah.
    Er hatte gewusst, dass sie leiden würde. Dennoch zerriss ihr Schmerz, den sie meistens hinter ihrem Mut verbarg, ihm regelrecht das Herz.
    »I ch liebe dich«, erklärte er. »I ch liebe alles, was du bist.«
    Sie stieß einen Seufzer aus. Ja, genau das hatte sie gebraucht. Sein Gewicht auf ihrem Körper, seinen Duft, sein Fleisch. Das Wissen, wie vertraut er mit ihrem Geist, ihrem Leib und ihrem Herzen war. Niemand kannte sie so gut wie er. Niemand liebte sie so sehr wie er. Bevor sie ihm begegnet war, hatte niemand sie derart berührt, vor allem hatte niemand jemals das gequälte Kind in ihrem Inneren erreicht, das niemals ganz gestorben war.
    Er glitt in sie hinein, verdrängte all die Schatten, und endlich sah sie wieder Licht.
    Als das erste Licht des anbrechenden Tages die Dunkelheit durchbrach, kam ihr Hirn endlich zur Ruhe, und sie klappte die Augen zu. Er hielt sie fest in seinen Armen, und sie wusste, hier bei ihm war sie daheim.
    Es war noch dämmrig, als sie die Augen wieder öffnete. Was sie verwirrte, denn sie fühlte sich erstaunlich ausgeruht. Vielleicht noch ein bisschen groggy, denn sie hatte ihrem Hirn und ihrem Körper in den letzten Tagen einfach zu viel abverlangt, aber deutlich besser, als es nach einem kurzen Nickerchen im Morgengrauen zu erwarten war.
    Offenbar hatte der Sex ihr ungeahnte, neue Kraft verliehen.
    Der Gedanke machte sie etwas sentimental und dankbar schob sie eine Hand über das Laken, um ihn zu berühren, doch er war nicht mehr da.
    Sie wollte beleidigt das Gesicht verziehen, warf dann aber erst mal einen Blick auf ihre Uhr.
    Neun Uhr sechsunddreißig.
    Sie fuhr erschrocken hoch. Er hatte die Fenster und das Oberlicht verdunkelt, dieser Schuft.
    »J alousien hoch. Scheiße!« Sie musste sich die Hände vor die Augen werfen, als plötzlich blendend helles Sonnenlicht ins Zimmer fiel.
    Fluchend kniff sie die Augen zusammen, tastete sich aus dem Bett und stürmte ins Bad.
    Fünf Minuten später schrie sie leise auf, als sie sich das Wasser der Dusche aus den Augen blinzelte und Roarke in der Tür des Badezimmers stehen sah. Er trug ein legeres weißes Hemd zu einer dunklen Jeans und hielt einen überdimensionalen Becher in der

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