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Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21)

Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21)

Titel: Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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lehnte sich zurück und umklammerte die Lehnen ihres Stuhls.
    »S ie wollen doch wohl nicht behaupten, ein Mann wie Wilfred Icove hätte Kinder körperlich und sexuell missbraucht.«
    »G rausamkeit ist nur eine Trainingsmethode. Man kommt auch mit Freundlichkeit ans Ziel. Manchmal hat er mir Süßigkeiten mitgebracht. Manchmal hat er mir was geschenkt, nachdem er mich vergewaltigt hat. Wie man einem Hund ein Stückchen Wurst gibt, wenn er einen Trick vollführt.«
    »S ie hatte ihn gern, das habe ich gesehen. Avril hat Wilfred als Vater angesehen. Sie war nicht eingesperrt. Wenn sie hätte gehen wollen, hätte sie das jederzeit gekonnt.«
    »S ie wissen selbst, dass das nicht stimmt«, widersprach ihr Eve. »D ie Welt ist voll mit Menschen, die irgendwo nicht weg können, obwohl es keine Gitter gibt. Ich will von Ihnen wissen, ob er etwas in der Richtung hätte machen können. Ob ihn die Möglichkeiten, die die Wissenschaft ihm bot, der Reiz der Perfektion dazu bewogen haben können, ein Mädchen so zu manipulieren, dass es die perfekte Frau für seinen Sohn und die perfekte Mutter für seine Enkelkinder wird.«
    Mira schloss unglücklich die Augen. »D ie wissenschaftliche Seite eines solchen Vorhabens hätte ihn bestimmt gereizt. Nimmt man dann noch seinen Hang zur Perfektion dazu, wäre es vielleicht möglich, dass er sich verführen lassen hat. Wenn auch nur ein Teil der Dinge stimmt, die Sie behaupten, hätte er sein Treiben damit gerechtfertigt, dass es schließlich um eine höhere Sache geht.«
    Ja, dachte Eve und nickte. Das redeten sich selbsternannte Götter immer ein.

12
    Eve sprang auf das Gleitband, und bereits einen Moment später tauchte Baxter hinter ihr auf.
    »D er Laden wird von lauter Kurpfuschern betrieben.«
    »W arum? Was haben Sie für ein Problem?«
    »I ch habe ganz bestimmt nicht das Problem, dass die Proportionen zwischen meinem Kiefer, meinem Kinn und meinen Brauen deswegen nicht stimmen, weil meine Nase asymmetrisch ist. Das ist einfach totaler Quatsch.«
    Sie runzelte die Stirn und unterzog ihn einer eingehenden Musterung. »I ch finde Ihre Nase vollkommen okay.«
    »D as ist sie schließlich auch.«
    »S ie sitzt mitten in Ihrem Gesicht, und da gehört sie auch hin.« In ihrer Etage stieg sie neben ihm vom Band, zeigte auf den Getränkeautomaten und drückte ihm ein paar Münzen in die Hand.
    »B esorgen Sie mir eine Pepsi, ja?«
    »F rüher oder später müssen Sie auch mal wieder selbst an einen Automaten gehen.«
    »W arum? Haben sie es Ihnen in dem Zentrum schwer gemacht?«, gab Eve knurrend zurück. »H aben sie Sie unter Druck gesetzt und dazu gebracht, irgendwas zu unterschreiben, oder warum sind Sie so gereizt?«
    »A uch wenn Sie das vielleicht glauben, habe ich das blöde Spiel absichtlich mitgespielt. Ich dachte, Sie wollten, dass ich irgendein reiches Arschloch spiele, also habe ich eine elektronische Bildanalyse von mir machen lassen. Die fünfhundert, die dafür fällig waren, habe ich aus meiner eigenen Tasche vorgestreckt.«
    »F ünfhundert? Fünfhundert Dollar? Scheiße, Baxter.« Sie dachte an ihr Budget und riss ihm nicht nur ihre Dose, sondern auch noch das Restgeld aus der Hand. »W enn das Geld bei Ihnen derart locker sitzt, kaufen Sie sich ihr Getränk gefälligst selbst.«
    »S ie wollten doch, dass ich mir alles angucke.« Er blickte beleidigt auf das Wechselgeld in ihrer Hand, gab dann seinen Code in die Maschine ein und zog ein Sodawasser aus dem Schlitz.
    »S ie haben noch Glück, dass ich mich nicht für Phase zwei entschieden habe, das Ganzkörper-Programm. Aber auch das Gesichtsprogramm war einfach phänomenal. Sie haben mein Gesicht auf den Monitor geholt und so lange vergrößert, bis die Poren wie kilometertiefe Krater auf dem Mond ausgesehen haben. Dann haben sie irgendwelche Linien gezogen und mir gezeigt, dass meine Nase etwas schief ist und die Ohren etwas enger am Kopf anliegen könnten. Dabei sind meine Ohren toll. Außerdem haben sie noch von einem Aufpolstern der Haut gesprochen. Aber meine Haut polstert ganz sicher niemand auf.«
    Eve lehnte sich einfach gegen die Wand und ließ seinen Redeschwall über sich ergehen.
    »W enn sie einem den letzten Rest an Selbstachtung genommen haben, zeigen sie einem, wie man aussehen kann. Ich habe so getan, als wäre ich total begeistert, und was davon gefaselt, dass ich diese Sachen auf alle Fälle machen lassen muss, obwohl zwischen Vor- und Nachher nicht der geringste Unterschied zu sehen war.

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