Stiefbruder - Liebe meines Lebens
Tobias seine Lippen auf meine presste und in meinem Mund eifrig herumwühlte. Ein seltsames Gefühl. Nicht schlecht, aber es wäre sicher schöner gewesen, wenn ich mich freiwillig zu dem Kuss entschieden hätte.
Endlich ließ Tobias ab von mir und ich rang nach Luft.
Nun war der Moment gekommen, dem ungebetenen Verehrer eine zu scheuern, wie eine Filmdiva, oder meine Fäuste einzusetzen, als ein von einem Mann überrumpelter Mann. Alternativ hätte ich weglaufen können, oder zum Gegenangriff übergehen und in eine leidenschaftliche Raserei verfallen. Nichts davon tat ich. Ich wandte mich ab, nahm einen Schluck aus der Bierdose und blickte auf den Rasen vor mir, als wäre nichts weiter passiert, als hätte ich nicht eben meinen ersten Kuss bekommen. Ich dachte nicht einmal darüber nach, schob es ganz weit weg – als wäre es jemand anderem passiert, oder schon vor vielen Jahren. Es passte nicht in mein Konzept vom heutigen Tag, also war es nicht geschehen. Bis heute war ich so auf Jakob fixiert gewesen, dass ich andere Optionen – also andere Kerle – völlig ausgeblendet hatte. Aber klar, schwul sein hieß, grundsätzlich auf Männer zu stehen – nicht nur auf einen einzigen.
„Willst du mit mir irgendwohin, wo wir ungestört sind?“, fragte Tobias und legte forsch eine Hand auf meinen Oberschenkel. Offenbar war er der Ansicht, der Kuss wäre ein vielversprechender Auftakt.
„Ahm, ah, hier ist es doch ganz gemütlich“, stammelte ich und versuche, die Hand auf meinem Schenkel zu ignorieren, was nicht so leicht war – denn obwohl es nicht Jakobs Hand war, löste sie etwas aus.
„Du willst vor
allen
hier rummachen?“, gab sich Tobias beeindruckt, „Stark!“
Er tauschte eine Hand gegen die andere aus, um einen Arm um meine Schultern zu legen. Sein Gesicht kam meinem immer näher und ich starrte verkrampft geradeaus in den Garten. Eine Hand rutschte an meinem Oberschenkel hoch, und immer höher, bis sie gegen die Leiste stieß, die andere glitt an meinem Rücken runter und schob sich frech unter mein Shirt. Seine Finger befühlten die nackte Haut meines Rückens. Mein Körper reagierte mit einer Erektion. Es war ganz anders als das, was ich in Jakobs Nähe fühlte – sehr – fleischlich. Es war real, eine echte Berührung, nicht bloß Fantasie und Sehnsucht. Ein echter, warmer Körper, der sich aktiv und unmittelbar gegen meinen drängte. Es war unerheblich, dass Tobias es war der mich anfasste, es hätte jeder sein können. Es machte mich an.
„Wieso, was willst du denn machen?“, fragte ich leise und kam mir genauso bescheuert vor, wie diese Frage klang.
„Details oder ein grober Umriss?“, hauchte Tobias und steckte die Zunge in mein Ohr. Das kitzelte und ich kicherte.
„Details“, fiepte ich, hauptsächlich, weil ich Zeit schinden wollte. Fingerspitzen drückten auf der Beule in meinem Schritt herum. Ich krallte mich in die Bierdose, schluckte heftig und unterdrückte ein Stöhnen. Als ich meinen Blick panisch durch den Garten jagte, fing Jakob ihn auf und hielt ihn fest. Wir sahen uns lange in die Augen, während Tobias säuselte:
„Zuerst werde ich dich nackt ausziehen, dann an deinen Brustwarzen knabbern bis du jaulst. Ich werde mit meiner Zunge deinen Schwanz verwöhnen und ihn dann ganz langsam lutschen.“
Bei diesen Worten klappten unwillkürlich meine Augen zu und ich bekam vor Erregung einen dicken Kloß im Hals. Seine Worte waren wie Berührungen. Das blieb nicht ohne Wirkung – und das bemerkte Tobias. Er biss kurz in mein Ohrläppchen und raunte:
„Ich werde an deinen Eiern lecken, bis du nur noch zuckendes Fleisch bist. Dann schiebe ich dir meinen Finger in den Arsch und bearbeite dich so lange, bist du schreist:
'Fick mich!'
“
Meine Wangen glühten vor Scham und Erregung. Ich hatte Jakob nicht aus den Augen gelassen und mir vorgestellt, all das würde ich mit ihm machen, oder er mit mir. Tobias' Stimme war bloß ein Erzähler. Okay, seine Finger neckten durch die Jeans hindurch meine Erektion und eine warme Hand schob sich hinten in meine Hose, um meinen Hintern zu kneten. Da ich auf demselben saß, rutschten die Finger stattdessen in meine Poritze und fummelten dort herum. Diese Zudringlichkeit trieb mich allmählich in den Wahnsinn – trotzdem existierte Tobias nicht für mich.
Aus irgendeinem Grund hoffte ich, Jakob käme auf mich zu, risse mich aus Tobias' Armen, küsste mich wild entschlossen und führte mich hoch auf sein Zimmer, um alles mit mir
Weitere Kostenlose Bücher