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Stille Gefahr #2

Stille Gefahr #2

Titel: Stille Gefahr #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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wenn das geht. Hast du noch was von dem Lack?«
    »Ja, noch ein bisschen. Ich werd sehen, was sich machen lässt.« Er hoffte, dass sie Lena anrufen würde, während er bei der Arbeit war. Im Grunde rechnete er aber nicht damit. Wahrscheinlich würde sie hier sitzen, grübeln und sich Sorgen machen. Er strich ihr mit dem Daumen über die Wange. »Komm doch mit in die Werkstatt. Du könntest dich an die Töpferscheibe setzen, wenn du willst … und ein bisschen entspannen«, schlug er vor.
    Doch sie verzog lediglich das Gesicht. »Nein, danke.«
    Carter seufzte. »Zerbrich dir nicht zu lange deinen hübschen Kopf, Schatz.«
    »Und, wie wird Hope damit fertig?«, fragte Lena.
    »Ich weiß es nicht. Himmel, es hat den Anschein , als würde sie besser damit fertigwerden als ich, aber irgendwie rechne ich die ganze Zeit damit, dass sie …«
    »Zusammenbricht?«
    »Ja.« Law verabscheute sich selbst dafür, so etwas zu sagen – und überhaupt zu denken.
    »Ich glaube, du unterschätzt sie.« Lena seufzte, legte die Füße hoch aufs Sofa und stützte das Kinn in die Hand. »Sie … Na ja, sie macht einen ziemlich zerbrechlichen Eindruck und sie ist ja auch durch die Hölle gegangen, aber manchmal wird den Menschen in genau solchen Momenten klar, aus welchem Holz sie geschnitzt sind. Ich habe den Eindruck, sie ist an dem Punkt angelangt, dass es ihr reicht. Sie hat die Nase gestrichen voll.«
    Das wollte Law auch gern glauben, aber bei all dem, was sie durchgemacht hatte, wunderte er sich, warum sie nicht schon viel früher an diesen Punkt gekommen war. Wenn jemand sie an diese Grenze hätte bringen können, dann Joey. Doch das war nicht geschehen. Stattdessen hatte der Wichser sie beinahe zerstört.
    »Ich weiß nicht, Lena. Ja, sie ist durch die Hölle gegangen – man sollte meinen, sie hätte längst an einen solchen Punkt kommen müssen.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Vielleicht hat er – ich gehe mal davon aus, dass es einen Mann gab – die falschen Knöpfe gedrückt. Diesmal ist sie nicht die Einzige, der man etwas angetan hat. Du wurdest genauso verletzt.« Sie verzog den Mund zu einem grimmigen Lächeln und schüttelte den Kopf. »Du hast keine Ahnung, wie sie drauf war, als du noch im Koma lagst, Law. Sie wirkte wie ausgewechselt.«
    »Verdammt.« Er schnaubte. »Seit wir aus dem Krankenhaus entlassen wurden, ist sie wie ausgewechselt – es ist fast wie … Na ja, früher in der Highschool hat sie immer zu den Ruhigen gehört, doch sie war ziemlich streitlustig. Wer sie nicht kannte, hätte das nie von ihr gedacht, aber sie hat immer ihren Standpunkt vertreten. Sie hatte irgendwie … ihren eigenen Kopf, verstehst du? Und dann … Also das kann ich jetzt nicht erzählen – ist schließlich ihre Angelegenheit. In den letzten Jahren hatte ich jedenfalls das Gefühl, dieser Teil von ihr sei abgestorben. Seit ein paar Tagen kommt es mir aber so vor, als wäre es wieder da, ganz sicher bin ich mir allerdings nicht. Ich will nicht glauben, dass es ihr gut geht, und dann etwas Wichtiges übersehen, weil ich nicht richtig hinschaue.«
    Lena lachte kurz auf. Dann verstummte sie, legte die Sonnenbrille neben sich aufs Sofa und kam langsam zu seinem Stuhl. Als sie die Hand ausstreckte, ergriff er diese und Lena ließ sich auf die Stuhllehne sinken. Er legte einen Arm um ihre Taille und versuchte, nicht daran zu denken, wie verdammt nah sie ihm war – wie gut sie sich anfühlte, so warm.
    Sie ist tabu , ermahnte er sich selbst. Lena war bis über beide Ohren in diesen verdammten Bullen verliebt, richtiggehend verrückt nach King, und das nur, weil er zu lange gewartet hatte.
    Sie drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. »Law, mein Lieber … nimm’s mir nicht übel, aber ich bezweifle, dass dir etwas Wichtiges entgehen könnte«, sagte sie leise. »Du übersiehst nicht mal die winzigsten Details. Wenn mit ihr was nicht stimmen sollte, dann wirst du es merken. Aber mal im Ernst, du musst einen Gang runterschalten … und ihr vertrauen. Lass sie allein wieder auf die Beine kommen – und aufrecht stehen. Wenn ihr Leben so eine Hölle war und sie jetzt versucht, wieder auf eigenen Füßen zu stehen, dann muss sie da durch … und zwar allein.«
    Er seufzte. Wahrscheinlich hatte sie recht.
    Doch als die Verandatür quietschte, stand er unwillkürlich auf.
    Hinter ihm kicherte Lena.
    »Genau das meinte ich, Law.«
    Sie konnte hören, wie Law sich mit Lena unterhielt. Als sie sich in die Küche schlich, lachte Lena

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