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Stille Gefahr #2

Stille Gefahr #2

Titel: Stille Gefahr #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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auf.
    Hope schob sich durch die Hintertür hinaus und zuckte zusammen, da sie sich quietschend hinter ihr schloss. Oh Mann, hoffentlich hatte Law das nicht gehört …
    Aber er tauchte gar nicht sofort auf. Schließlich quatschte er mit Lena, wahrscheinlich auch über sie.
    Ezra hatte Lena hier vorhin abgesetzt, kurz mit Law geredet und war wieder weggefahren. Weder Lena noch Law hatten ihr irgendetwas gesagt, und jetzt saßen die beiden drinnen, flüsterten und murmelten, während Hope kurz davor stand, loszuschreien.
    Vor lauter Nervosität verspürte sie ein Prickeln auf der Haut, doch abhauen wollte sie nicht.
    Sie hatte die Nase voll davon, immer vor jedem Mist wegzulaufen. Denn der Mist steckte in ihr drin, den konnte sie nicht hinter sich lassen.
    Sie hatte die Nase voll davon, dass Law sie anschaute, als würde sie jeden Moment zusammenbrechen … auch wenn seine Sorge wahrscheinlich berechtigt war.
    Sie war tatsächlich schon einmal zusammengebrochen.
    Ein heißes Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus, als sie das Gesicht in den Händen vergrub.
    Nur weil sie schon einmal die Nerven verloren hatte, bedeutete das nicht zwangsläufig, dass es wieder passieren würde. Er musste nicht ständig in ihrer Nähe sein und sich um sie sorgen, so als wäre sie aus Glas – allzu zart und zerbrechlich.
    Sie hörte, wie hinter ihr die Tür aufging, und warf einen Blick über die Schulter. »Verdammt noch mal, Law, ich sitze einfach nur auf der Veranda – es geht mir gut . Und ich will allein sein.«
    »Ich wollte nur fragen, ob du vielleicht eine Jacke haben möchtest. Oder einen Kaffee …«
    Sie unterdrückte ein Stöhnen, stand auf und drehte sich zu ihm um. »Stimmt nicht. Du willst mich kontrollieren – sichergehen, dass ich nicht ausraste oder in Panik ausbreche, einen Nervenzusammenbruch bekomme, meine Siebensachen packe oder tue, worum auch immer du dir Sorgen machst. Es geht mir gut, Law. Und ich muss mal allein sein.«
    Als er die Lippen zusammenkniff, hätte sie fast alles wieder zurückgenommen – schließlich wusste sie, dass er sich nur so sorgte, weil sie ihm wichtig war …
    »Verflucht, Hope, was soll ich denn sonst machen – unbekümmert Freudentänze aufführen?«, knurrte er. Sanft umfasste er eine ihrer Hände, war dabei ganz vorsichtig, damit er nicht ihre Wunde berührte, und hielt sie ins Licht. »Jemand hat dir das hier angetan und versucht, dich umzubringen – da soll ich mir keine Sorgen machen?«
    Mit zusammengekniffenen Augen drückte sie einen Finger genau auf die Schwellung unter seinem linken Auge.
    Sofort jaulte Law auf und ließ ihre Hand los. »Was sollte das denn?«
    »Du siehst auch nicht gerade aus wie das blühende Leben, mein Freund. Von derselben Person, die mir das angetan hat, wurdest du grün und blau geschlagen. Wenn du dir unbedingt Sorgen um mich machen willst, schön. Ich bin auch um dich besorgt, aber deswegen scharwenzele ich nicht ununterbrochen um dich herum.«
    Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Das ist nicht dasselbe.«
    »Natürlich nicht«, sagte Hope leise. Sie blickte wieder auf ihre Handgelenke und seufzte. »Es ist nicht dasselbe, weil ich nun mal ich bin … Die, die sich immer vor allem fürchtet und zu schwach ist, um sich zu wehren. Aber, Herrgott noch mal, wie soll das denn besser werden, wenn du die ganze Zeit versuchst, mir zur Seite zu stehen?«
    »Hope, ich versuche nicht …« Law seufzte und verstummte. Er fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. »Ich bin bloß … verdammt, ich weiß nicht, wie ich mit der Situation umgehen soll. Ich wollte dich hier haben, damit du dich sicherer fühlen und beginnen kannst, alles zu verarbeiten. Und jetzt sieh nur, was dir zugestoßen ist.«
    »Das ist nicht deine Schuld.« Hope wandte den Blick ab. »Keiner von uns konnte das ahnen – wie auch? Aber, Law, verflucht, du musst aufhören, mich zu bemuttern. Dadurch fühle ich mich total eingeengt. Mir geht es gut , wirklich. Aber ich brauche ein bisschen Freiraum, sonst drehe ich noch durch.«
    Sie hasste diesen traurigen, kläglichen Ausdruck in seinen Augen, den sie ihm nicht nehmen konnte … oder wollte . Stattdessen drehte sie ihm den Rücken zu und weigerte sich, ihn anzusehen.
    Irgendwann hörte sie ihn ins Haus zurückgehen, drehte sich jedoch immer noch nicht um.
    Grübelnd starrte sie zum Horizont, wo die Dämmerung hereinbrach. Alles, was sie wollte, war auf der Veranda zu sitzen. Das konnte sie doch wohl tun.
    Sie sah auf ihre Handgelenke

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