Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stille Kuesse sind tief

Stille Kuesse sind tief

Titel: Stille Kuesse sind tief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
Vom Netzwerk:
Verlangen.
    Plötzlich jedoch bekam sie einen harten Stoß in die Seite. Dadurch war der Kuss abrupt beendet, und sie geriet fast aus dem Gleichgewicht. Als sie sich umdrehte, stellte sie fest, dass Khatar sie beide böse anschaute.
    „Oops“, meinte sie und tätschelte den Hengst. „War es dir unangenehm, das mit ansehen zu müssen? Entschuldige. Wir sollten ein bisschen mehr Rücksicht nehmen.“
    „Pferde küssen nicht“, erklärte Shane ihr.
    „Noch ein Grund mehr, es nicht direkt vor seiner Nase zu tun.“ Sie beugte sich zu Khatar. „Beim nächsten Mal sind wir rücksichtsvoller“, versprach sie leise. „Verrat es aber nicht du weißt schon wem.“
    „Ich kann dich hören“, meinte Shane, klang aber eher amüsiert als verärgert.
    Sie lächelte ihn an. „Ich weiß gar nicht, wovon du redest.“
    „Du bist verrückt. Das ist dir schon bewusst, oder?“
    „Ich hab so das eine oder andere Gerücht gehört.“
    Kopfschüttelnd legte er einen Arm um sie. „Komm. Ich nehme den Sattel, und du kannst Khatar striegeln. Dann fühlt er sich wieder besser.“
    „Du bist ein guter Pferdevater.“
    „Besitzer. Ich besitze ihn.“
    „Sag doch nicht so was. Damit verletzt du seine Gefühle.“
    „Kein Problem. Er weiß das.“

13. KAPITEL
    Annabelle behielt ihre gute Laune den ganzen Morgen über bei. Khatar hatte es genossen, von ihr gestriegelt zu werden, während sie sich mit Shane unterhalten hatte. Jetzt war sie auf dem Weg nach Hause, wollte duschen und sich umziehen, um dann in die Bücherei zu fahren. Es musste noch ein wenig Papierkram erledigt werden, und obwohl sie eigentlich gar keinen Dienst hatte, fand sie es manchmal entspannter, solche Dinge ohne Zeitdruck zu erledigen.
    Als sie auf ihre Einfahrt fuhr, merkte sie erst zwei Sekunden später, dass direkt vor ihrem Haus ein Mercedes geparkt war. Lewis, dachte sie, während im selben Moment das beschwingte Gefühl, das Shanes Kuss hinterlassen hatte, wie ein Luftballon zerplatzte.
    Leicht genervt sprang sie aus dem Wagen und wartete, bis auch Lewis ausgestiegen war.
    Dabei dachte sie an den Tag, als sie ihn das erste Mal getroffen hatte. Wie beeindruckt sie von seiner Intelligenz und seiner Weltgewandtheit gewesen war. Er war viel gereist, hatte interessante Leute kennengelernt, kannte obskure Einzelheiten über Länder, von denen sie kaum je etwas gehört hatte. Für sie war es faszinierend gewesen, dass er ein Schriftsteller war – jemand, der eine Idee, einen Gedanken verarbeiten und daraus eine Geschichte machen konnte. Ihre Bewunderung hatte sie fälschlicherweise für Liebe gehalten. Wahrscheinlich weil sie nicht gewusst hatte, wie sich Liebe wirklich anfühlte.
    Das Scheitern unserer Ehe ist uns beiden anzulasten, dachte sie traurig. Lewis hatte bewundert, und sie hatte gerettet werden wollen. Keiner von ihnen hatte dagegen etwas in die Ehe investieren wollen.
    Jetzt sah sie Lewis näher kommen. Er war ein gut aussehender Mann, auf eine distinguierte, weltmännische Art und Weise, nicht so wie Shane, der rau und muskulös war. Mit Lewis ging man in eine Kunstgalerie, mit Shane … nicht.
    „Du müsstest demnächst von deiner Anwältin hören“, sagte er, als er nur noch ein paar Schritte entfernt war.
    „Das heißt, die Scheidung ist rechtskräftig?“
    Er nickte.
    „Das sind ja gute Neuigkeiten.“
    „Findest du?“
    In seinen Augen erkannte sie Enttäuschung. Und Fragen. Weil sie wusste, dass ihre Nachbarn sehr neugierig sein konnten, ging sie voran zur Haustür.
    Sobald sie in ihrem kleinen Wohnzimmer waren, bedeutete sie Lewis, Platz zu nehmen. Sie selbst setzte sich ihm gegenüber in einen Sessel. Eigentlich wäre es ein Gebot der Höflichkeit, Lewis etwas zu trinken oder zu essen anzubieten, doch Annabelle brachte es nicht über sich, die Worte auszusprechen. Irgendwie hielt sie es für keine gute Idee, ihn in irgendeiner Weise zu ermutigen.
    Einen Moment lang musterte er sie nur, bevor er fragte: „Ist es das, was du gewollt hast?“
    Nicht ganz sicher, was er meinte, erwiderte sie: „Die Scheidung? Ja, das ist das, was ich mir gewünscht habe.“
    „Weil du mit Shane zusammen bist.“
    War sie mit Shane zusammen? Nicht so, wie Lewis meinte. „Weil es in unserer Ehe unlösbare Probleme gegeben hat“, antwortete sie stattdessen.
    Er beugte sich vor und verschränkte die Hände ineinander. Mit seinen hellen Augen sah er sie ernst an. „Ich vermisse dich, Annabelle.“
    „Das tut mir leid“, entgegnete sie

Weitere Kostenlose Bücher