Stille mein Sehnen
Augen. Ihre Freundin lächelte boshaft zu ihr herauf.
„Und ich dachte, du möchtest eine weitere Züchtigung. So kann man sich irren.“
Maya stand auf, hauchte ihr einen Kuss auf die zusammengepressten Lippen und ging zur Tür. „Viel Spaß, meine Süße.“
Mit gespreizten Gliedern und vor Lust pulsierendem Geschlecht stand Faith in diesem roten Raum und wartete auf ihren Peiniger. Genüsslich zog sie an den Ketten und spürte den gedehnten Muskeln nach. Die Aufregung ließ ihr Herz höherschlagen. Wo blieb er? Ungeduldig murrend sah sie sich um. Ihr Blick fiel auf die kleine Kommode neben der Tür. Zwei Flogger mit unterschiedlich langen Schnüren lagen neben einer Gerte, einer kurzen Bullenpeitsche, zwei unterschiedlich großen Paddeln und einem Rohrstock. Beim Anblick dieses ungeliebten Schlagwerkzeuges beschleunigte sich ihr Herzschlag. Sie kannte den Schmerz eines Rohrstocks zur Genüge. Besonders auf den Innenseiten der Oberschenkel konnte eine Züchtigung mit dem Ding zu einer Tortur werden. Bei einem Schlag mit ganzer Härte hatte man das Gefühl, in Stücke gerissen zu werden.
Was sie jedoch zutiefst beunruhigte war eine kleine, in roten Samt eingefasste Schatulle. Diese lag abseits, als würde sie nicht dazugehören. Faiths Kehle schnürte sich bei den Überlegungen zu, was alles in diese Schachtel passte. Ein Auflegevibrator könnte darin liegen oder Nippelklemmen … Ja, Klemmen wären gut. Alles war besser als der Gedanke, der sich in ihrem Unterbewusstsein Bahn brach.
Nein, Faith, nein. Denk nicht daran, nein … Das Wort jagte durch ihr Hirn, setzte sich fest und ließ erneut Angst in ihr aufsteigen.
Knebel!
Faith wandte den Blick ab, beobachtete das Flackern der Kerzen und wünschte, dass Luca endlich wiederkäme. Wie lange war sie schon allein in diesem Raum? Was hatte er sich wohl ausgedacht?
Er würde sie bestrafen – verdient. Verdammte Wollust! Warum kannst du dich nicht im Zaum halten? Du bist selbst schuld, Faith Evans. Lässt dich einfach von Maya küssen. Nur weil sie sich nicht zusammenreißen kann, heißt das nicht, dass du mitmachen musst. Und jetzt wird er dich bestrafen. Nicht liebevoll züchtigen, nein, das hast du dir verspielt. Wenn er doch endlich käme und mich lieben würde…
Die Ungewissheit und das endlose Warten brachten ihre Säfte zum Fließen. Sie wollte die Schenkel zusammenpressen. Natürlich ein aussichtsloses Unterfangen ob ihrer Fesselung. Leise seufzte sie, als die Tür endlich aufging und Luca eintrat. Schnell senkte sie den Kopf.
Er stellte sich vor sie und hob mit dem Zeigefinger ihr Kinn.
„Mir ist es noch nie passiert, dass sich eine Sub ungeniert der Lust hingibt. Die Master im Club müssen glauben, ich kann es dir nicht angemessen besorgen, da du deine Gier mit Maya stillst.“
Lucas Stimme war leise, aber nicht weniger schneidend, als würde er schreien. Faith schämte sich zutiefst, senkte erneut die Lider.
„Sieh mich an!“
Tränen wollten in ihr aufsteigen, doch sie riss sich zusammen. Sie war stark, seiner würdig!
„Welche Bestrafung hältst du in Anbetracht dieses Vergehens für angemessen?“
Faith schluckte. Karl hätte sie mit dem Rohrstock geschlagen, anschließend gefickt, sich an ihrem Schluchzen erfreut, diese Tortur wiederholt, bis er sich abreagiert hatte.
Im Gegensatz zu früher erschreckte sie der Gedanke nicht, rief keine schlimmen Erinnerungen wach. Es war nicht mehr als eine sachliche Betrachtung. In Lucas Händen war sie sicher.
„Ich weiß nicht, was angemessen ist, Herr. Bitte wählt Ihr, was mir zusteht.“
Faith sah in seinen Augen, dass Luca wusste, was dieser Satz für sie bedeutete. Für den Bruchteil einer Sekunde war das Pokerface verschwunden. Stolz und all die Liebe standen ihm ins Gesicht geschrieben. Abrupt drehte er sich um. Sie schmunzelte, da er es nicht sehen konnte. Der ach so kalte Master Luca war gerührt. Patrice hatte keine Ahnung, wie wundervoll dieser Mann war.
Das Grinsen verging ihr, als Luca zielstrebig den Rohrstock ergriff, diesen ein paarmal durch die Luft schlug und sich mit starrem Blick zu ihr umdrehte.
„Für ein solches Vergehen gibt es nur eine angemessene Strafe.“
Mit lauerndem Blick trat er auf sie zu. Ihr schlug das Herz bis zum Hals. Ja, sie verdiente es, und doch war sie der Hoffnung erlegen, dass er weniger hart mit ihr umsprang. Er hielt ihr den Stock vor die Lippen.
„Mund auf und draufbeißen.“
Vor Erleichterung begann sie zu zittern, nahm den Stock
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