Stille mein Sehnen
überließ. Rebecca sank auf die Knie und sah ihn mit leicht geöffneten Lippen an.
Aidan nickte erneut.
Wie erstarrt stand Luca an der Tür und schluckte krampfhaft. Natürlich hatte ihn die Session erregt, und sein Schwanz drückte schmerzhaft gegen das Leder der Hose. Außerdem wäre es eine Beleidigung gegenüber Rebecca, ihr Angebot abzulehnen. Dennoch ging er mit langsamen Schritten zu ihr zurück, kniete sich vor sie, nahm ihr Gesicht sanft in die Hände und sagte: „Ich danke dir, Rebecca. Dein Angebot ehrt mich, doch ich kann es nicht annehmen.“ Er küsste sie auf die Stirn, stand auf und verließ den Raum.
Aidan brachte Rebecca an die Bar und bestellte bei Faith einen alkoholfreien Cocktail. Ohne ein weiteres Wort an seine Sklavin zu richten, ging er in sein Büro.
Faiths Finger zitterten, als sie die Zutaten in den Shaker gab. „Wo ist Luca?“, fragte sie beiläufig.
Rebecca sah auf, antwortete nicht.
„Bist du stumm oder was? Antworte mir! Wo ist er? Wie geht es ihm?“
„Ich weiß nicht, wo er ist. Als ich ihn verließ, ging es ihm ausgesprochen gut. Er ist ein fantastischer Master.“ Ein boshaftes Lächeln glitt über das hübsche Antlitz der Frau.
Faith presste das Glas in ihrer Hand fest zusammen. Es zerbrach. Beißend schnitten ihr die Splitter in die Handfläche. Doch nicht mal das reichte aus, um den Schmerz in ihrer Brust zu überlagern.
„Verdammter Mist!“
Sie rannte durch die Bar in Aidans Büro, dort in das kleine Bad und hielt die Hand unter kaltes Wasser. In ihrem Kopf formten sich Bilder von Luca, wie er Rebecca Lustschmerz schenkte und sie anschließend haltlos fickte. Ihr krampfte sich der Magen zusammen. Der Schmerz in ihrem Brustkorb war unerträglich. Am liebsten hätte sie die ganze Wut hinausgeschrien.
Aidan warf einen kurzen Blick ins Bad und holte den Erste-Hilfe-Kasten. „Zeig mal.“ Er nahm ihre zitternde Hand und wischte das Blut ab. „Ist halb so wild.“
Eine einzelne Träne kullerte ihr über die Wange. Aidan legte einen Finger unter ihr Kinn und sah sie eindringlich an. „Was ist mit dir los? Du weinst doch nicht, weil du dich geschnitten hast?“
„Das tut verdammt weh“, wehrte sie ab.
Kopfschüttelnd klebte er ein Pflaster auf den kleinen Schnitt.
Nachdem sie Aidan versichert hatte, dass alles in Ordnung war, ging Faith vor den Club, um Luft zu schnappen und Rebecca nicht unter die Augen treten zu müssen. Der Gefühlsausbruch war ihr peinlich. Letztendlich hatte sie Luca zu verstehen gegeben, dass sie ihn nicht wollte. Er war ihr in keiner Weise verpflichtet.
Warum tat es dann so weh?
„Du hast es ihm nicht erzählt?“
Faith fuhr herum und sah Rebecca hasserfüllt an. „Wem hätte ich was erzählen sollen?“
„Im Club gilt für mich generelles Redeverbot.“
„Woher soll ich das wissen? Was habe ich mit deinen Sessions zu tun?“
„Eigentlich nichts, bis auf heute. Warum spielst du nicht mit Luca?“
Faith öffnete den Mund, schloss ihn und schluckte. Beinahe wäre ihr die Wahrheit entschlüpft. „Wie kommst du darauf, ich könnte Interesse an ihm haben?“
„Glaubst du, ich stehe im Club und bekomme nichts mit? Man muss nur eure schmachtenden Blicke sehen und weiß Bescheid. Ihr seid beide scharf aufeinander, und mir scheint, da ist sogar noch mehr.“
„Da du so viel zu wissen glaubst, warum lässt du dich von ihm vögeln?“
Rebecca lachte. In Faith flammte der Wunsch auf, ihr eine runterzuhauen. Ihr Herz raste, jeder Schlag fühlte sich wie ein Messerstich an. Faith wusste nicht, wohin mit der ganzen Wut, und ballte die Hände zu Fäusten.
„Ich habe nicht mit Luca geschlafen“, hörte sie Rebecca in den Nebel ihres Zorns sagen. „Selbst den Blowjob, den ich ihm als Dank für den Lustschmerz anbot, hat er abgelehnt. Du musst dich also nicht aufregen. Was auch immer euch verbindet, er ist dir treu.“
Faith konnte kaum glauben, was sie hörte. Der Schmerz in der Brust ließ nach, die Wut auf Rebecca war hingegen noch da, ebenso die Bilder, die sie heraufbeschworen hatte.
Kapitel 9
„Kann ich dir beim Umzug helfen?“ Luca stand an der Bar und beobachtete sie. „Kisten zu schleppen wird mit der verletzten Hand nicht gut laufen.“
„Ich hab nur zwei Taschen mit Klamotten. Ist halb so wild.“ Fahrig wischte Faith die Theke ab und spülte den Lappen aus. Als sie hinter dem Tresen hervortreten wollte, stellte Luca sich ihr in den Weg.
„Was ist mit dir? Du bist reserviert.“
„Ich hab ein bisschen
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