Stille mein Sehnen
allem Drum und Dran.“
Das war die Gelegenheit, Maya zu sagen, dass sie und Luca … Was war das zwischen ihr und Luca?
Stirnrunzelnd sah Maya sie an, als Faith nicht antwortete. „Ist alles in Ordnung bei dir?“
„Ja … Nein … Ich weiß es nicht.“
„Komm erst mal rein. Ich brauch einen Kaffee, und du erzählst mir alles.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, ergriff Maya Faiths Arm und schleifte sie mit sich. Viel Widerstand brachte sie nicht auf. Es war besser, mit Maya zu sprechen, als diese unguten Gefühle reifen zu lassen, bis sie zwischen ihnen standen.
Der Empfangsbereich des Spa war gigantisch. Elegant, in schwarzem Marmor gehalten, wirkte der Eingang wie eine moderne Hotellobby. Unzählige Glastüren führten in die verschiedenen Bereiche, und hinter einem Tresen, ebenfalls aus schwarzem Marmor, wurden sie von zwei aufwendig gestylten Frauen begrüßt.
„Guten Morgen, Mrs. Lymandt. Wie geht es Ihnen heute?“
„Sehr gut. Guten Morgen, ihr zwei. Das ist meine Freundin Faith. Sie bekommt heute das Rundum-Wohlfühl-Paket. Karla, du bist verantwortlich, dass es ihr an nichts fehlt.“
„Das ist nicht nötig, Maya. Im Grunde wollte ich nur eine kleine Massage.“
„Unsinn! Wenn du schon hier bist, möchte ich die Zeit mit dir genießen. Oder hast du noch was vor?“
„Heute Abend habe ich eine Einladung zum Essen.“
Maya hakte sich bei ihr ein, wandte den Kopf den beiden Frauen zu und führte Faith in Richtung einer Tür, auf der Büro Mrs. Lymandt stand.
„Macht bitte Termine für Susanne, Brandon und Anthony. Ruft mich in einer Stunde an, und Karla, bring uns bitte Kaffee.“
Mit diesen Worten öffnete Maya das Büro und schob Faith durch die Tür. Widerstand zwecklos!
Das Büro erstrahlte in Weiß. Hinter weißen Lackschränken verbargen sich sicher Unmengen von Akten, der Schreibtisch war aus weißem Lack, die Stühle mit weißem Leder bezogen, und die kleine Sitzgruppe ebenfalls aus weißem Leder.
„Wow. Ganz schön … weiß.“ Was Dümmeres fiel Faith nicht ein.
„Ich mag es schlicht, lieber schwarz und grau, aber bei einem innen liegenden Büro ... Setz dich und verrate mir, mit wem du ein Date hast.“
Maya stellte ihre Tasche neben den Schreibtisch, schaltete den Computer ein, kam zu ihr herüber und setzte sich neben sie. „Schieß los! Wer ist es?“
Faith spürte Röte auf den Wangen und konnte nur mühsam Mayas Blick standhalten. „Luca“, war das Einzige, was sie herausbrachte.
Maya lachte. „Ich befürchtete schon, ihr zwei bekommt das nie hin. Ich freue mich für euch.“
„Es stört dich nicht?“
„Warum sollte es?“ Maya bekam große Augen. „Hast du deshalb vor dem Spa gestanden und dich nicht reingetraut?“
Faith nickte. „Heute Morgen erzählte mir Luca, dass ihr zusammen wart.“
„Heute Morgen“, entgegnete Maya süffisant.
Faiths Wangen glühten noch mehr. Die Erinnerung zauberte ihr ein Lächeln auf die Lippen, als sie sprach: „Wir haben die Nacht miteinander verbracht. Es war unglaublich. Er ist so sanft und zärtlich.“
„Zärtlich? Luca?“
Das nagende Gefühl in Faiths Bauch löste sich in Nichts auf. Mayas Frage klang derartig ungläubig, dass alle Zweifel verschwanden. Diese Nacht war etwas Besonderes gewesen!
„Das kann ich kaum glauben“, sagte Maya. „Luca ist nicht der Mann, der Zärtlichkeiten austauscht. Erzähl mir alles.“
„Sei mir nicht böse – es war so einzigartig für mich, das möchte ich nicht zerreden. Nur … heute Morgen herrschte irgendwie eine komische Spannung zwischen uns. Fast hätten wir uns gestritten. Ich verstehe das nicht. Gestern war alles so … so fantastisch.“
„Worum ging es?“
„Zugegeben, ich reagierte blöd auf die Tatsache, dass du seine Freundin warst, und dann sagte ich, dass nach dieser Nacht eine Session mit ihm überwältigend sein muss. Luca bat mich, zu warten. Und da warf ich ihm vor, dass er mit Rebecca schließlich auch gespielt hat. Ich verstehe mich selbst nicht. Eifersucht war mir bis heute fremd.“ Faith blickte von ihren Fingern auf. „Das Gefühl gefällt mir nicht.“
„Soll das heißen, ihr hattet letzte Nacht keine Session?“, fragte Maya sichtlich irritiert.
„Nein! Du wirst es nicht glauben. Wir hatten ganz normalen Vanillasex, und es war überwältigend.“ Maya sagte nichts. Ihr war anzusehen, dass sie Faith nicht glaubte. „Wie war das mit euch beiden? Wart ihr ein Paar?“
„Ein Paar? Nein! Luca war mein erster dominanter Partner.
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