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Stille meine Sehnsucht, Geliebter!

Stille meine Sehnsucht, Geliebter!

Titel: Stille meine Sehnsucht, Geliebter! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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uns.“
    „Ja, aber warum?“ Dani zögerte kurz. „Cristiano hat mir von der Fehlgeburt erzählt. Sei bitte nicht sauer auf ihn. Ich habe ihn gezwungen , es mir zu erzählen. Wieso hast du mir nichts gesagt?“
    „Du hättest auch nichts tun können.“
    „Ich hätte dir wenigstens eine Schulter zum Anlehnen bieten können. Du musst am Boden zerstört gewesen sein.“
    Am Boden zerstört. Gab es Worte, um auszudrücken, wie sie sich damals gefühlt hatte?
    Danis behutsamer Händedruck riss sie aus ihren Gedanken. „Niemand kann nachempfinden, was du erlebt hast. Aber ich kann immer noch nicht verstehen, warum du Cristiano verlassen hast. Hat er irgendetwas Falsches gesagt? Oder getan?“
    Nein. Er hatte nichts getan.
    Nicht einmal seinen Geschäftstermin unterbrochen.
    „Mein Bruder kann manchmal arrogant und herrisch sein. Aber auch in ihm steckt ein weicher Kern.“
    Es war so typisch für Dani – das Bedürfnis nach einer heilen Welt, in der sich alles zum Guten fügte.
    „Ich weiß deinen Versuch wirklich zu schätzen, Dani“, sagte Laurel und zwang sich ein Lächeln auf. „Aber zwischen Cristiano und mir ist es definitiv aus. Und nichts wird etwas daran ändern.“
    „Ihr wart für alle das perfekte Paar“, stellte Dani stur fest. „Man brauchte euch bloß anzuschauen, um daran zu glauben, dass die große Liebe wirklich existiert. Selbst Santo, der diesbezüglich ein Zyniker ist, musste zugeben, dass es an ein Wunder grenzte. Nie haben wir Cristiano so oft lachen sehen, wie als er mit dir zusammen war.“
    Laurel fühlte sich wie ein Fisch an der Angel, der verzweifelt versucht, sich vom Haken zu befreien. Doch in ihre Verzweiflung mischte sich langsam auch Ungeduld. „Es tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, doch das wahre Leben entspricht nicht deinen Wunschträumen, Dani“, entgegnete sie barscher als gewollt. „Cristiano und ich passten vielleicht sexuell gut zusammen. Aber das war auch alles. Und könntest du jetzt bitte aufhören, dich einzumischen? Wenn du es genau wissen willst – es war auch nicht gerade sehr einfühlsam von dir, mich und Cristiano gemeinsam in der Villa Aphrodite unterzubringen.“
    Dicke Tränen begannen über Danis Wangen zu laufen. „Damals konntet ihr kaum eure Hände voneinander lassen, wenn ihr zusammen wart. Ich dachte, dass ihr euch vielleicht wieder näherkommt und eure Probleme klärt, wenn …“ Ein ersticktes Schluchzen unterbrach ihre Worte.
    „Da hast du leider falsch gedacht“, sagte Laurel einlenkend und rang sich ein Lächeln ab.
    „Ich bin und bleibe wohl ein ziemlicher Tollpatsch“, brachte Dani mühsam hervor. „Und als wäre das nicht schon schlimm genug, habe ich jetzt auch noch mein Make-up ruiniert.“
    Manch einer hätte Dani vielleicht als oberflächlich definiert, aber Laurel schätzte und bewunderte sie dafür, dass nichts ihre optimistische Weltsicht trüben konnte. Dass sie tatsächlich glaubte, dass guten Menschen gute Dinge widerfuhren.
    „Hier unten ist dir zu Ehren ein Fest in Gang“, sagte Laurel aufmunternd und hakte sich bei Dani ein. „Du solltest deine Gäste nicht länger warten lassen.“
    Ihre Miene hellte sich augenblicklich auf.
    Mit Wehmut dachte Laurel an die Zeit zurück, als sie und Dani die Abende lachend und tratschend im Studentenwohnheim verbrachten. Eine Zeit, in der noch alles einfach schien.
    Manche Menschen mochten vielleicht glauben, dass es besser war, die Liebe einmal gefunden und wieder verloren zu haben, als niemals geliebt zu haben.
    Für Laurel waren diese Menschen verrückt.

3. KAPITEL
    Das Gespräch mit Dani war eine emotionale Achterbahnfahrt gewesen.
    Doch der Rest des Abends würde sicherlich ein wahrer Höllenritt werden. Es kam Laurel so vor, als sei sie zwei Jahre auf Entzug gewesen und müsse jetzt der Versuchung widerstehen, in die alte Abhängigkeit zu verfallen.
    Obwohl Cristiano am anderen Ende der Terrasse in ein Gespräch verwickelt war, konnte sie seine Anwesenheit deutlich spüren. Als sie sein herzhaftes Lachen hörte, drehte sich ihr Kopf wie automatisch in seine Richtung. Wie oft hatten sie gemeinsam gelacht. Damals, als ihr Leben noch wie ein schöner Traum schien. Doch jetzt teilte er sein Lachen mit einer anderen Frau.
    Die dazu bildhübsch war.
    Aus der Körpersprache ließ sich vermuten, dass die beiden mehr als eine platonische Freundschaft verband.
    Es grenzte an Selbstquälerei, aber Laurel konnte den Blick nicht von ihnen abwenden. Als eine von Cristianos

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