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Stille meine Sehnsucht, Geliebter!

Stille meine Sehnsucht, Geliebter!

Titel: Stille meine Sehnsucht, Geliebter!
Autoren: Sarah Morgan
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Flug geht frühmorgens.“
    „Du weißt, dass wir morgen Vormittag einen Termin mit meinem Anwalt haben?“
    „Ich brauche nicht mit ihm zu sprechen. Du kannst die Details der Scheidung so handhaben, wie du es für richtig hältst.“
    Die Matratze senkte sich leicht unter seinem Gewicht, als er sich neben sie setzte. „Wenn du mich so hasst, wie du sagst, ist es doch die beste Gelegenheit für dich, mir eins auszuwischen und mich finanziell auszubluten.“
    „Mir ist es nie ums Geld gegangen, das weißt du ganz genau.“
    „Bei dir kann man nie ganz genau wissen. Weil du fast alle deine Gedanken und Gefühle für dich behältst. Unsere Beziehung war ein einziges großes Rätselraten.“ Cristiano klang plötzlich müde und resigniert. Womit sie tausendmal schlechter umzugehen wusste als mit seinem Sarkasmus oder Zorn. Sie hatte Cristiano nie entmutigt erlebt.
    „Vielleicht hättest du mehr von deiner kostbaren Zeit mit mir verbringen müssen, um mich besser zu verstehen.“ An jenem unheilvollen Tag – dem Tag, an dem er sie alleingelassen hatte  – waren ihre Gefühle für jedermann sichtbar gewesen. Nur dass außer dem kompetenten, aber unter Zeitmangel leidenden Krankenhauspersonal niemand da war, um auf ihre Verzweiflung und Trauer einzugehen.
    „Ich werde auf dem Sofa im Wohnzimmer schlafen“, sagte er, ohne sich eine Regung anmerken zu lassen. „Wenn du irgendetwas brauchst, ruf einfach. Ich lasse die Tür angelehnt.“
    Wieder spürte Laurel einen dicken Kloß im Hals. „Ehrlich gesagt ist deine Sorge völlig fehl am Platz. Du kannst ruhig zurück zum Fest gehen. Oder die tausend E-Mails und Telefonate beantworten, die bestimmt schon auf dich warten.“ Sie wollte nicht, dass er sich fürsorglich und verständnisvoll zeigte. Dafür war es jetzt zu spät.
    „Du gibst mir jetzt also die Erlaubnis, ein unsensibler, egoistischer Rohling zu sein?“
    Ja, weil alles andere die Situation nur kompliziert gemacht hätte.
    Ihr Verstand war klar. Und so sollte er auch bleiben.
    Laurel deutete ein gleichgültiges Schulterzucken an. „Wenn du unbedingt den Wachhund spielen willst, möchte ich dir den Spaß nicht verderben.“
    Als Cristiano die Nachttischlampe ausknipsen wollte, hielt Laurel seinen Arm fest. „Lass das Licht an.“
    Laurel wusste, dass es kindisch war – aber sie hasste es, im Dunkeln zu schlafen.
    Sie ließ nachts immer ein kleines Licht an. Nur mit Cristiano hatte sie sich auch in der Dunkelheit sicher gefühlt.
    Er runzelte kurz die Stirn und musterte sie einen Augenblick eindringlich. „Ich bleibe noch ein paar Minuten hier. Nur um sicherzugehen, dass du nicht doch einen Arzt brauchst.“ Ohne ihre Antwort abzuwarten, zog er sich die Schuhe aus und legte sich neben sie aufs Bett.
    Wieso ist er plötzlich so einfühlsam? fragte Laurel sich leicht panisch. Jetzt, wo es unsere Ehe auch nicht mehr retten kann.
    Sie lagen schweigend nebeneinander, ohne sich zu berühren oder anzusehen, während sich ihr Atem immer mehr beruhigte und die Gefahr eines Anfalls definitiv gebannt zu sein schien.
    Nach einiger Zeit drehte Laurel vorsichtig den Kopf zur Seite und betrachtete ihn aus dem Augenwinkel.
    Keine Sekunde später drehte auch Cristiano sich zu ihr um.
    Es wäre klüger gewesen, sofort wieder wegzuschauen – doch keiner von ihnen beiden tat es.
    Laurel spürte ein unbezähmbares Verlangen in sich aufsteigen.
    Und dann hob Cristiano wie in Zeitlupe die Hand, umfasste sanft ihr Kinn und strich fast unmerklich mit dem Daumen über ihre Unterlippe, bevor er sie sanft und tastend küsste. Die langsame Ouvertüre vor einem rasanten Konzert. Anschließend verharrte sein Mund für einen schier unendlich scheinenden Moment dicht an ihrem. Obwohl ihr Herz wie wild raste, wagte sie kaum zu atmen. Sie lag nur ruhig da, als ob sie befürchte, auch nur mit der kleinsten Bewegung den Zauber zwischen ihnen zerstören zu können. Doch dann küsste er sie so leidenschaftlich und genussvoll, dass sie nicht länger regungslos liegen bleiben und verleugnen konnte, was sie empfand. Wie in einem sinnlichen Rausch erwiderte sie die stürmischen Liebkosungen seines heißen Mundes, der tausend kleine Blitze durch ihren Körper sandte. Sie küssten sich so leidenschaftlich, als würden sie miteinander verschmelzen wollen. So intensiv, als existiere die Welt um sie herum nicht mehr. Laurel spürte seine Hand in ihrem Haar, spürte, wie er sie fest an sich presste. Und sie gab sich ihm willenlos hin. Die
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