Stille meine Sehnsucht, Geliebter!
Die Vergangenheit lässt sich nicht mehr ändern.“
Ein bedauerlicher Fehler? Mehr war es für ihn nicht? Sofort tauchten die schrecklichen Bilder vor ihrem inneren Auge auf – sie, allein im Krankenhaus, während ein unbekannter Arzt ihr die schockierende Nachricht mitteilte …
„Stimmt, die Vergangenheit lässt sich nicht ändern“, antwortete sie kühl, „aber man kann aus ihr lernen. Etwas, wozu du anscheinend nicht in der Lage bist, weil dein Ego dir die Sicht versperrt.“ Laurel sprang aufgebracht aus dem Bett und stolperte dabei fast über ihren Koffer, der immer noch auf dem Boden lag.
Wie habe ich mich nur dazu hinreißen lassen können, mit ihm zu schlafen? fragte sich Laurel, während sie hastig ihre restlichen Sachen zusammensuchte.
„Was zur Hölle machst du da?“, fragte Cristiano perplex.
„Das, was ich gemacht habe, bevor du hier hereingestürmt bist und Sex als Waffe benutzt hast – ich packe.“
„Ich habe Sex nicht als Waffe eingesetzt.“ Ein dunkler Schatten legte sich über seine Augen. „Höchstens als Mittel zum Zweck – und zwar, um deine harte Schale zu durchbrechen.“
„Nur zu deiner Information. Die harte Schale habe ich, um mich vor Leuten wie dir zu schützen.“
Sie standen sich einen Augenblick schweigend gegenüber und maßen sich mit Blicken.
„Ich liebe dich, Laurel“, wiederholte Cristiano schließlich mit leicht belegter Stimme. „Im Gegensatz zu dir habe ich nicht vergessen, was wir uns damals versprochen haben.“
„Du hast mich nie wirklich geliebt, Cristiano. Ich war nichts weiter als eine reizvolle Herausforderung für dich.“ Sie nahm das erstbeste T-Shirt, das sie finden konnte, und zog es sich über. „Vielleicht fandest du es interessant, dass ich dich nicht anhimmelte wie all die anderen Frauen. Dass ich mich von deinem Geld und deinem Status nicht beeindrucken ließ – doch es war sicherlich nicht Liebe. Das Einzige, was du wirklich liebst, ist deine Arbeit. Alles andere kommt für dich an zweiter Stelle.“„Du hast mir nicht einmal die Möglichkeit gegeben, dir das Gegenteil zu beweisen. Als ich am nächsten Tag von der Geschäftsreise wiederkam, hattest du bereits deine Sachen gepackt. ‚Ich verlasse dich‘ waren praktisch die drei einzigen Worte, die du von dir gegeben hast.“
„Mehr gab es nicht zu sagen.“ Laurel schlüpfte in ihre Jeans. „Und auch jetzt haben wir uns nichts mehr zu sagen. Mein Flug geht in zwei Stunden.“
„Dann wird der Flieger eben mit einem Passagier weniger starten. Du wirst dieses Gespräch nämlich brav zu Ende führen.“ Sein herrischer Ton hätte wahrscheinlich jede andere Frau eingeschüchtert. Aber Laurel zog unbeeindruckt ihre Sandaletten an.
„Ich werde den verdammten Flug nehmen. Und weder du noch sonst wer wird mich davon abhalten.“
Cristiano stieß ein resigniertes Seufzen aus. „Wir haben beide Fehler gemacht. Auch das gehört zu einer Ehe. Aber Probleme können gelöst werden. Wir können einen neuen Anfang machen.“
Wie selbstgefällig er ist, dachte Laurel. Mit einem energischen Ruck klappte sie den Koffer zu und nahm ihn hoch. Er glaubte wohl, dass sich auf seinen Befehl hin die Vergangenheit einfach auslöschen ließ.
„Wenn du auch nur annähernd wüsstest, was ich an jenem Tag durchgemacht habe, würdest du nicht solche Floskeln von dir geben.“
„Dann sag mir endlich, wie du dich gefühlt hast. Sag es mir jetzt.“
Laurel ließ den Koffer mit einem lauten Knall auf den Boden fallen. „Als die Unterleibskrämpfe begannen, wusste ich sofort, dass etwas nicht stimmt. Ich rief den Arzt an, und er sagte mir, ich solle Schmerztabletten nehmen und mich ausruhen. Aber es wurde nicht besser. Ich kannte niemanden hier in Sizilien. Deine Mutter war bei ihrer Schwester in Rom und Santo mit dir in der Karibik. Ich war auf mich allein gestellt. Und verängstigt.“ Laurel zwang sich dazu, ihre Stimme ruhig zu halten und die Panik jenes Tages nicht erneut in sich aufsteigen zu lassen. „Ich rief dich an und erzählte dir von den Schmerzen. Du sprachst daraufhin mit dem Arzt und gemeinsam kamt ihr zu dem Schluss, dass ich hysterisch sei und übertreibe.“
„Ich habe nie behauptet, dass du hysterisch bist, ich …“
„Du hast meine Sorge als Spinnerei abgetan“, unterbrach sie ihn energisch, „und dem Arzt mehr Glauben geschenkt als mir. Und dann bist du seelenruhig zu deinem Geschäftstermin gegangen – mit ausgeschaltetem Handy. Was meinst du, wie ich mich
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