Stille meine Sehnsucht
Mineralwasser aus dem Kühlschrank. “Vielleicht habe ich bei ihm ein bisschen Überzeugungsarbeit geleistet. Nichts Unanständiges natürlich.”
Ihre Großmutter runzelte besorgt die Stirn. “Oh, Kind, ich bin mir nicht sicher, ob es klug ist, einen Cowboy auf diese Weise hier zum Arbeiten zu bringen.”
“Auch wenn es keinen anderen Weg gibt?” Dani wollte sich jetzt nicht entmutigen lassen. “Vertrau mir, Granny”, bat sie und gewann ihre Zuversicht wieder.
Auch wenn sie sich in Jacks Nähe verunsichert fühlte, sobald er sie mit seinen strahlenden Augen ansah.
Am Abend erzählte Jack es seiner Familie beim Abendessen.
Grandpa Austin sprang von seinem Stuhl hoch.
“Was, sagst du, willst du für sie tun?”
“Ich werde ihnen auf der Ranch aushelfen”, wiederholte Jack und fügte schnell hinzu: “Nur für eine kurze Zeit.”
Prüfend blickte Travis seinen Sohn an. “Wie lange genau?”
“Also …” Jack ließ sich ungern unter Druck setzen. “Den Großteil des Sommers, denke ich.”
“Den Großteil des …” Austin schlug mit der Faust auf den Tisch, sodass sein Teller klirrte. “Was ist in dich gefahren, Junge? Wir brauchen dich hier.”
“Das weiß ich, Grandpa, und es tut mir leid. Aber diese Frauen brauchen mich noch dringender. Außer der Bar-K-Ranch besitzen sie gar nichts, und wenn ihnen niemand unter die Arme greift, werden sie alles verlieren. Wie würdest du dich an ihrer Stelle fühlen?”
“Verdammt gut. Meiner Meinung nach passen sie nicht hierher.”
Petey ließ eine Erbse über den Tisch rollen, und als niemand schimpfte, schickte er gleich eine zweite hinterher.
Entschlossen blickte Jack die beiden anderen Männer an. “Ihr kennt sie nicht so gut wie ich. Das sind keine Zimperliesen, sondern Frauen, die genau wissen, was sie wollen. Und wenn man ihnen eine Chance gibt, werden sie sich hier behaupten.”
Verächtlich schnaubte Travis. “Sie sind Keenes, und das sagt doch alles.”
Alle schwiegen und wandten sich wieder dem Essen zu. Nur Jack brachte nichts herunter.
Nach einem Moment fuhr er fort: “Mir war klar, dass ihr damit nicht einverstanden seid, aber ihr könnt jemanden einstellen, um mich zu ersetzen.” Auf einmal kam ihm ein Gedanke. “Habt ihr etwa in Umlauf gebracht, dass niemand etwas mit der Bar-K-Ranch zu tun haben darf? Das wäre wirklich der mieseste Trick, den man sich denken kann.”
Die beiden älteren Männer tauschten schnell einen Blick, dann sagte Travis: “Bisher war das nicht nötig. Jedenfalls nicht so ausdrücklich.”
“Ehrlich gesagt”, gestand Austin, “wollten wir den Mädchen einen anständigen Preis bieten, aber ihr Anwalt hat gesagt, sie seien an einem Verkauf nicht interessiert.” Wütend sah er seinen Enkel an. “Du hast dich doch schon in eine der drei verguckt, oder? Sonst fällt mir kein Grund ein, weshalb du deine eigene Familie so verraten könntest.”
“Ich verrate meine Familie nicht”, widersprach Jack. “Du hast mich doch überhaupt erst in diese Lage gebracht, Grandpa. Schließlich warst du es, der sich vom unbeliebtesten Menschen weit und breit das Leben hat retten lassen.”
“Daran würgst du immer noch herum? Will Keene hat es nur getan, um mich …”
Ein Krachen unterbrach ihn, und sie sahen alle zu Petey, der mit engelsgleichem Blick dasaß, während seine Erbsen vom Tisch kullerten. Noch bevor Muriel mit einem Besen hereinkam, hob Jack seinen Neffen vom Stuhl.
“Komm mit, Partner. Lass uns von hier verschwinden, bevor wir beide im Irrenhaus landen.”
“Okay, Onkel Jack.” Petey nahm Jacks Hand, und sie liefen aus der Küche.
“Wir sind mit dem Thema noch lange nicht fertig!”, rief Austin ihnen nach.
Ich schon, dachte Jack nur.
Am nächsten Morgen zog Jack in die Arbeiterbaracke der Bar-K-Ranch, während Dobe ihn eingehend beobachtete.
“Ich dachte, Dani will mich hochnehmen, als sie sagte, du kommst her, aber jetzt bist du hier”, stellte der alte Cowboy fest.
“Eigentlich bin ich ausgetrickst worden.” Jack schob seine Reisetasche unter eines der Betten. “Dann erzähl mal. Wie läuft es hier so?”
“Besser, als ich erwartet habe”, gestand Dobe. “Diese Frauen sind gar nicht so übel. Toni und die alte Dame bringen das Haus in Schuss, und Dani arbeitet mit mir zusammen. Die Scheune haben wir schon einigermaßen fertig, abgesehen von ein paar Schindeln, die noch auf dem Dach fehlen. Dani sagte, heute will sie hinaufklettern und …”
“Niemals.” Jack richtete
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