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Stille meine Sehnsucht

Stille meine Sehnsucht

Titel: Stille meine Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Dale
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düsteren Stimmung reißen. Sogar sein Vater und Großvater fingen an, ihre Worte sehr sorgsam zu wählen, damit sie Jack nicht wütend machten.
    Ich muss mit Dani ins Reine kommen, dachte er. Sonst halte ich es nicht mehr aus. Schließlich setzte er sich in seinem Wagen und fuhr zu ihr. Was genau er ihr sagen sollte, wusste er allerdings selbst nicht.
    Als er vor dem Haus hielt, kam Dani aus der Scheune, um ihn zu begrüßen. Trotz des kühlen Wetters wirkte sie erhitzt, und das Haar hing ihr ins Gesicht. Sie hatte die Ärmel hochgerollt und war von oben bis unten mit Farbe bespritzt.
    Jack fand, dass sie hinreißend aussah. Sein Mund war schlagartig wie ausgetrocknet. Immer noch wusste er nicht, was er sagen sollte, aber jetzt kam noch hinzu, dass er keine Ahnung hatte, wie er überhaupt ein Wort herausbringen sollte.
    Als Dani Jacks Wagen kommen sah, wurde sie so wütend, dass sie kurz überlegte, ob sie überhaupt mit ihm reden sollte. Aber wenn nicht, dann würden Toni und Grandma es tun und ihn wie einen Ehrengast behandeln.
    “Was führt Sie hierher?”, fragte sie kühl.
    “Also …” Jack steckte die Hände in die Hosentaschen und trat von einem Bein aufs andere. Er sah wie ein wandelndes Schuldbekenntnis aus. “Haben Sie schon irgendjemanden eingestellt?”
    “Sie wissen genau, dass sich niemand gemeldet hat.”
    Jack schluckte. “Ich möchte Ihnen erklären, wieso alle hier Ihren Vater … nicht gerade mochten.”
    Das weckte ihre Neugier. “Meinen Vater?”, stieß sie aus.
    “Es fällt mir wirklich schwer, das einigermaßen nett auszudrücken. Ihr Vater war nicht gerade beliebt bei den Leuten hier.”
    Sie hatte ihren Vater nie kennengelernt und ihn immer verachtet, weil er ihre Mutter verlassen hatte, aber wenn Jack ihn jetzt angriff, würde sie ihn verteidigen. “Ich möchte nicht über meinen Vater sprechen.”
    “Schon möglich, aber er ist der Grund, weswegen Sie keine Arbeiter finden. Außer Miss Elsie mochte ihn niemand. Sie hat ihn geheiratet, und wir konnten alle nicht verstehen, warum.”
    Dani wandte sich ab. “Ich habe schon gesagt, dass ich davon nichts hören will.”
    “Das müssen Sie aber.”
    Er stellte sich ihr so schnell in den Weg, dass sie fast gegen seine Brust prallte. Jack hielt sie an den Oberarmen fest, bevor sie ihm ausweichen konnte. “Die Leute hier haben keinen Anlass, Will Keene oder seiner Familie einen Gefallen zu tun. Er war ein großmäuliger Lügner, und er hätte seine eigene Mutter betrogen, wenn es ihm etwas eingebracht hätte.”
    “Halten Sie den Mund!” Er bestätigte eigentlich nur die schlechte Meinung, die Dani ohnehin schon von ihren Vater gehabt hatte, aber es tat ihr dennoch weh, es sich anzuhören.
    “Vielleicht wissen Sie nicht, dass er mit seinen Kindern geprahlt hat. Aber erst nach Miss Elsies Tod. Vorher ahnte niemand, dass er überhaupt irgendwo Kinder hatte. Doch als sie gestorben war, hat er immer erzählt, die drei seien wie er. Er sagte immer: 'Ihr denkt, wenn ich tot bin, läuft alles so, wie ihr es wollt, aber da kennt ihr meine Kinder nicht. Die sind genau wie ich.'“
    “Wie Sie deutlich sehen können”, entgegnete sie mit bebender Stimme, “ist das nicht wahr.”
    Jack nickte. “Das stimmt. Aber außer mir hat noch niemand Sie gut genug kennengelernt, um sich vom Gegenteil zu überzeugen. Sie laufen zwar alle in den Saloon, um Niki anzustarren, aber das ist es auch schon.”
    Dani zwang sich zu einem Lächeln. “Ich habe mich schon gefragt, auf welche meiner Schwestern Sie es abgesehen haben. Es ist also Niki. Das überrascht mich nicht.”
    Er umklammerte ihren Arm so fest, dass sie überrascht einen kleinen Schrei ausstieß. Eben noch hatte er verlegen gewirkt, aber jetzt sah er nur noch fassungslos aus. “Niki? Wenn Sie auch nur eine Sekunde glauben, ich …”
    Dani erfuhr nie, wie dieser Satz enden sollte. Jack zog sie an sich und küsste sie wie ein Verdurstender, der nach langem Herumirren in der Wüste eine Oase erreicht und endlich Leben spendendes Wasser trinken kann.
    Dani war so überrumpelt, dass sie ihn einfach gewähren ließ. Und als der drängende Druck seiner Lippen nachließ und der Kuss zärtlicher wurde, schmolz ihr Widerstand, und sie erbebte. Sie war so benommen, dass sie die Arme um Jack gelegt hätte, wenn sie gekonnt hätte. Mit der Zungenspitze berührte er ihre Lippen, und Dani öffnete seufzend den Mund. Sofort nutzte er die Chance und drang mit der Zunge vor.
    Der erotische Ansturm

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