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Stille Wasser sind toedlich

Stille Wasser sind toedlich

Titel: Stille Wasser sind toedlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlie Higson
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du Verbandszeug dabei?«
    James Miene hellte sich auf. »Ja. Ja, das habe ich tatsächlich. Tante Charmian hat mir etwas mitgegeben.«
    Wilder säuberte die Wunde mit Jod, was teuflisch brannte, und klebte anschließend ein Pflaster auf die Wange.
    »So, das wär’s. Jetzt bist du wieder so gut wie neu.«
    »Danke, Wilder.«
    Wilder hauchte einen Kuss auf das Pflaster. »Keine Ursache.«
    James wollte etwas sagen, doch stattdessen legte er plötzlich den Finger auf die Lippen und gab Wilder mit einem Blick zu verstehen, dass sie sich still verhalten sollte.
    Jemand kam durch das Gebüsch direkt auf sie zu.
    James ging hinter einem Baum in Deckung. Wilder blieb mitten auf der Lichtung stehen und setzte eine möglichst unschuldige Miene auf. Sich selbst hätte sie zwar verstecken können, nicht aber Martini.
    Das Knacken von Zweigen und das Rascheln der Blätter wurde immer lauter. James erkannte die Umrisse eines Menschen, der geduckt auf sie zugeschlichen kam und ein Gewehr in der Hand hielt.
    Die Gestalt kam näher und hatte James ganz offensichtlich noch immer nicht entdeckt. Doch dann bemerkte die Person Wilder und richtete sich zur vollen Größe auf.
    Es war George Hellebore.
    James wurde von rasender Wut gepackt. Der Drang, George den Schädel einzuschlagen, war übermächtig. Aber er musste warten, bis er den Kerl richtig zu fassen bekam.
    George hatte die Lichtung betreten.
    »Hallo«, sagte er und im selben Augenblick stürzte sich James von hinten auf ihn und brachte ihn zu Fall. George schrie erschrocken auf und stürzte der Länge nach zu Boden. Dabei ließ er sein Gewehr fallen.
    »Nimm es!«, rief James. Wilder rannte herbei und hob die Waffe auf.
    »Aufhören!«, keuchte George, als ununterbrochen James’ Schläge auf seinen Kopf niederhagelten. »Bitte, hör auf!«
    »Ich bring dich um, Hellebore!«, knurrte James.
    »Nein, Bond! Hör endlich auf! Ich bin auf deiner Seite.«
    James lachte höhnisch. »Klar doch. Das hast du bereits bewiesen.«
    »Aber es stimmt! Du kannst mir vertrauen!«
    »Und aus welchem Grund sollte ich das wohl tun?«, fuhr James ihn an und riss Georges Kopf zur Seite, sodass er ihm ins Gesicht schauen konnte. Es war tränenverschmiert, jede Kampfeslust war daraus gewichen.
    »Ich weiß nicht, was mit meinem Vater los ist«, sagte George traurig. »Ich ertrage ihn nicht länger. Er ist verrückt geworden.«
    »Ich frage dich noch einmal: Warum sollte ich dir trauen?«
    »Ich kann dir helfen. Wenn du mir dafür hilfst. Ich bin deine einzige Chance James. Wir müssen meinen Vater aufhalten.«
    »Ich glaube, er sagt die Wahrheit«, meldete sich Wilder zu Wort.
    »Du kennst ihn nicht.«
    »Das stimmt. Aber ich habe seine Waffe.«
    James blickte hoch und sah, dass Wilder das Gewehr auf Georges Kopf gerichtet hielt.
    »Sei vorsichtig mit dem Ding.« James ließ George los und brachte sich vorsichtshalber außer Schussweite.
    George setzte sich auf und rieb sich den Kopf. »Danke«, sagte er.
    »Nun red schon«, sagte James.
    »Heute Morgen«, begann George kläglich, »als ich aufwachte und feststellte, dass um mich herum die Hölle los war, fasste ich einen Entschluss. Ich wollte dir gestern Nacht bereits helfen, James, das musst du mir glauben. Aber ich hatte Angst. Du weißt nicht, wie er ist.«
    »Doch, das weiß ich«, sagte James ruhig.
    George stand auf und wischte Staub und dürres Laub von seinen Kleidern. »Was passiert ist, tut mir sehr Leid. Ich habe mich falsch verhalten.«
    »Es tut dir Leid? Na toll. Und du glaubst, das reicht und alles ist in Butter?«
    »Ich war vollkommen durchgedreht, aber jetzt bin ich wieder klar im Kopf.«
    »Die Pillen«, sagte James. »Die weißen Pillen. Ich weiß Bescheid.«
    George blickte James ins Gesicht und legte die Hand auf seine Schulter. »Bist du so weit in Ordnung?«
    »Nein, das bin ich nicht«, sagte James und schüttelte die Hand ab. »Aber zumindest bin ich noch am Leben.«
    »Ich werde es wieder gutmachen«, versprach George. »Ich werde dir helfen. Den ganzen Vormittag habe ich nach deinem Lager gesucht, das du hier irgendwo aufgeschlagen hast. Und dann habe ich Stimmen gehört.« Er blickte von James zu Wilder und wieder zurück. »Was hattet ihr beide vor?«
    James starrte den amerikanischen Jungen prüfend an. Er schien es ehrlich zu meinen. James streckte die Hand aus und nach kurzem Zögern schlug George ein.
    »Wenn das ein Trick ist, George, bring ich dich um«, drohte James an.
    »Es ist kein Trick. Ich habe die Nase

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