Stillen
Übungen angeleitet. Ganz sanft wird zunächst im Bett liegend begonnen, mit Atemübungen und kreisenden Fuß- und Armbewegungen den Kreislauf wieder zu kräftigen. Schon wenige Wochen später können Sie mehr machen und einen Kurs zur Rückbildungsgymnastik besuchen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der weiteren Kräftigung der Beckenbodenmuskulatur, der Bauchmuskulatur und der Rückenmuskulatur. Die körperliche Belastung wird von Tag zu Tag gesteigert. Wichtig sind auch gleich nach der Geburt Übungen, die den Blutfluss in den Beinvenen zurück zum Herzen fördern und so einem Blutstau und einer im Wochenbett gefürchteten Venenthrombose vorbeugen. Versuchen Sie unbedingt, auch zu Hause diese täglichen Übungen zu einer Art »Ritual« zu machen und sie fest in Ihren Alltag zu integrieren.
Häufig stellen stillende Mütter die Frage: »Kann ich mich schon während der Stillzeit wieder sportlich betätigen?«. Ja, denn Stillen und Sporttreiben sind kein Widerspruch.
Sofern Sie sich gesund und fit fühlen, möchte ich Sie zu einer »maßvollen« sportlichen Betätigung ermuntern. Walken, Schwimmen und Radfahren sowie andere leichte körperliche Anstrengungen beeinträchtigen weder den Energiegehalt noch die Zusammensetzung Ihrer Muttermilch. Wenn Sie sich während und nach dem Sport besonders wohl fühlen, führt dies evtl. sogar zu einer leichten Erhöhung Ihrer Milchmenge, da die vermehrte Ausschüttung von Endorphinen (Glückshormonen) die Produktion des Milchbildungshormons Prolaktin anregen kann.
Untersuchungen haben gezeigt, dass bei sehr intensiver sportlicher Betätigung die von der Mutter gebildete Milchsäure den Geschmack der Milch verändern kann. Manche Kinder scheinen darauf mit Trinkunlust oder sogar einem Stillstreik zu reagieren. Diese gilt aber nicht für Frauen, die ihren gewohnten Sport maßvoll ausüben.
TIPP
In Maßen trainieren – Gewicht kontrollieren
Auch beim Sporttreiben sollten Sie Ihr Gewicht im Auge behalten, denn eine bedeutende Gewichtsreduzierung während der Stillzeit ist, wie bereits erwähnt, keineswegs empfehlenswert. Unter einer deutlichen Gewichtsreduktion könnten nämlich sowohl die Qualität als auch die Quantität Ihrer Muttermilch leiden.
Die Familie
Erfahrungsgemäß stellt sich der Alltag mit dem neuen Familienmitglied schnell ein. Zunehmend bestimmt nun ein gewisses Maß an Routine den Ablauf. Wenn sich inzwischen auch das Stillen eingespielt hat, werden Sie die Stillzeiten als Erholungszeiten in inniger Zweisamkeit mit Ihrem Baby genießen können.
Die Rolle Ihres Partners
Die größte Unterstützung in dieser Phase wird Ihnen Ihr Partner bieten können. Mit netten, aufbauenden Worten, einer liebevoll zubereiteten Mahlzeit und tatkräftiger Unterstützung im Haushalt hat der Vater Ihres Kindes gerade in dieser für Sie anstrengenden Zeit die Möglichkeit, zum Stillerfolg und guten Gedeihen Ihres gemeinsamen Babys beizutragen.
Vielleicht gelingt es Ihrem Partner, seinen Jahresurlaub oder einen Teil davon so zu organisieren, dass er in den ersten Wochen nach der Geburt mit Ihnen gemeinsam die Versorgung des Neugeborenen und des Haushaltes übernehmen kann. So ergibt sich für Ihren Partner sicherlich auch die Gelegenheit, die speziellen Eigenheiten seines Kindes besser kennenzulernen, um noch intensiver mit ihm vertraut zu werden. Lassen Sie dem jungen Vater beim Versorgen des Kindes die erforderliche Zeit, um alles Notwendige in Ruhe einüben zu können, dann wird er Ihnen anschließend das Baby mit Freude zum Stillen reichen.
Die Familie wächst zusammen.
Wie gut sich unsere Kinder durch meine Muttermilch entwickelten
» Bei meinem ersten Kind gab ich das Stillen sehr früh auf. Zum Glück konnten anfängliche Komplikationen beim Stillen unserer beiden später geborenen Töchter dank der Unterstützung einer Stillberaterin schnell überwunden werden. Bei auftretenden Fragen oder Unsicherheiten setzte ich mich immer so bald wie möglich mit ihr in Verbindung, was mir bei allen Schwierigkeiten half, umgehend die richtigen Maßnahmen zu ergreifen .
Für meinen Mann war es schwierig, mich zum Stillen zu motivieren, wenn ich Probleme hatte. Da ich oftmals sehr erschöpft oder nervlich strapaziert war, stellte er mir manchmal die Frage, warum ich mich zusätzlich quäle. Heute ist er ebenso wie ich der Meinung, dass das Stillen ein wesentlicher Aspekt für unsere befriedigende Mutter-Kind-Beziehung war und ich sehr unglücklich gewesen wäre, wenn ich
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