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Stiller Tod: Thriller (German Edition)

Stiller Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Stiller Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Smith
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okay?« Sie sieht durch ihn hindurch mitten in ihren schlimmsten Alptraum. »Aber zuerst müssen wir hier ein paar Sachen erledigen. Du musst mir helfen, ihn außer Sicht zu schaffen.«
    Sie nickt, und sie packen jeder ein Bein und ziehen Vernon in den Gang, damit er von den Fenstern aus nicht zu sehen ist. Sein Körper lässt eine Schleifspur aus Blut zurück. Exley durchsucht ihn und findet ein Schlüsselbund in seiner Tasche und legt es auf den Tisch neben der Haustür. Er macht das Licht im Wohnzimmer aus, taucht das Blutbad in Dunkelheit.
    »Okay«, sagt Exley. »Jetzt müssen wir erst noch duschen, ehe wir fahren können. Zieh deine Sachen hier unten aus und nimm dir was Frisches aus deinem Koffer.«
    Dawn gehorcht roboterhaft. Als sie beide nackt sind, bringt Exley sie dazu, sich auf die unterste Treppenstufe zu setzen. Dann hebt er nacheinander ihre Füße an und wischt mit seinem T-Shirt das Blut ab.
    Sie fängt an zu zittern, schlingt die Arme um sich. »Wie sollen wirsie finden, Nick? Was, wenn dieses kranke Schwein sie umgebracht hat?« Sie weint, ein hoher klagender Ton.
    Exley umarmt sie. »Dawn, nein, er wollte sie als Druckmittel einsetzen. Er hat sie nicht getötet, weil sie dann für ihn nutzlos gewesen wäre. Glaub mir.«
    Sie schiebt sich von ihm weg und sieht ihm in die Augen. »Versprochen?«
    »Versprochen«, sagt er, dämpft seine eigenen Zweifel. »Weißt du, wo er wohnt? Gewohnt hat?«
    »In Paradise Park, mit seiner Mutter zusammen, glaub ich. Ich weiß nicht genau wo, aber ich könnte ein paar Leute anrufen.«
    »Okay. Wir finden sie.«
    Er säubert seine eigenen Füße, und er nimmt ihren Arm, und sie gehen nach oben unter die Dusche, das helle Licht schonungslos forensisch, und spülen sich Vernons getrocknetes Blut vom Körper. Exley shampooniert Dawns Haar, eine Masse aus blutverklebten Locken. Dann dreht und wendet er ihren Körper unter den Wasserdüsen, inspiziert sie. Sie ist sauber.
    Dawn geht aus der Dusche und trocknet sich ab. »Gott, Nick, ich hab in meinem Leben ja schon allerhand üble Sachen gemacht, aber ich hab noch nie einen umgebracht.« Sie fängt wieder an zu zittern.
    Die nackte, adrenalingespeiste Hysterie lässt Exley beinahe sagen: »Keine Sorge, beim zweiten Mal fällt’s einem schon leichter«, aber er beißt sich auf die Zunge und hält Dawn, bis das Zittern nachlässt.
    Sie ziehen sich an und hasten nach unten. Exley weicht dem Blut aus und steckt Vernons Schlüssel ein. Als er sieht, dass Dawn die Waffe aufhebt, die in der Nähe der Küchentür gelegen hat, und sie in den Bund ihrer Jeans schiebt, stellt er keine Fragen. Sie gehen vom Haus direkt in die Garage.
    Exley lässt die Garagentür hochfahren, öffnet das Tor zur Straße per Fernbedienung und setzt den Audi rückwärts raus. Die Tür senkt sich mit einem Todesrasseln, und das Tor gleitet zu. Vernons weißer Civic lauert unter einer Straßenlampe.
    »Dawn, kannst du fahren?«, fragt Exley.
    »Ja, kann ich.«
    »Ich nehm Vernons Wagen. Fahr hinter mir her, okay?«
    Sie nickt und rutscht hinter das Steuer des Audis, als er aussteigt. Exley drückt den Knopf für die Zentralverriegelung des Civic und steigt ein. Der Wagen stinkt nach Zigaretten und einem süßlichen Aftershave. Seine Füße sind zu weit von den Pedalen weg, aber statt den Sitz zu verstellen, rutscht er bloß ein Stück nach vorne, beugt sich übers Lenkrad.
    Exley dreht den Zündschlüssel, und ein alter Motown-Song dröhnt in die Nacht hinaus, irgendwas über die Tränen eines Clowns. Vor Schreck stößt er mit dem Kopf gegen das Plastikskelett, das vom Innenspiegel baumelt. Er fummelt am Armaturenbrett rum, bis er den Knopf findet, der die CD abstellt.
    Er haut den ersten Gang rein, und als er mit dem Fuß ans Gaspedal kommt, jault der Motor auf, und der Wagen schießt nach vorn. Exley wendet vorsichtig, auf der Hut vor der schwer beherrschbaren Kraft des Wagens, und fährt den Berg hinauf, Abgase im Schlepptau, achtet auf die kalten blauen Scheinwerfer des Audis im Rückspiegel.
    Als er die Abzweigung erreicht, an der es zum Pfadfinderheim geht, winkt er Dawn rechts ran und sagt ihr, sie soll die Scheinwerfer ausmachen. Die Straße ist verlassen, keine Autos oder Fußgänger in Sicht, aber er kann unmöglich wissen, ob sie nicht vielleicht aus einem der Häuser beobachtet werden, die sich wie Wachtürme hinter ihren hohen Mauern erheben.
    Exley stellt den Civic vor dem Pfadfinderheim ab, ungefähr an der Stelle, an der er Dino

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