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Stiller Tod: Thriller (German Edition)

Stiller Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Stiller Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Smith
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Dunkelheit zu reiten.
    Das ist heute, Dawn, das ist heute, sagt sie sich. Sie spürt seinen Hintern pumpen und hört ihn Luft einsaugen, und in diesem Moment hat sie die Wahl, sich zurückzuziehen an diesen sicheren Ort, an dem sie all die Jahre gelebt hat, sich zu schützen, doch sie tut’s nicht, und als sie es zulässt, ist die Vergangenheit plötzlich weg, fällt zurück und kommt nicht wieder.
    Es ist anders als neulich. Da hat sie dieses Etwas überrumpelt. Diesmal will sie es. Eilt darauf zu. Das Gefühl rast durch sie hindurch, brennt sich ihr Rückgrat hoch, und sie hört sich selbst schreien und lachen und sie schwitzt, ist nach vorne gesunken, ihr Mund offen an seinem.
    Sie bleiben lange so liegen, wie lange, weiß sie nicht, und dann setzt er sich auf und gießt Wein nach und gibt ihr ein Glas.
    »Das war nett«, sagt sie.
    »Bloß nett?«
    »Hör mal, Tiger, jetzt bild dir nichts ein. Bleiben wir erstmal bei nett.« Aber sie lächelt ihn an und legt einen Arm um seine mageren Rippen. Er hält sie, und sie schläft auf seiner Brust ein, während sie seinen Herzschlag spürt.
    Als Brittany wach wird, tun ihr der Kopf und der Bauch weh. Sie kriegt mühsam die Augen auf und sieht ein Zimmer, das sie nicht kennt. Sie spürt Mr. Brown flauschig neben ihrer Hand, und sie nimmt ihn, drückt ihn fest an sich.
    »Mommy?« sagt sie. »Mommy!«
    Keiner sagt was, also schaut sie sich um und sieht ein Zimmer mit einem Fernseher, und das Zimmer ist dämmerig. Sie klettert vom Sofa runter, hält Mr. Brown ganz fest, und dann sieht sie eine Tante, die schon ganz alt ist, auf dem Boden liegen und schlafen. Sie geht zu der Tante hin und zieht an ihrem Kleid.
    »Tante, Tante !«, sagt sie, aber die alte Frau will nicht aufwachen.
    Brittany spürt dicke Tränen im Gesicht, und sie hat jetzt große, große Angst. Sie geht zur Tür, aber der Griff ist zu weit oben. Sie sieht eine andere Tür, offen, und geht da durch und ist in einer Küche, und sie muss Fliegen verscheuchen, die um sie rumschwirren. Sie mag keine Fliegen. Die haben nämlich Keime, sagt ihre Mommy.
    Da ist noch eine Tür, mit einem Schlüssel dran. Brittany setzt Mr. Brown ordentlich auf den Boden, und sie nimmt den Küchenstuhl und zieht und zieht und zieht, das gibt ein quietschiges Geräusch, bis der Stuhl vor der Tür ist. Sie klettert drauf und jetzt kommt sie an den Schlüssel, und der will sich nicht drehen, aber dann tut er’s doch, und sie zieht die Tür auf, bis sie gegen den Stuhl stößt, also klettert sie runter und schiebt ihn weg, damit sie mit Mr. Brown nach draußen gehen kann, und sie ist in einem kleinen Garten mit Sand und ohne Gras.
    Die Sonne geht schlafen, aber Brittany sieht einen Onkel neben einem Schuppen stehen, hinter einem kleinen Zaun. Der Onkel hat viele Bilder an sich dran, und er ruft sie: »Hallo, Kleine, hallo, Kleine, komm doch mal her.«
    Also gehen sie und Mr. Brown an den Zaun. »Willst du was Süßes?«, fragt der Onkel.
    Sie schüttelt den Kopf. »Nein. Ich will zu meiner Mommy.«
    Der Onkel hebt sie hoch, und sie fliegt über den Zaun. »Komm mit. Wir rufen deine Mommy an.«
    Er trägt sie zu dem Schuppen, und sie will da nicht rein, und sie versucht, sich loszureißen, und lässt Mr. Brown in den Sand fallen, und der Onkel geht mit ihr durch die Tür und macht sie ganz fest zu.

KAPITEL 54
    Exley wird von Vernon Sauls stampfenden Stiefeln aus dem tiefsten Schlaf seit Tagen gerissen. Er öffnet die Augen und sieht Vernon in Uniform, wie er seine Körpermasse die Treppe vom Strand hochschleppt, dann über die Terrasse genau auf die offene Tür zukommt, wo er und Dawn nackt auf dem Sofa liegen.
    Exley setzt sich auf und hebt sacht Dawns Kopf an, ihr Haar auf seiner Brust ausgebreitet. »Dawn?«
    »Mmmm?«, sagt sie, die Augen geschlossen, Stimme schlaftrunken.
    »Aufwachen. Vernon ist hier.«
    »Lass ihn nicht rein.
    »Zu spät, Dawnie, bin schon drin«, sagt Vernon, nimmt seine Sonnenbrille ab und grinst sie beide an.
    »Verdammt, noch nie was davon gehört, dass man erstmal klingelt?«, sagt Exley, steht auf und steigt in seine Shorts, spürt Vernons Blick auf seinem Schritt. Dawn setzt sich auf, greift nach ihrem T-Shirt, kämpft sich hinein, ihr Haar das reinste Dickicht.
    »Sorry, mein Freund. Ich war nur gerade drüben auf der anderen Seite der Felsen und dachte, ich komm mal auf einen Sprung vorbei und schau nach, ob alles in Ordnung ist.« Vernon setzt sich unaufgefordert hin und streckt das kaputte Bein

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