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Stiller Tod: Thriller (German Edition)

Stiller Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Stiller Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Smith
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unter seinem Gewicht ächzt.
    Exley setzt sich gerade hin, versucht, eine gewisse Autorität auszustrahlen, obwohl er in Unterwäsche ist. »Was wollen Sie, Vernon?«
    Der massige Mann schüttelt den Kopf. »Wie bitte?«
    »Wollen Sie Geld? Für das, was Sie getan haben?«
    Vernon stößt ein gezwungenes Lachen aus, seltsam hell und mädchenhaft. »Das soll wohl ein Witz sein, oder?«
    »Nein, Vernon, ich mache keine Witze.«
    »Meine Güte, Nick, jetzt haben Sie mich beleidigt.«
    »Dann erklären Sie mir, was Sie wollen.«
    »Ich will nichts von Ihnen.«
    »Nichts?«
    Vernon zuckt die Achseln. »Ich will bloß helfen, mehr nicht.«
    »Indem Sie diesen Obdachlosen erschießen?«
    »Kommen Sie, Nick, was soll das? Sie sind aus dem Schneider. Wo ist das Problem?«
    »Das Problem ist, dass Sie ihn einfach getötet haben.«
    »Genau wie Sie Ihre Frau getötet haben.«
    »Das ist was anderes.«
    »Ach ja? Inwiefern?«
    »Sie haben einen kaltblütigen Mord begangen.«
    Vernon lacht. »Denken Sie, ein Gericht würde Ihre Tat besser bewerten als meine?«
    Als Exley nicht antwortet, beugt Vernon sich vor und legt ihm eine Hand auf das nackte Knie. Exley zuckt zusammen und rollt sich von der klebrigen Berührung des großen Mannes weg.
    »Nick, jetzt mal immer mit der Ruhe. Sie haben den Burschen gesehen. Er war völlig ausgehungert, hat gelebt wie ein Tier. Halb verrückt und wahrscheinlich aidsverseucht. Was meinen Sie wohl, wie lange der’s noch gemacht hätte? Ich hab ihm einen Riesengefallen getan, ihn aus seinem Elend erlöst.« Exley schüttelt den Kopf. »Nick, warum bleiben wir nicht einfach bei der Version, die wir den Bullen erzählt haben?«
    »Weil ich die Wahrheit kenne.«
    »Die Wahrheit, Nick? Was zum Teufel ist denn die Wahrheit? Damals, als ich noch Detective war, hab ich manchmal zehn Zeugen befragt, die denselben Scheiß mit angesehen hatten, und jeder Einzelne von ihnen hatte seine eigene Version, hat geschworen, das sei die Wahrheit. Ehrlich, Mann, wenn man dran glaubt, ist es keine Lüge mehr. Also glauben Sie, dass der Typ Ihre Frau getötet hat. Ganz einfach.«
    In dem Moment wird Exley klar, dass das alles für Vernon Saul tatsächlich so einfach ist. Er hat die Gabe des Soziopathen, seine eigenen Fantasiegebilde zu glauben. Exley schüttelt wieder den Kopf, starrt auf die Kontrolllampe, die unter der Konsole seines Computers blinkt wie ein Flugzeug in der Nacht. Er spürt den Drang, diesen Captain anzurufen und alles zu gestehen. Seine Seele zu erleichtern.
    »Nick, wir kriegen doch wohl hoffentlich kein Problem, oder?«, fragt Vernon, als hätte er Exleys Gedanken gelesen.
    »Was soll das heißen?«, fragt Exley zurück und blickt in diese leblosen Augen.
    »Eines sollte Ihnen klar sein, mein Freund. Im Augenblick sind die Bullen so zufrieden wie Schweine im Dreck. Ein spektakulärer Fall ist abgeschlossen. Die werden stinksauer, wenn sie wieder Ermittlungen aufnehmen müssen. Werden Ihnen das persönlich übel nehmen. Und ich kann Ihnen genau sagen, wie das abläuft: Sie sind der reiche Weiße, der seine Frau absticht und dann irgendeinen armen farbigen Trottel, nämlich mich, anheuert, um einen obdachlosen Schwarzen zu erledigen und ihm die Sache anzuhängen. Da gibt’s kein bisschen Spielraum, Nick. Von wegen Notwehr. Von wegen Mitgefühl vor Gericht. Hier geht’s um vorsätzlichen Mord, und zwar in zwei Fällen. Sie verrecken im Gefängnis, mein Freund. Wollen Sie das?«
    Exley starrt Vernon an. »Und Sie würden diese Version der Ereignisse bestätigen?«
    »He, wenn Sie Scheiß bauen, muss ich sehen, wie ich meinen Arsch rette, Nick. Das heißt mit der Staatsanwaltschaft zusammenarbeiten, so gut ich kann. Wäre nicht persönlich gemeint, verstehen Sie?«
    »Ja, ich verstehe.« Und Exley versteht wirklich. Versteht, dass seine Angst seine Moral übertrumpft. Er bringt ein hohles Lachen zustande. »Okay, dann bleibt’s also bei Vernons Version.«
    Der massige Mann lacht jetzt auch. »Vernons Version. Mensch, das klingt gut! Also, alles klar zwischen uns?«
    »Ja, alles klar.«
    »Gut. Sie werden sehen, Nick, in ein paar Tagen sind Sie über den Schock hinweg. Dann beruhigt sich die Lage, und Sie denken wieder klarer. Können ein neues Leben anfangen. Verstehen Sie, was ich meine?«
    Exley zuckt die Achseln. Sie sitzen schweigend da, Vernon wippt mit seinem gesunden Bein, klimpert mit Kleingeld in der Hosentasche, erfüllt den Raum mit seinem lauten Atmen.
    Ein Trällern kündigt einen

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