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Stimmen aus dem Nichts

Stimmen aus dem Nichts

Titel: Stimmen aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Minninger
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Händen. Dr. Clarissa Franklin hat Metzla Holligan selbst noch auf ihrem Sterbebett zu Hasstiraden angefeuert, damit sie unserer alten Dame, eine große Auswahl der provozierendsten Äußerungen am Telefon vorspielen konnte!«
    »Nicht nur am Telefon«, verbesserte Peter. »Auch in der Arztpraxis auf der Toilette. Vermutlich installierte Dr. Franklin dort heimlich einen Lautsprecher, damit ihre übrigen Kollegen glauben sollten, die alte Dame sei tatsächlich verrückt.«
    »Wir gehen zurück in unsere Zentrale.« Justus nahm das Diktiergerät mit den Kassetten an sich und verstaute das belastende Material in der Brusttasche seiner Jacke. Sie verließen Dr. Franklins Arbeitszimmer, wie sie es betreten hatten.
    Dann eilte der Erste Detektiv zum Schreibtisch des Notars und nahm das Original von Mrs Holligans Testament kurzerhand an sich. Den Aktenordner schob er zurück ins Regal. Anschließend faltete er das Schriftstück und reichte es Peter. »Hier, nimm es an dich. Ich glaube, wir haben genug Beweise. Wir machen uns jetzt auf die Socken, treffen Bob in der Zentrale und dann informieren wir Inspektor Cotta. Ich schwöre dir, noch heute Abend –« Justus hielt schlagartig inne und dachte in diesem Moment, sein Herz müsse stillstehen. Er sah zur Haustür. Leise und unauffällig bewegte sich die Türklinke!

Die Stunde der Wahrheit
    Der Erste Detektiv reagierte blitzartig. Augenblicklich gab er Peter ein Zeichen und öffnete geistesgegenwärtig das Bürofenster. Dann huschten beide in Windeseile ins Nebenzimmer. Als einzig alternatives Versteck blieb hier nur der Schreibtisch der Psychotherapeutin. Darunter war es verdammt eng, doch Peter und Justus quetschten sich zusammen und stellten ihre Ohren in Alarmbereitschaft.
    Die Schritte, die sie im Nebenzimmer hörten, wurden von dem ausliegenden Teppich stark gedämpft. Dann herrschte für einen Moment tödliche Stille. Plötzlich ertönte Dr. Franklins Stimme. »Wir sind zu spät gekommen! Sie sind durchs Fenster getürmt!«
    Jemand lief zum Fenster: »Verdammt! Nichts mehr zu sehen.«
    Justus identifizierte die Stimme sofort. Er kannte sie schon vom Anrufbeantworter des Notars. Demnach befand sich Dr. Franklin im Nebenzimmer mit Jack Cliffwater.
    »Wo ist das Testament?« Die Frage der Psychotherapeutin klang wie ein Befehl.
    Peter und Justus hörten, wie eine Akte aus dem Regal gezogen wurde. Dann raschelte Papier. »Verdammt!«, gab der Notar zum zweiten Mal von sich. »Das gibt es doch nicht.«
    »Wo ist das Testament?«, schrie Dr. Franklin geradezu hysterisch. Jack Cliffwater begann schwer zu atmen. »Verflucht! Es ist nicht mehr da! Was machen wir jetzt?«
    Justus liefen die Schweißperlen von der Stirn, und Peter spürte, wie sein Körper vor Angst unkontrolliert zu zittern begann.
    »O Gott!« Dr. Franklin stockte. »Mir kommt ein schrecklicher Verdacht! Die Tonbandaufzeichnungen!«
    »Wo hast du sie versteckt?«, fragte der Notar sofort.
    »Nebenan im Schreibtisch.«
    Peter spürte aufwallende Hitze in sich aufsteigen und seine Angst schien sich direkt auf Justus zu übertragen. Dem sonst eher rational veranlagten Ersten Detektiv blieb vor Schreck die Luft weg und sein klares Denken wurde für einige Sekunden ausgeschaltet. Regungslos kauerte er mit dem Zweiten Detektiv unter dem Schreibtisch und blickte Dr. Franklin wie ein in die Enge getriebenes Tier ins Gesicht, als diese an ihren Arbeitsplatz herantrat und die beiden in ihrem dürftigen Versteck entdeckte.
    Süffisant und ohne eine Spur der Überraschung trat sie einen Schritt zurück und rief ihren Komplizen zu sich ins Büro. Justus registrierte ein leichtes Zucken um die Mundwinkel des Notars, als dieser der Aufforderung von Dr. Franklin folgte und mit seiner breiten Statur im Türrahmen stehen blieb.
    »Na, sieh mal an. Die Mäuse sitzen also in der Falle. Ihr wolltet uns wohl austricksen?« Cliffwaters Augen fixierten Justus für einen kurzen Moment. Dieser Augenblick genügte dem Ersten Detektiv, um seine Fassung wieder zu gewinnen. Ächzend kroch er unter dem Schreibtisch hervor und baute sich mutig vor dem Notar auf. »Moment mal, Mister. Sie kenne ich doch.«
    Cliffwater verharrte regungslos im Türrahmen. »Ich habe keinen Schimmer, wovon du redest.«
    Justus war nicht sicher, ob die Unwissenheit des Notars nur reine Taktik war oder der Wahrheit entsprach. »Wir beide sind vor dem Fahrstuhl zusammengeprallt. Dem Fahrstuhl zur Gesprächspraxis Ihrer wohl vertrauten Bewusstseinsforscherin Dr.

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