Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stimmen aus dem Nichts

Stimmen aus dem Nichts

Titel: Stimmen aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Minninger
Vom Netzwerk:
bereit? Fühlst du dich entspannt?«
    Bob nickte. »Meinetwegen könne wir loslegen.«
    »Gut. Dann dimme ich jetzt das Licht.« Mit den Füßen betätigte sie einen Schalter auf dem Boden und langsam verdunkelte sich der kleine Raum. Die Therapeutin griff nach der Fernbedienung und aktivierte die Aufzeichnung des Elektroenzephalogramms. Dann setzte sie sich wieder auf den Hocker und begann mit ruhigen, entspannenden Worten die Hypnose.
    »Schließ deine Augen. . . Dein Körper wird leicht. . . Du spürst eine innere Wärme, die von dir Besitz ergreift und dich weit, weit fortträgt. Dein Atem wird ruhiger. . . und du wirst müde. . . unsagbar müde. . .«
    Bob wähnte sich in Sicherheit und hielt es für aufschlussreich zu erfahren, ob die Psychotherapeutin tatsächlich in der Lage war, an sein Unterbewusstsein zu gelangen und damit Zugriff zu seinen innersten Gefühlen bekommen konnte. Die Hauptsache war jedoch, dass Dr. Franklin mindestens eine Stunde lang mit ihm beschäftigt war und Justus und Peter inzwischen freie Bahn hatten.
    »Deine innersten Gefühle lösen sich und wollen aus dir heraus.« Die Stimme der Therapeutin wurde immer beschwörender. »Du empfindest eine tiefe Sehnsucht. . . eine Sehnsucht nach Geborgenheit, Zärtlichkeit und Nähe. . .«
    Bob fühlte, wie er müde wurde. »Ja. . .«, murmelte er schlaftrunken und verspürte im Kopf ein angenehmes Gefühl.
    »Vor deinem geistigen Auge erscheint Brenda. . . Sie lächelt dir zu und schließt dich langsam in ihre weichen, warmen Arme. . .«
    »Brenda. . .«
    Dr. Franklin warf einen prüfenden Blick auf die Hirnstromwellenanzeige des Apparates. Er zeigte ihr an, dass sich die linke Hirnhälfte bereits zur Ruhe gelegt hatte und die Hypnose aktiviert war.
    »Doch da sind auch deine Freunde. . . Justus und Peter«, fuhr sie im gleichen ruhigen Tonfall fort. »Ihr versucht einer alten Dame zu helfen. . . einer alten kranken Dame, die Stimmen hört. . .«
    »Ja. . .«
    Bob blinzelte und nahm verschwommen Dr. Franklin war, deren Mundwinkel ein teuflisches Grinsen umspielte, während ihr Blick unverwandt auf die Computergrafik gerichtet war. »Ihr versucht zu ergründen, woher diese Stimmen kommen... Ihr habt bereits die Ermittlungen aufgenommen, richtig?«
    Bob war nun nicht mehr Herr seiner Sinne. »Wir müssen ihr doch helfen. . . Ich muss sie ablenken. . .«
    »Wen musst du ablenken. . .?« Dr. Franklins Worte klangen noch ruhiger als sonst. »Wen musst du ablenken. . .?«, wiederholte sie eindringlich.
    »Dr. Franklin. . . Sie darf nichts davon wissen. . . das Testament. . .«
    »Wir atmen ruhig und entspannt. . . wir fühlen uns wohl. . .«
    »Ja. . .«
    »Deine Freunde. . .« Bob spürte, wie Dr. Franklins Hand sanft   über seinen Arm streichelte. »Wo sind die jetzt. . .?«
    »Das Testament. . .«, murmelte er. »Wir müssen das Testament finden. . . Blomingdale Road. . . Muss sie so lange ablenken. . . die Schirmherrin. . . bin müde. . .«
    Mit geübter Hand streichelte die Psychotherapeutin unaufhörlich weiter. »Ruhig. . . ganz ruhig. . . du musst schlafen... tief und angenehm schlafen. . .« Ein kurzer Blick auf die Anzeigetafel signalisierte ihr, dass sich Bob bereits in der Tiefschlafphase befand. So beendete sie ihre Streicheleinheiten und griff stattdessen in ihre weite Rocktasche, aus der sie ein Handy zog. Jetzt fingen ihre Finger doch an nervös zu zittern, als sie die kleinen Gummitasten des Mobiltelefons drückte und gespannt auf die Freischaltung der Leitung wartete. Endlich wurde am anderen Ende abgenommen.
    »Ja?«
    »Jack! Es gibt große Schwierigkeiten!« Die Psychotherapeutin flüsterte, trotz ihrer innerlichen Erregung, denn schließlich sollte Bob auf keinen Fall vorzeitig aus seiner Hypnose erwachen.
    »Was ist vorgefallen?«, fragte die Stimme kalt und sachlich.
    »Das kann ich dir nicht erklären. Wo bist du jetzt?«
    »Noch immer in L. A. Ich wollte aber gleich zurückfahren. Was ist denn los? Du klingst so aufgeregt!«
    Dr. Franklins Worte kamen knapp und atemlos. »Drei Jungs sind uns auf die Spur gekommen. Sie haben mit der Holligan Kontakt aufgenommen. Zwei von ihnen befinden sich gerade in unserer Wohnung und suchen nach dem Testament!«
    »Erzähl keinen Quatsch! Wo ist der dritte?«
    Die Therapeutin warf einen raschen Blick auf die Anzeige des Computers. »Liegt vor mir auf der Couch. Ich habe die Infos gerade aus ihm herausgekitzelt.«
    »Schläft er?«
    »Ja. Verdammt, was machen wir denn jetzt?«
    Nun

Weitere Kostenlose Bücher