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Stimmen

Stimmen

Titel: Stimmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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geklungen, als stünde sie direkt neben ihm.
    Möglich, dass Weinstein auf dem aufsteigenden Ast saß.
     
    •
     
    Während Peter Kaffee trank und eine Schüssel mit Frühstücksflocken löffelte, klappte er das dunkelgrüne Trans auf dem Küchentresen auf und drückte auf die einzige, mit HILFE markierte Taste unter dem Kreis von Zahlen.
    Willkommen bei Trans, antwortete das Display. Die Buchstaben rollten kurz über den kleinen Schirm und schrumpften gleich darauf, nahmen aber weiterhin das Touch Screen ein. Gleichzeitig tauchten ganz unten Pfeile auf, die nach rechts und links wiesen.
    Trans ist mit Stimmerkennung ausgestattet. Stellen Sie eine einfache Frage, oder geben Sie irgendein Schlüsselwort ein.
    »Wählen«, sagte Peter mit monotoner Stimme. Er hatte lange genug mit Computern gearbeitet, um sich mit dieser Prozedur auszukennen: Rede wie ein Roboter, dann versteht dich das Gerät vielleicht.
    Möchten Sie irgendeine Nummer anwählen?
    »Wie wähle ich denn überhaupt?«
    Trans arbeitet mit einem System, das auf zwölf Zahlen basiert. 10, 11 und 12 werden als ganze Zahlen behandelt. Jedes Trans hat eine individuelle Identifikationsnummer, die aus sieben ganzen Zahlen besteht. Sie brauchen keine Vorwahlnummern einzugeben, weder für Städte noch für Länder. Wenn Sie einen anderen Trans-Benutzer kontaktieren möchten, wählen Sie die Identifikationsnummer des Apparats, mit dem Sie verbunden werden wollen. Denken Sie daran, was der Bindestrich vor 10, 11 oder 12 bedeutet: Sie geben diese Zahlen am besten durch Druck auf die so bezifferten Tasten ein, anstatt sie einzeln als 1 und 0, 1 und 1 oder 1 und 2 auf getrennten Tasten aufzurufen. Trans basiert auf einem Zwölfer-System.
    Peter verzog verwirrt das Gesicht und fragte sich, ob wohl irgendjemand außer Computer-Freaks daraus schlau wurde. »Wie lautet meine Nummer?«, fragte er schließlich.
    Die Nummer Ihres Trans lautet -10-1-0-7-12-3-4-. Ihr Apparat wurde bisher ein einziges Mal benutzt, es ist ein Gespräch eingegangen. Sie selbst haben noch keine andere Nummer angewählt. Bitte benutzen Sie das Trans so oft Sie möchten, um überall auf der Welt anzurufen. Zögern Sie nicht, es fallen dadurch keine zusätzlichen Kosten an.
    »Mein ganz persönlicher Interociter«, [iv] murmelte Peter, hob das Trans hoch und besah es von oben bis unten. Es gab keine Vorrichtungen, um Batterien aufzuladen oder Kopfhörer einzustöpseln. Außer an der Oberfläche hatte es keine Nahtstellen.
    Als die Soleri-Glocke vor der Haustür laut anschlug, marschierte Peter, immer noch im Bademantel, über den Schieferboden zur Tür und spähte durch den verglasten Abschnitt. Auf der Eingangsveranda stand Hank Wuorinos – ein bulliger Typ von einunddreißig Jahren, dessen kurz geschnittenes, mit Gel gestyltes Haar wie ein ausgeblichenes Stück Kunstrasen wirkte. Während Peter die Tür öffnete, streckte er die tätowierte Hand aus, um mit einem niedrig hängenden Jasminzweig zu spielen.
    »He«, begrüßte ihn Wuorinos, »ich hab demnächst Dreharbeiten, ein Jack-Bishop-Film. Bin schon halb auf dem Weg nach Prag, wünsch mir Glück.«
    »Gratuliere.« Peter trat einen Schritt zurück, um ihn ins Haus zu lassen. Hank hatte seine Filmkarriere damit begonnen, dass er als Teenager die Beleuchtung bei Peters Modeaufnahmen -Aufnahmen der eher gesitteten und romantischen Art – übernommen hatte. Die Mädchen hatten ihm den Spitznamen Worny – Schlappsack – verpasst, was ihm zwar zuwider gewesen war, aber von ihnen hatte er es sich gefallen lassen. Inzwischen war er voller Profi, ausgestattet mit einem Ausweis der Filmtechniker-Gewerkschaft und allem anderen.
    »Hast du Kaffee da?«, fragte Hank.
    »Nur noch eine halbe Tasse, aber ich kann welchen machen.«
    »Bettler dürfen nicht wählerisch sein.« Hank folgte Peter in die Küche und goss sich den Rest aus der französischen Kaffeemaschine ein. Anschließend füllte er die Tasse bis zum Rand mit Milch auf und stürzte sie in einem Schluck hinunter. »Bin noch nie in Europa gewesen. Hast du irgendwelche Ratschläge auf Lager?«
    »In Prag bin ich auch noch nie gewesen.«
    »Hab gehört, dass es da voll abgeht. Schöne Frauen, die auf Teufel komm raus aus Osteuropa weg wollen.«
    »Pass auf dich auf«, riet Peter ihm nicht ohne Neid. Hank bildete mit ausgestrecktem Daumen und kleinem Finger ein Teufelshörnchen und fuchtelte damit vor Peters Augen herum. »Kann auch nicht schlimmer sein als ein ganz normaler Tag im Hause von

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