Stimmt's?
Kaliumionen und könne so auf die Dauer den Elektrolythaushalt des Körpers durcheinanderbringen.
Sein Fazit: «Es gibt keinen Grund, das zu trinken. Warnen Sie Ihre Leser davor!» Was hiermit geschehen ist.
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Deutsch wäre um ein Haar offizielle Sprache der Vereinigten Staaten von Amerika geworden, es unterlag bei der Abstimmung mit nur einer Stimme Unterschied
Stimmt nicht. Auch wenn es immer wieder behauptet wird, zum Beispiel von der bekanntesten Ratgeberkolumnistin der Vereinigten Staaten, Ann Landers. Die schrieb noch am 4. November 1994 in ihrer Kummerecke: «Liebe Leser, morgen ist Wahltag. Wenn Sie nicht wählen gehen, haben Sie auch kein Recht, sich über den zu beklagen, der gewählt wird.» Und um zu belegen, dass es auf jede einzelne Stimme ankomme, führte sie einige historische Entscheidungen an, bei denen angeblich eine Stimme den Ausschlag gegeben hatte:
«1645 verschaffte eine Stimme Mehrheit Oliver Cromwell die Kontrolle über England.» . (Stimmt nicht, das Parlament hatte sich bei Cromwells Machtergreifung bereits aufgelöst.) «1923 machte eine Stimme Hitler zum Führer der Nazipartei.» . (Stimmt nicht, das war bereits 1921, und das Ergebnis war 553 zu 1.) Und eben auch: «1776 gab eine Stimme Mehrheit Amerika die englische Sprache anstatt der deutschen.»
Eine Flut von Leserbriefen brach über Ann Landers herein. Leser Lewiston aus Maine: «Liebe Ann Landers, ich bin kein Historiker, aber diese Geschichte in Ihrer Kolumne, dass uns eine einzige Stimme Mehrheit Englisch als offizielle Sprache bewahrt habe, ist ein Mythos, der nicht aussterben will.» Das Gerücht, führt Lewiston aus, stamme aus den dreißiger Jahren und habe den Nazipropagandisten gut in ihr Konzept gepasst.
Der dürftige wahre Kern der Geschichte: Im Jahr 1794 (nicht im Verfassungsjahr 1776) gab es eine Petition von deutschstämmigen Siedlern aus Virginia an den U S-Kongress , in der gefordert wurde, dass bestimmte Bundesverordnungen ins Deutsche übersetzt undauch auf Deutsch veröffentlicht werden sollten. Diese Petition wurde an einen Ausschuss überwiesen, der sie tatsächlich mit einer Mehrheit von 42 zu 41 ablehnte.
In der historischen Forschung wird die Geschichte als die «Muhlenberg-Legende» bezeichnet – nach dem deutschstämmigen Pfarrer und Sprecher des Repräsentantenhauses Fredrick Muhlenberg, der das entscheidende Votum abgegeben haben soll. Beschrieben wird die Legende in einem Aufsatz von S. B. Heath und F. Mandabach aus dem Jahr 1983, «Language Status Decisions and the Law in the United States».
Zu Rangeleien um die offizielle Sprache ist es in den USA immer wieder gekommen, und chauvinistische Ressentiments mögen auch im Fall der deutschen Minderheit ausschlaggebend gewesen sein. Die Volksgruppen in Pennsylvania waren vielen englischstämmigen Amerikanern damals ebenso ein Dorn im Auge, wie es heute Hispanos und Asiaten sind. Selbst Benjamin Franklin äußerte sich abfällig: «Warum sollte Pennsylvania, gegründet von den Briten, zu einer Kolonie von Ausländern verkommen, die bald so zahlreich sein werden, dass sie uns germanisieren, anstatt dass wir sie anglifizieren, und die sich niemals unsere Sprache und unsere Sitten zu eigen machen werden, so wenig wie sie unser Aussehen annehmen können?»
Tatsächlich gibt es bis heute keine offizielle Sprache der USA, Englisch ist einfach der De-facto-Standard. Einige Bundesstaaten haben entsprechende Gesetze, und es gibt auch Initiativen, einen entsprechenden Passus als Ergänzung in die Bundesverfassung aufzunehmen.
Ann Landers hat sich selbstverständlich für ihren Irrtum entschuldigt. Sie schreibt: «Als die frühe amerikanische Geschichte in der Schule durchgenommen wurde, war ich wohl gerade zum Mittagessen.»
Diamanten können verbrennen
Stimmt. Diamant ist eine der wenigen Formen, in denen uns reiner Kohlenstoff begegnet – die anderen sind Graphit sowie die exotischen neuen Moleküle, die erst vor wenigen Jahren entdeckt wurden: die fußballförmigen Fullerene sowie die Kohlenstoff-Nano-Röhrchen. Isaac Newton vermutete als einer der Ersten, dass der funkelnde Stein aus brennbarem Kohlenstoff besteht; den Beweis für die Brennbarkeit erbrachten 1694 die italienischen Gelehrten Giuseppe Averani und Cipriano Targioni. Sie bündelten Sonnenlicht mit Hilfe einer starken Linse und richteten es auf einen Diamanten. Der zerbrach zunächst, aber dann verdampfte er regelrecht in der Sonnenhitze.
Damit hatten sie
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