Stimmt's?
für Aldi und Lidl zu produzieren, aber man will sich andererseits auch nicht dem Verdacht aussetzen, die Produkte mit dem guten Namen überteuert zu verkaufen. Deshalb braucht es manchmal detektivische Fähigkeiten, um den Hersteller eines Aldi-Produkts zu identifizieren.
Die Fachjournalistin Martina Schneider hat das in ihrem Büchlein «Aldi – Welche Marke steckt dahinter?» getan. Auf der Packung von Keksen, die unter dem Namen «van Botta» . (Aldi Nord) oder «Monarc» . (Aldi Süd) verkauft werden, steht als Hersteller eine Firma namens Feurich mit Sitz in Hannover. Man muss ins hannoversche Handelsregister schauen, um zu sehen, dass Feurich zum Keks-Imperium Bahlsen gehört. Ähnliches gilt für den Suppenhersteller Dr. König (Campbell/Erasco) oder den Süßwarenvertreiber Smile Factory (Katjes).
Aber auch wenn viele Markenhersteller für Aldi produzieren, heißt das noch lange nicht, dass die Produkte identisch sind. Aldi hat seine eigenen Spezifikationen, was man zum Beispiel erkennen kann, wenn man die kleingedruckten Zutatenlisten auf der Packung vergleicht. Schlechter sind die No-Name-Produkte deshalb aber nicht.
Der Doktortitel ist Bestandteil des Namens
Stimmt nicht. Anfang 2007 ging ein überparteilicher Aufschrei durchs Land. Die Bundesregierung hatte ein neues Passgesetz vorgelegt, das vorsah, es künftig nicht mehr im Ausweis zu vermerken, falls der Inhaber Doktor ist. «Sozialistische Gleichmacherei» sah die damalige bayerische Bundesratsministerin (Doktor) Emilia Müller in dem Vorhaben, aber auch aus der SPD kamen Bedenken. Deren Innenexperte(Doktor) Dieter Wiefelspütz sagte: «Der Doktortitel ist Teil des Namens. Es spricht viel dafür, dass sich der Doktortitel in Pass und Personalausweis wiederfindet.»
Als promovierter Jurist hätte Wiefelspütz es eigentlich besser wissen müssen. Zunächst einmal ist der Doktor kein Titel, sondern ein akademischer Grad, vergleichbar mit dem Diplomingenieur. Und damit gehört er nicht zum Namen – anders etwa als Adelstitel, die vor 1919 erworben wurden. Dass der Doktor kein Namensbestandteil ist und deshalb niemand einen Anspruch darauf hat, mit Herr oder Frau Doktor angesprochen zu werden, haben Gerichte immer wieder bestätigt, etwa 1957 das Bundesverwaltungsgericht und 1962 der Bundesgerichtshof.
Eine Regelung hebt den Doktorgrad gegenüber anderen Graden heraus: eben die Möglichkeit, ihn in Ausweis oder Pass eintragen zu lassen. Allein die Tatsache, dass dies ausdrücklich im Gesetz steht, zeigt aber schon, dass er nicht zum Namen gehört – sonst wäre diese Erwähnung ja nicht nötig.
Weil sich der Bundesrat dem bayerischen Protest anschloss, gab die Bundesregierung ihr Vorhaben ohne große Diskussion auf – ihr ging es bei dem neuen Gesetz ohnehin um etwas anderes, nämlich die umstrittene Aufnahme biometrischer Merkmale in das Ausweispapier. Ihr stellvertretender Sprecher Thomas Steg erklärte, mit dem Verbleib des Doktors im Pass wolle die Regierung eine «deutsche Kulturtradition weitertragen». Starke Worte angesichts der Tatsache, dass diese Praxis erst vor gut 20 Jahren gesetzlich fixiert wurde – der entsprechende Paragraph des Passgesetzes stammt aus dem Jahr 1988.
Die Druckerschwärze von Zeitungen ist gesundheitsschädlich
Stimmt nicht. Englische Lords lassen sich angeblich die Zeitung von ihrem Butler bügeln, um keine schwarzen Finger zu bekommen. Die Wärme verstärkt die Bindung der Farbe ans Papier, weil Zeitungen im Gegensatz zu anderen Druckerzeugnissen lediglich «mechanisch» getrocknet werden. Müssen Menschen ohne Butler von den Farbspuren an den Fingern Gesundheitsschäden befürchten?
Die vier Farben, mit denen eine moderne Zeitung gedruckt wird (Schwarz, Cyan, Magenta und Gelb), sind sogenannte Pigmentfarben – in ihnen sind die Farbstoffe nicht gelöst, sondern liegen als winzige Partikel vor. Diese Pigmente lösen sich weder in Wasser noch in anderen Lösemitteln, schon deshalb sind sie gesundheitlich kaum bedenklich.
Hinzu kommt, dass die Druckfarbenindustrie in den vergangenen Jahrzehnten giftige Schwermetalle aus den Farben eliminiert hat. Die schwarzen Pigmente sind im Wesentlichen Ruß, die bunten Farbtöne enthalten organische Substanzen. Im Blau sind Kupferverbindungen enthalten, aber auch diese liegen in einer unlöslichen Form vor, die im Körper nicht aufgespalten wird. Das gilt ebenso für die Chlorverbindungen, die in den gelben Pigmenten stecken.
Damit es zu einer Vergiftung
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