Stimmt's?
Ersatzschwanz nur ein schwacher Abglanz des Originals. Meist ist er nicht so aufwendig gemustert, vor allem aber enthält er kein Knochengerüst, in seinem Innern steckt nur ein ungegliederter Knorpelstab. Der Verlust des Schwanzes ist vor allem für die männlichen Echsen mit einem geringeren sozialen Status verbunden, insbesondere was die Wirkung aufs andere Geschlecht angeht. Außerdem sind die Tiere in der Regenerationsphase eine leichtere Beute für ihre Feinde – das Nachwachsen erfordert viel Energie, und die Tiere sind weniger wendig. Deshalb setzen Eidechsen die Autotomie wirklich nur als letztes Mittel ein, wenn sie ihr Leben bedroht sehen.
Eier sind schlecht für den Cholesterinwert
Stimmt nicht. Bis vor ein paar Jahren lautete die medizinische «Wahrheit»: Cholesterin ist schädlich, es fördert Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Eier enthalten viel Cholesterin – über 200 Milligramm pro Stück, was fast schon der damals empfohlenen Höchst-Tagesdosis entspricht. Also hieß es: Eier nur sonntags.
Das war in gewisser Weise ein Rufmord am Ei, in dem sehr vielegute Nährstoffe und Vitamine stecken. Inzwischen gehen die meisten Experten davon aus, dass man auch zwei Eier pro Tag essen kann, ohne dass die Adern verstopfen. Dafür gibt es mehrere Gründe:
1. Die Datenlage. In großen Querschnittstudien mit vielen tausend Teilnehmern konnte kein Zusammenhang zwischen Eierkonsum und Herzinfarkt festgestellt werden.
2. Ein gewandeltes Bild vom Cholesterin. Dieses fettartige Lipid ist lebensnotwendig, und man unterscheidet mittlerweile zwischen «gutem» Cholesterin (HDL) und «schlechtem» . (LDL). Wichtig sind weniger die absoluten Werte, sondern vor allem das Verhältnis der beiden Arten.
3. Die Regelungskraft des Körpers. Nur ein Teil des Cholesterins in unserer Blutbahn stammt aus der Nahrung. Der größte Teil ist hausgemacht (in der Leber), und bei erhöhter Zufuhr durchs Essen senkt ein gesunder Organismus die Eigenproduktion.
4. Die eingebaute Cholesterinbremse. Eier enthalten Lecithin, das sich fest ans Cholesterin bindet und dessen Aufnahme in den Körper hemmt. Das wurde vor ein paar Jahren im Tierversuch bestätigt.
Wer wirklich den Cholesterinspiegel senken will, der sollte nicht an den Eiern sparen, sondern eher an gesättigten und trans-Fettsäuren.
Eier , die man nach dem Kochen abschreckt, lassen sich besser pellen
Stimmt nicht. Die Schälbarkeit des Eis hat nichts mit dem Abschrecken zu tun. Ich habe wieder einmal einen wissenschaftlich völlig unzureichenden Selbstversuch gemacht: zwei Eier aus derselben Packung fünf Minuten gekocht, eines von beiden abgeschreckt – und beide ließen sich gleichgut pellen.
Die wissenschaftliche Begründung liefert Johannes Petersen vonder Universität Bochum: Die Schälbarkeit des Eis hängt vom p H-Wert des Eiklars ab. Und der steigt nach dem Legen dadurch, dass Kohlendioxid aus dem Ei entweicht, von etwa 7 auf 9. Wenn das Ei ganz frisch ist, «pellt man sich tot», sagt Petersen – mit und ohne Abschrecken. Wer also die Herstellung eines größeren Eiersalates plane, der solle die Eier im Kühlschrank etwa vier Tage lagern.
Das Einzige, was das Abschrecken bewirkt: Es stoppt den Garvorgang des Eis schneller, als wenn man es abkühlen lässt. Wer sein weiches Ei also präzise «auf den Punkt» kochen will, der sollte es abschrecken.
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Das Wort «Ente» für eine falsche Zeitungsmeldung kommt von der Abkürzung «n. t.» . (für nicht belegt)
Stimmt nicht. Es gibt drei Erklärungen für die Herkunft der Zeitungsente. Die Brüder Grimm führen den Ausdruck auf Luther zurück, den sie mit den Worten zitieren: «So kömpts doch endlich dahin, das an stat des evangelii und seiner auslegung widerumb von blaw enten gepredigt wird.» Blaue Enten also als Sinnbild für die Irrlehre.
Dann gibt es die Geschichte mit dem «n. t.». Das steht für das lateinische
non testatum
und wurde schon seit dem 17. Jahrhundert an Zeitungsmeldungen angefügt, deren Quelle nicht bestätigt war. Eine schöne phonetische Ableitung für die Ente.
Doch es setzt sich langsam die Deutung durch, dass die Zeitungsente im 19. Jahrhundert aus Frankreich ihren Weg zu uns gefunden hat. Die Ente als unzuverlässige Brüterin war dort schon lange in dem Ausdruck
donner des canards
(«Enten geben») mit der Lüge in Verbindung gebracht worden. Noch heute findet man dieses Sprachbild im Titel der satirischen Zeitschrift
Le Canard
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