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Stimmt's?

Stimmt's?

Titel: Stimmt's? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Drösser
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eingetaucht – beziehungsweise so lange, bis sie es nicht mehr aushielten. Sie waren mit einem rektalen Fieberthermometer ausgerüstet, außerdem wurde über den Atem ihr Metabolismus gemessen. Ergebnis: Die Frauen kühlten schneller ab als die Männer und produzierten weniger Wärme im Verlauf des Versuchs. Wenn man allerdings die Körperoberfläche und den Körperfettanteil berücksichtigte, dann verschwand der Geschlechtsunterschied.
    Es handelt sich also keineswegs um hysterisches Gejammer, sondern es ist objektiv begründbar, warum Frauen (und kleine dicke Männer) schneller frieren. Der Gentleman macht sich also nicht darüber lustig, sondern dreht die Heizung höher oder legt der Dame seinen wärmenden Mantel über die Schultern.

Wenn man einen Frosch in kochendes Wasser wirft, dann versucht er zu entkommen. Setzt man ihn in lauwarmes Wasser und erhöht langsam die Temperatur, dann lässt er sich bei lebendigem Leibe kochen, ohne zu fliehen
    Stimmt nicht. Die Geschichte ist eine der beliebten «Weisheiten», die auf Managementseminaren verbreitet werden. Der Tenor: Wir nehmen langsame Veränderungen zum Schlechteren nicht wahr. AuchGreenpeace hat mit dem gekochten Frosch bereits geworben. Vielleicht hätten die Naturschützer sich besser erst einmal bei einem Biologen kundig gemacht.
    Ich habe nach längerem Suchen tatsächlich einen Zoologen gefunden, der schon einmal im Dienst der Wissenschaft Frösche erhitzt hat: Victor Hutchinson von der amerikanischen University of Oklahoma. Die Amphibien wurden in einen Topf mit Wasser gesetzt, dessen Temperatur pro Minute um ein Grad erhöht wurde. «Wenn die Temperatur steigt, wird der Frosch immer aktiver bei dem Versuch, dem erhitzten Wasser zu entkommen», schreibt Hutchinson. Irgendwann zeigt das Tier dann Zeichen von Hitzestress, und es kommt zu muskulären Spasmen. Diesen Punkt, der schon bei einer Temperatur von unter 40   Grad erreicht werden kann, nennt man auch das «kritische thermale Maximum» – wird das Wasser noch wärmer, dann kommt es zur Hitzestarre und zum Tod.
    Für Organisationen und Völker mag also gelten, dass sie eine kontinuierliche Verschlechterung ihrer Situation hinnehmen, ohne mit der Wimper zu zucken – bei Tieren lassen sich die Sensoren nicht so leicht täuschen.

Manchmal regnen Frösche oder Fische vom Himmel
    Stimmt. Zeugnisse über Tiere, die vom Himmel fallen, gibt es seit dem Altertum – schon Plinius der Ältere berichtete im 1.   Jahrhundert davon. Neben Würmern, Tintenfischen und sogar (in einem zweifelhaften Bericht) Alligatoren ist es vor allem Fisch- und Froschregen, von dem immer wieder berichtet wird. Das Phänomen hat auch Künstler inspiriert, berühmt ist zum Beispiel eine Szene in dem Film «Magnolia»
,
in dem nach dem Regen eine Straße übersät ist mit Fröschen.
    Es gibt zu viele gut dokumentierte Fälle, um solche Ereignisse ins Reich der Phantasie zu verweisen. Sogar wissenschaftliche Zeitschriften haben von tierischem Regen berichtet, etwa
Scientific American
(1873 über einen Froschregen im amerikanischen Kansas City) oder
Nature
(1918 über Fische in der britischen Stadt Sunderland).
    Die Berichte sind in ihren Details durchaus unterschiedlich: Mal fallen Fische und Frösche lebendig vom Himmel, was darauf schließen lässt, dass sie nur eine sehr kurze Reise durch die Lüfte hinter sich haben. Dann wieder ist die Rede von toten, steifgefrorenen Tieren, die sich in großer Höhe befunden haben müssen. Und es gibt sogar Erzählungen, in denen es nur blutige Körperteile von Tieren regnet – ein Hinweis darauf, dass sie von den ungeheuren Kräften, wie sie in Gewitterwolken herrschen, zerfetzt worden sind.
    Das Problem: Es ist zwar vielfach beobachtet worden, wie Tiere vom Himmel fallen – aber noch nie, wie sie denn in die Lüfte gelangt sind. Die einzige plausible Erklärung sind Wind- und Wasserhosen – kleine lokale Wirbelstürme, die die Tiere hochreißen und mit sich forttragen. Bis in die Wolken führt die Reise wohl in den seltensten Fällen, sobald sich der Wirbel auflöst, fallen die Tiere zu Boden. Manche Anhänger von paranormalen Theorien geben sich mit dieser Erklärung nicht zufrieden, sie führen zum Beispiel an, dass in den meisten Berichten nur von einer Tierart die Rede ist, die vom Himmel regnet. Was für übernatürliche Ursachen der Tierregen haben soll, können sie aber auch nicht sagen.

Auf nassem Rasen wird der Fußball schneller
    Stimmt nicht. Auch wenn bei

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