Stimmt's?
Farbwahrnehmung ermöglicht. Das Gen sitzt auf dem X-Chromosom , und davon haben Frauen zwei, Männer nur eins.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit bilden Frauen daher zwei unterschiedliche Opsine und haben damit eine differenziertere Wahrnehmung. Ein weiterer Vorteil dieser «Doppelversorgung»: Frauen leiden wegen des «Ersatzgens» seltener unter Rotgrünblindheit als Männer.
Wieso Frauen diese bessere Farbwahrnehmung haben, darüber spekuliert der Forscher auch: Sie müssten beim Beerensammeln die giftigen von den ungiftigen Früchten unterscheiden können.
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Fensterputzen bei Sonnenschein führt zu Putzstreifen
Stimmt bedingt. «Bei den Hausfrauen ja, bei uns nicht», sagt Detlef Benthien von der Gebäudereinigungsfirma Mr. Clean in Dollerup selbstbewusst. Das liege daran, dass professionelle Fensterputzer eine andere Technik verwendeten.
Hausfrauen und Hausmänner putzen meistens so, dass sie die Fenster mit Spüllauge und einem nassen Lappen wischen und dann mit klarem Wasser und einem Fensterleder nachwischen. Mit dem Leder wird die «Reinigungsflotte» . (so nennt sich das Gemisch aus Wasser, Reinigungsmittel und Schmutz) nicht vollständig entfernt. Wenn dann die Sonne direkt auf die möglicherweise gar noch aufgeheizte Scheibe knallt, trocknet dieser Film schneller, als man mit dem Wischen nachkommt, und die hässlichen Streifen können entstehen.
Professionelle Fensterputzer dagegen wischen nur einmal mit einem Gemisch, das nur wenig Spülmittel enthält, und ziehen dann die Scheibe kunstvoll mit einem Gummi ab. Der Trick besteht darin, das in einem Zug so zu tun, dass nirgends ein Wasserrest auf der Scheibe bleibt. Detlef Benthien hat nach eigener Angabe eineinhalb Jahre gebraucht, um diese Technik zu perfektionieren. «Das zeigt, dass man auch dafür Experten braucht», sagt er stolz.
Der Fernsehwetterbericht ist nicht verlässlicher als die Vorhersage, das Wetter werde morgen so sein wie heute
Stimmt nicht. Die heutigen Wetterfrösche sind besser als ihr Ruf. Das jedenfalls versichert uns der langjährige Fernsehmeteorologe Uwe Wesp, der auch der Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes war. (Ich gebe zu, dass der Mann parteiisch ist. Aber glauben wir ihm einmal, dass er die wissenschaftlich ermittelten Zahlen richtig weitergibt.)
Nach Wesps Auskunft beträgt die «Erhaltungsneigung» – also die Wahrscheinlichkeit, dass das Wetter morgen genauso ist wie heute – etwa 55 Prozent. Man liegt mit einer konservativen Prognose also tatsächlich in der Mehrzahl der Fälle richtig. Die professionellen Wetterpropheten dagegen schaffen heute mit ihren Vorhersagen eine Trefferquotevon 90 Prozent. Darauf kann man sich fast schon verlassen bei der Entscheidung, ob man einen Regenschirm mit zur Arbeit nimmt.
Das Vorurteil mag also vor ein paar Jahrzehnten noch gestimmt haben. Heute dagegen können die Meteorologen mit modernen Verfahren und rechengewaltigen Supercomputern das Wetter in fünf Tagen genauso gut vorhersagen wie noch vor 30 Jahren lediglich das Wetter des nächsten Tages.
Weiße Flecken auf den Fingernägeln sind ein Zeichen von Kalziummangel
Stimmt nicht. Kalzium ist im Fingernagel kaum enthalten, es macht nur etwa 0,2 Prozent aus und findet sich nur an der Oberfläche der Nägel. Bei einer Recherche im Internet findet man einige Seiten, auf denen die Flecken auf zu wenig Zink zurückgeführt werden – und das entsprechende Präparat, das dem Mangel abhelfen soll, wird gleich mit angeboten.
Fragt man jedoch nach harten wissenschaftlichen Fakten, dann bleibt auch von der Zinkgeschichte nicht mehr viel übrig. Über Mangelerscheinungen als Ursache von
Leukonychia punctata
sei nichts bekannt, sagt Hansotto Zaun, der als Dermatologe an der Universität Saarbrücken gelehrt hat und so etwas wie der deutsche Fingernagelpapst ist. «Für eine Beziehung zu Erkrankungen anderer Organe bestehen keine Hinweise, obwohl darüber im Schrifttum vielfältig spekuliert wurde», schreibt er in seinem Buch «Krankhafte Veränderungen des Nagels».
Nach Auskunft von Professor Zaun sind meist mechanische Verletzungen des Nagels die Ursache für die weißen Flecken. Und weil die Mehrheit der Bevölkerung aus Rechtshändern besteht, könnte das auch erklären, warum die Flecken beim Handwerken mit Hammer und Nagel häufiger an der linken als an der rechten Hand auftreten.Die Fußnägel sind dagegen praktisch fleckenfrei. Die Anfälligkeit für die Verfärbung scheint im
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